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Thomas Streit spricht über die Auswirkungen von HCI

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von Coen Kaat

Immer mehr Hersteller drängen auf den Markt für Hyperconverged Infrastructure. Die vorkonfigurierten Systeme lassen sich leichter implementieren und konfigurieren als herkömmliche Hardware und liegen daher voll im Trend. Thomas Streit, Manager Fast-IT & Cloud Solutions bei Cisco Schweiz, spricht darüber, wie sich diese Entwicklungen auf den Hardwaremarkt auswirken und worauf Channelpartner achten müssen.

Thomas Streit, Manager Fast-IT & Cloud Solutions bei Cisco Schweiz. (Quelle: Cisco)
Thomas Streit, Manager Fast-IT & Cloud Solutions bei Cisco Schweiz. (Quelle: Cisco)

Was sollte bei Hyperconverged Infrastructure (HCI) alles in einer Box stecken?

Thomas Streit: Hyperconverged Infrastructure hat den Anspruch, die gesamte Infrastruktur in der Software abzubilden – mit dem Ziel, dem Kunden eine weitgehend vorkonfigurierte Infrastruktur zu bieten, um ihm komplexe Arbeit abzunehmen und den Betrieb zu erleichtern. Rechenzentrumsinfrastruktur besteht aus den Bereichen Computing, Storage und Netzwerk. Somit sollten sich diese drei Bereiche auch in der HCI wiederfinden. Ein Weglassen des Netzwerks widerspricht diesem Konzept und lässt den Kunden wieder mit einer hohen Komplexität allein. Eine fehlende Integration zwischen dem Provisionieren von Computing und Storage hat die gleiche Konsequenz und bringt dem Kunden letztlich keinen Mehrwert.

Welchen Einfluss hat Hyperconverged Infrastructure auf den Hardwaremarkt?

HCI realisiert seine Storagebereiche auf Disks, die direkt in Standard-x86-Servern eingebaut sind. Proprietäre Storagecontroller, Disk-Shelves und dergleichen sind nicht mehr nötig. Somit wird es zu einer Verschiebung der Umsätze vom traditionellen Storage hin zum serverbasierten Storage kommen. Netzwerk-Switches werden in ihrer Hardware weiterhin gekauft werden, lediglich deren Konfiguration wandert in die HCI-Software.

Inwieweit führt der HCI-Boom zu einer Konsolidierung bei reinen Server-, Netzwerkkomponenten-, und Storageherstellern?

Die Konsolidierung der Infrastrukturhersteller ist bereits in vollem Gange. Ob HCI diesen zusätzlich beschleunigen wird, kann man noch nicht klar abschätzen. Fakt ist, dass Personalkosten steigen und Equipmentkosten sinken. Daher werden Kunden mehr als bisher in Automatisierung investieren, um mit schrumpfender oder bestenfalls konstanter Mannschaft die Arbeit erledigen zu können. Hersteller, die nur eine Technologie liefern, werden die nötigen Integrationen nur umständlich realisieren können. Dies führt zu einer weiteren Konsolidierung.

Wie ist der Channel von diesen Entwicklungen betroffen?

HCI ist die neueste Methode, um Infrastruktur zu bauen. Aber sie ist nicht die einzig mögliche. Der traditionell getrennte Aufbau
von Server, Storage und Netzwerk wird weiterhin einen grossen Anteil haben. Das höhere Wachstum wird jedoch bei HCI liegen. Die Kunden können heutzutage kaum mehr den Überblick behalten und fundiert entscheiden, welche Bauweise ihre Anforderungen preiseffizient erfüllen kann. Der Channel wird seinen Vertrieb daher weit intensiver als bisher in Richtung Fachberatung schulen müssen.

Was müssen Reseller und Integratoren mitbringen, um mit HCI Geld zu verdienen?

Einen Vertrieb, der den Mehrwert der offerierten Technologie für die individuelle Situation des Kunden aufzeigen kann. Dies bedingt eine intensive Auseinandersetzung und einen konstanten Dialog mit dem Kunden.

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