Donal Greene im Podium

Mobile Mythen & papierlose Prophezeiungen: Fujitsu über IT am Arbeitsplatz

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von Coen Kaat

Das Smartphone ersetzt den Arbeits-PC. Der Drucker verstaubt im papierlosen Büro. Und überhaupt arbeiten alle nur noch unterwegs ... Versprechen gibt es viele. Doch wie der moderne Arbeitsplatz wirklich aussieht, sagt Donal Greene, Senior Business Development Manager bei Fujitsu Schweiz.

Donal Greene, Senior Business Development Manager bei Fujitsu Schweiz. (Source: zVg)
Donal Greene, Senior Business Development Manager bei Fujitsu Schweiz. (Source: zVg)

Welche IT braucht der moderne Arbeitsplatz noch? PC? Laptop? Thin Client? Oder nur noch das Smartphone?

Donal Greene: Der Einsatzzweck bestimmt die Wahl; der Vertrieb hat andere Bedürfnisse als die Buchhaltung oder ein Callcenter. Thin Clients sind eher eine Lösung für Umgebungen, wo Arbeitsplätze geteilt werden und keine speziellen Anforderungen an die IT bestehen. Mitarbeiter im Vertrieb bevorzugen mobile Geräte wie Laptops oder Tablets. In der Produktion ist der PC immer noch Standard.

 

Welche Rolle spielen As-a-Service-Angebote wie Workplace- oder Device-as-a-Service in der Schweiz?

Workplace-as-a-Service (WaaS) wird mittelfristig die Norm sein. Die Lösung ist kostengünstiger und flexibler als bisherige Modelle. Sie ist auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten, technologisch ist der IT-Arbeitsplatz immer aktuell. Bei Device-as-a-Service (DaaS) ist die Frage, wie sinnvoll ein Gerätebezug ohne WaaS-Leistungen ist. DaaS kann sich als Teil eines guten WaaS-Modells etablieren, aber eher nicht solo.

 

Wo stehen wir auf dem Weg zum papierlosen Büro? (Wozu) Braucht es Drucker noch?

Ansätze sind da: Es gibt weniger Arbeitsplatzdrucker zugunsten geteilter ("gesharter") Umgebungen. Lösungen für die elektronische Verarbeitung und Speicherung von Dokumenten entwickeln sich rasant. Digitale Signaturen ersetzen rechtlich verbindliche Unterschriften per Hand.

 

Was bedeuten diese Entwicklungen für Reseller, Systemintegratoren und Distributoren?

Es wird für IT-Anbieter, Partner und Kunden schwieriger, eine Lösung allein zu entwickeln. Gefragt ist Zusammenarbeit: Kunden kennen ihre Geschäftsprozesse, der Partner kennt den Kunden und dessen Bedürfnisse – der IT-Anbieter liefert die innovative technische Basis. Gemeinsam wird daraus eine Lösung entwickelt. Innerhalb eines solchen Konzepts hat der Channel eine zukunftsorientierte Aufgabe.

 

Welche Hürden werden in diesem Jahr den Schweizer Markt plagen?

Neue Technologien dürfen nicht nur für Grossunternehmen bezahlbar sein. Das gilt speziell für Länder wie die Schweiz mit einem starken KMU-Sektor. Viele KMUs sind zwar innovativ – aber ihre (IT-)Ressourcen sind limitiert. Insbesondere solche Unternehmen arbeiten mit Channelpartnern vor Ort zusammen. Technologien, wie beispielsweise künstliche Intelligenz, müssen also auch als mittelstands- und channelgerechte Angebote verfügbar sein.

 

 

 

Die Antworten der übrigen Podiumsteilnehmer:

  • Simone Antonelli, Littlebit: "Der Trend geht klar in Richtung von As-a-Service-Angeboten, meiner Meinung nach nur nicht in der erhofften Geschwindigkeit."

  • Massimiliano D’Auria, Computacenter: "Virtuell gemanagte Arbeitsplätze sind ein Wachstumsgeschäft."

  • Roman Feierabend, Isolutions: "Die Vorteile überwiegen. Mit diesem Modell sind grosse Einsparungen bei der IT möglich. Zudem sind die Kosten kalkulierbar."

  • Stefan Szalai, Serverbase: "Solange Firmen ihre Rechnungen noch per Post versenden oder Bestellungen per Fax tätigen, wird das papierlose Büro nicht Realität werden."

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DPF8_140612