Missbrauch von Google-Anzeigen

Unbekannte klonen Schweizer Onlinehändler

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von Coen Kaat und san

Ein Berner Blumenhändler hat plötzlich zwei Webshops - aber nur einer ist tatsächlich von ihm. Die fragwürdige Imitation ist ein perfektes Duplikat und kein Einzelfall. Den unbekannten Kopierern geht es allerdings nicht darum, Kunden und Kundinnen zu täuschen und Gelder abzuzwacken.

(Source: aitoff / Pixabay.com)
(Source: aitoff / Pixabay.com)

Dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) ist vergangene Woche ein seltsamer Fisch ins Netz gegangen. Die Website eines Berner Blumenladens hatte eine Kopie im Netz. Lediglich die URL war anders, da sie mit einer "1" endete: also in diesem Fall "www.blumenmaarsen1.ch". Der Klon wurde mit Google-Anzeigen beworben, sodass Personen, die nach dem Laden googelten, zuerst den Nachahmer fanden.

Die Doppelgänger-Website ist laut dem NSCS identisch mit dem Original-Webshop. Die Kopie ist sogar derart exakt, dass Besucher und Besucherinnen des Abbilds Blumen suchen und bestellen konnten - und die wären sogar tatsächlich geliefert worden. Auch die Bezahlung wäre beim Blumenhändler gelandet.

Eine genauere Untersuchung zeigte, dass in der Reproduktion ein zusätzlicher Code integriert wurde. Dieser stammt von der US-Firma Builtwith.com. Das Unternehmen ist laut der Meldung darauf spezialisiert, das Besucherverhalten von E-Commerce-Seiten zu analysieren. Wer aber die Website imitierte, ist noch offen. Auch untersuchte das NCSC nicht, was für Daten erhoben wurden.

 

Kein Einzelfall

Nach einer Beschwerde des Blumenladens wurde die Fälschung vom Netz genommen. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um einen Einzelfall. Gemäss dem NCSC schwirren zurzeit im Netz auch fragwürdige Duplikate anderer Firmen in anderen Bereichen herum.

Das NCSC warnt daher davor, bei Google-Suchen - insbesondere bei den Anzeigen - aufmerksam zu bleiben. Inhaber von Websites sollten zudem regelmässig überprüfen, ob ihre Sites von Suchmaschinen korrekt gefunden werden.

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Webcode
DPF8_225259