Was Kunden wollen

Was die Stadt Thun von ihren IT-Partnern erwartet

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Urs Eggerschwiler ist Chef der Thuner Informatikdienste. Im Interview erklärt er, auf welche Eigenschaften die Stadt Thun bei ihren IT-Partnern Wert legt und wo die Herausforderungen für öffentliche Verwaltungen liegen.

Urs Eggerschwiler, Chef Informatik, Stadt Thun. (Source: zVg)
Urs Eggerschwiler, Chef Informatik, Stadt Thun. (Source: zVg)

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit und wo kommen Sie mit IT-Dienstleistern in Berührung?

Urs Eggerschwiler: Die Informatikdienste der Stadt Thun betreiben rund 4800 Arbeitsplätze für ihre Kundinnen und Kunden: die Stadtverwaltung, die Volksschulen, angeschlossene Gemeinden, Kirchgemeinden und Sozialdienste. Die Bedürfnisse sind heterogen und werden von uns modular angeboten. Dabei entwickeln wir mit unseren IT-Partnern die Produkte, die wir unseren Kundinnen und Kunden anbieten.

Welches sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienstleister mitbringen müssen?

Kompetenz, Verfügbarkeit und Innovationskraft.

Was sollten (potenzielle) IT-Partner tunlichst vermeiden?

Ein Partner soll zuhören, beraten und massgeschneiderte Lösungen anbieten. Manchmal wünsche ich mir etwas weniger Verkaufsdruck. 

Wie kaufen Sie IT-Hardware und -Software beziehungsweise komplette Lösungen ein? Direkt beim Hersteller oder bei einem Händler?

Dies hängt von den intern verfügbaren Kompetenzen und Ressourcen ab. Ich bevorzuge die direkte Zusammenarbeit mit dem Hersteller, um das interne Wissen im Betrieb zu stärken. Es gibt aber auch Projekte, in denen ein kompetenter Integrationspartner der effizientere Weg ist.

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ausgelagert? Welche Bereiche würden Sie hingegen nie auslagern?

Unsere Strategie zielt auf eine interne Erledigung der Arbeit ab, damit wir die technischen und verwaltungsspezifischen Kompetenzen intern abdecken können. Grundsätzlich arbeiten wir jedoch nach wirtschaftlichen Aspekten und haben zum Beispiel unsere Rechenzentren in einem Housing ausgelagert. Zudem legen wir Wert darauf, unsere strategische Handlungsfreiheit zu erhalten, um möglichst viel Autonomie zu bewahren.

Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?

Wie wir als öffentliche Institution moderne IT-Architekturen und Werkzeuge in der Cloud umsetzen und dabei den Schutz unserer Bürgerdaten gemäss den restriktiven Datenschutzgesetzen konsequent einhalten.

Wie können IT-Dienstleister Sie dabei unterstützen?

Indem sie auf die speziellen Anforderungen der Verwaltung eingehen und entsprechende Standardlösungen in unsere Fachabläufe integrieren.

Welche Rolle spielen Cloud, IoT, KI und Cybersecurity in Ihrer IT-Strategie?

Die meisten dieser Themen sind Bestandteil der Thuner Digitalisierungsstrategie. Wir legen mit diesen Themen einen Schwerpunkt, um die digitalen Dienstleistungen für die Bevölkerung der Stadt Thun auszubauen und zu verbessern. Besonders in den Möglichkeiten der KI sehe ich grosses Potenzial.

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