Markus Schrofer im Podium

Welche Themen gemäss Dell derzeit den Education-Markt prägen

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von Coen Kaat

Eine solide Ausbildung ist das Fundament, auf dem später das ganze Leben aufgebaut wird. Daher ist es wichtig, dass man schon früh in Berührung kommt mit Computern und Co., denn nur so wird die IT Teil des Fundaments. Was IT-Anbieter in diesem Markt besonders beachten müssen, sagt Markus Schrofer, Account Executive Public Sector bei Dell Technologies.

Markus Schrofer, Account Executive Public Sector bei Dell Technologies. (Source: zVg)
Markus Schrofer, Account Executive Public Sector bei Dell Technologies. (Source: zVg)

Wie hat sich der Schweizer Education-Markt im vergangenen Jahr entwickelt?

Markus Schrofer: In der Schweiz gibt es Nachholbedarf beim Aufbau von Medien- oder Informatikkompetenz. Das IT-Verständnis der meisten Anwenderinnen und Anwender basiert auf der Nutzung von Applikationen. Deshalb werden selbst kleine technische Aufgaben wie ein Update zur Herkulesaufgabe. Auch im Bereich der Sicherheit gibt es grossen Nachholbedarf – sowohl in puncto Know-how als auch beim Umgang mit persönlichen Informationen. Positiv entwickelt hat sich hingegen die Fähigkeit von Lehrern und Schülern zur digitalen Kollaboration. Computer oder Smartphone finden immer mehr Akzeptanz als Plattform für das virtuelle Klassenzimmer und Distance Learning. In Hochschulen ist es ein wichtiges Thema, die Entwicklung sogenannter Legacy Services in die Cloud auszulagern. Die internen Informatikdienste werden zu einem Service Broker, der nahtlos mit Forschung und Lehre zusammenarbeitet. Die Daten, die dabei entstehen, entwickeln sich exponentiell und sollen zu jedem Zeitpunkt und von jedem Ort aus sicher zugänglich sein. Zudem entwickeln sich Themen wie E-Assessment, Open Access und Open Library schneller als erwartet und prägen die Hochschullandschaft massgeblich.

Welche Themen sind derzeit besonders wichtig?

Zusätzlich zu den erwähnten Themen stehen auch Open Data und Open Data Management sowie Research Data Management weit oben auf der Agenda. Dabei geht es zum Beispiel darum, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachbereichen einer Hochschule zu ermöglichen und Daten verfügbar zu machen sowie Zugriffsrechte zu klären. Wichtig ist auch das Thema Compliance: Wie können Bildungseinrichtungen sicherstellen, dass elektronische Prüfungen ­gemäss den Studien- und Prüfungsordnungen ablaufen oder dass ­Informationen über einen Schüler keine Rückschlüsse auf seine Klassenkameraden zulassen?

Welche speziellen Herausforderungen bringt der Education-Markt mit sich?

Der Education-Markt unterliegt dem GATT-WTO-Beschaffungsrecht. Das bedeutet, dass der Beschaffungszyklus deutlich länger ist als bei privaten Unternehmen. Ausserdem ist die Standardisierung verschiedener Systeme und Lösungen aufgrund der internen Strukturen der Bildungsstätten, aber auch durch den Schweizer Föderalismus sehr schwierig. Das bedeutet oftmals: 26 Kantone – 26 verschiedene Konzepte. Die Folge: Eine Lösung wird so massgeschneidert auf die Bedürfnisse eines einzelnen Kunden, dass sie sich kaum multiplizieren lässt.

Wie müssen sich Reseller und Systemintegratoren aufstellen, um im Education-Markt besonders erfolgreich zu sein?

Reseller und Systemintegratoren brauchen vor allem das Verständnis dafür, wie Schulen und Hochschule heute funktionieren. Was bedeutet «Lernen» für den Schüler, den Lehrer und die Institution? Als Experten sollten sie Academia dabei unterstützen, die relevanten IT-Trends und die damit einhergehenden Herausforderungen zu identifizieren. Wie lassen sich beispielsweise künstliche Intelligenz oder Augmented Reality in der Bildung einsetzen? Zudem ist es wichtig, langfristige Beziehungen aufzubauen. Institutionen aus dem Bildungsbereich legen grossen Wert darauf, mit etablierten Partnern zu arbeiten, welche grösstmögliche Stabilität und Vertrauen bieten.

Die Antworten der übrigen Teilnehmer:

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