Wie der Channel gemäss Netapp in die XaaS-Welt hineinpasst
Es gibt kaum etwas, das heute noch nicht as-a-Service angeboten wird. Entsprechend lang ist die Liste der Abkürzungen, die auf aaS enden. Welche Rolle der Channel in dieser zunehmend servicelastigeren Welt einnimmt, sagt Marcel Hüls, Manager Channel Sales bei Netapp Switzerland.
Gibt es irgendetwas, das heute noch nicht as-a-Service angeboten wird, beziehungsweise werden kann?
Marcel Hüls: Technisch gesehen ist heute praktisch alles möglich. Wir von Netapp wollen unsere Channelpartner mit unserer Technologie inspirieren, immer neue und sinnvolle Möglichkeiten zu entwickeln. Mit den steigenden Möglichkeiten des XaaS-Ansatzes steigt allerdings auch die Komplexität. Daher wird auch künftig das Consulting durch die Partner benötigt.
Warum sollten Hersteller auch bei Cloud- beziehungsweise As-a-Service-Angeboten auf Channelpartner setzen?
Für uns stellt sich die Frage so nicht. Für Netapp ist der Channel nicht irgendeine Strategie – er ist die Strategie! Auch bei Angeboten für Cloud Data Services (CDS) bleiben wir dieser Linie treu. So können wir wesentlich breiter in den Markt skalieren. Wir haben bereits vor längerer Zeit dedizierte Cloud-Programme und -Incentives für Partner aufgelegt. Mit der Data Fabric können unsere Partner ihre Kunden an unterschiedlichen Einstiegspunkten auf dem Weg in die Cloud betreuen – "from core to edge to cloud".
Welchen Mehrwert können Reseller einbringen?
Partner können einen erheblichen Mehrwert für ihre Kunden leisten, von Projektdienstleistungen über Managed Services bis hin zu sogenannten "Packaged IP". Letzteres können beispielsweise zusätzliche Dienstleistungsabos ("Subscriptions") oder selbstentwickelte und massgeschneiderte Tools für das User-Erlebnis sein. Auch auf dem Weg in die Cloud können sich die Partner positionieren und ihre eigenen Services anbieten, um bei der Implementierung von "Building Blocks" Zusatzmargen zu generieren und sich beim Kunden für die Zukunft zu platzieren.
Wie müssen Reseller aufgestellt sein, um möglichst effektiv Dienstleistungen anbieten zu können?
Die Reseller müssen thematisch in die Tiefe gehen können. Sprich: Sie brauchen entsprechend ausgebildete und zertifizierte Fachleute. Wir empfehlen unseren Resellern, ihr Knowhow mit mindestens einem Hyperscaler auf- und auszubauen und auch dessen Partnerprogramme zu nutzen. Um Aufwand und Ertrag auszubalancieren, kann es sinnvoll sein, sich erst einmal auf wenige, spezielle Use-Cases zu spezialisieren. Selbstverständlich helfen wir mit unserer Expertise und mit dedizierten Cloud-Teams.
Oder gibt es einen Alternativen Weg, den Reseller im XaaS-Zeitalter einschlagen sollten?
On-Premises-Architekturen werden sicher auch noch in Zukunft Relevanz haben. Wir glauben stark an die hybride Cloud, die beide Welten zielgerichtet miteinander verbindet – und die Data Fabric ist dazu das perfekte Bindeglied. Ganz ohne XaaS-Knowhow wird es also als Reseller kaum gehen.
Die Antworten der übrigen Podiumsteilnehmer:
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Pascal Grossniklaus, iSolutions: "Reseller sollten ihr Geschäftsmodell nicht nur auf Kickback ausrichten."
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Marco Iten, Alltron: "Im As-a-Service-Umfeld stellt sich die Frage von "make" oder "buy". Und genau darin liegt die Verdienstgrundlage eines Channelpartners."
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Gregor R. Naef, Achermann ICT-Services: "Massgebend ist und bleibt die professionelle Kundenbetreuung."
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Marc Zimmermann, Netcloud: "Die Nähe zum Kunden wird zum Business Enabler für Partner."