Mystery-Shopping: Apple-Verkäufer = Apple-Fans

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Astrid T. will ein Tablet. Aber sie hatte keine Lust, sich im Internet zu informieren. Deshalb ging sie in die Stadt und besuchte Mobilezone, Swisscom Shop, Manor, Data Quest und einen Apple Store. Das IT-Markt-Schwestermagazin CEtoday begleitete sie und testete mit ihr, wie der stationäre Handel beim Tablet-Kauf berät.

Die Testkäuferin Astrid T. ist auf der Suche nach einem Tablet. Seit Weihnachten schwärmte ihre beste Freundin von den Vorzügen dieser Geräte. Seither schwirrt der Wunsch nach einem eigenen Tablet auch in Astrids Kopf herum. Schliesslich würde die gesamte Familie von einem Tablet profitieren, ist Astrid überzeugt. Der Vater könnte seine Lieblingssendungen verfolgen, wenn der Fernseher von den Kindern belagert wird. Die Kinder könnten sich mit Spielen die Zeit vertreiben, wenn der Vater ein Fussballspiel am Grossbildschirm verfolgen möchte. Und Astrid könnte unterwegs mit ihren Freundinnen chatten, wofür sie den Smartphone-Bildschirm als zu klein erachtet. Da Astrid aber nicht weiss, welches Gerät ihr zusagen könnte, begleitete das IT-Markt-Schwestermagazin CEtoday sie auf ihrer Einkaufstour durch Mobilezone, Swisscom Shop, Manor, Data Quest und Apple Store.

Alles ausverkauft

Die erste Station war Mobilezone. Dort unterhielten sich zwei Verkäufer mit einem Kunden. Astrid schaute sich um, sah aber nur zwei Tablets ausgestellt: das Galaxy Tab 2 von Samsung und das neueste iPad von Apple. Als sich Astrid erkundigte, ob noch weitere Geräte bei Mobilezone verfügbar seien, verneinte der Verkäufer. Mobilezone habe keine Tablets mehr auf Lager, weder von Samsung, noch von Apple oder weiteren Herstellern. Das Weihnachtsgeschäft sei so gut gelaufen, dass alles ausverkauft sei. Eigentlich sollte kein Tablet mehr ausgestellt sein, meinte der Verkäufer. Er könne schliesslich auch keines verkaufen. Er vertröstete Astrid damit, dass zu einem unbekannten Zeitpunkt im Februar wieder Nachschub erhältlich sei. Zudem würden dann auch neue Geräte auf den Markt kommen, die mit Windows 8 arbeiten.

Als Astrid sich erkundigte, ob ihr der Verkäufer trotzdem bereits ein Gerät empfehlen könne, fragte dieser nach ihrem Smartphone. "Ein iPhone", antwortete Astrid, worauf der Verkäufer ihr ein iPad empfahl. Dieses arbeite mit demselben Betriebssystem, man müsse also nichts Neues lernen. Zudem könnten Inhalte wie Apps problemlos von einem Apple-Gerät auf ein anderes kopiert werden. Dieses Argument überzeugte Astrid. Sie vertraut beim Betriebssystem auf Altbewährtes, statt sich auf Experimente einzulassen. Auch hat sie schon einige Apps gekauft, die sie sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Tablet nutzen könnte.

Warten auf Windows 8

"Ob Tablets seit Weihnachten wohl überall ausverkauft sind?", fragte sich Astrid. Vielleicht würde sie im Swisscom Shop fündig. Dort angekommen, wurde sie von einer jungen Dame begrüsst, die ein Tablet in der Hand hielt und sie fragte, ob sie eine Bedienung wünsche. Natürlich bejahte Astrid die Frage, worauf die Dame etwas in ihr Tablet eingab und sagte, es sei noch jemand vor ihr an der Reihe. Sie könne sich in der Zwischenzeit ein wenig umschauen. Es waren tatsächlich viele Kunden im Swisscom Shop. Doch schon nach drei Minuten stand ein Verkäufer für eine Beratung zur Verfügung.

Auch im Swisscom Shop fand Astrid die zwei Tablets Galaxy Tab 2 von Samsung und das neueste
iPad vor. Im Gegensatz zu Mobilezone war im Swisscom Shop aber auch das iPad Mini ausgestellt. Der Verkäufer suchte auf Nachfrage zudem nach älteren iPad-Modellen, fand aber keine mehr. Er empfahl den Gang zu Manor oder Data Quest. Auf die Frage, ob er eines der ausgestellten Geräte empfehlen könne, antwortete der Verkäufer: "Nein, ich würde auf Windows-8-Tablets warten." Er habe aber keine Ahnung, wann die Geräte erhältlich seien. Aber mit Windows 8 brauche es keinen PC mehr, um Daten zu synchronisieren, schwärmte er.

"Ich bin ein Apple-Fan"

Erneut ging Astrid mit leeren Händen aus dem Laden. Nun versuchte sie ihr Glück in der Multimedia-Abteilung von Manor. Dort waren zwar viele Kunden anwesend, doch Astrid war nach nur zwei Minuten schon an der Reihe. Der Verkäufer nahm sich Zeit und zeigte Astrid die iPad-Kollektion. Das ältere iPad 2 war zum Aktionspreis erhältlich, der Verkäufer riet jedoch von einem Kauf ab. Das neueste iPad biete eine bessere Leistung, eine schnellere Verbindung und ein hochauflösendes Retina-Display, las er von einer Vergleichsliste vor.

Ob denn auch andere Geräte erhältlich seien, fragte Astrid, und ob er diese empfehlen könne? "Natürlich haben wir noch weitere Tablets, aber ich empfehle immer ein iPad, ich bin ein Apple-Fan", antwortete der Verkäufer und führte sie zu weiteren ausgestellten Tablets von Acer, Lenco, Samsung und Sony mit Android-Betriebssystem. Bei Manor waren aber auch bereits Windows-8-Tablets von Samsung und Acer erhältlich, auf die die Kollegen von Mobilezone und Swisscom noch gebannt warten.

Wenn ein Verkäufer offen zugibt, Apple-Fan zu sein und deshalb immer Apple-Geräte empfiehlt, muss es dafür einen Grund geben. Also begab sich Astrid zu Apple-Händler Data Quest. Sie inspizierte die ausgestellten Geräte (iPad 2, iPad 4 und iPad Mini) und wurde nach zirka drei Minuten bedient. Der Verkäufer fragte, wofür das Tablet genutzt werden solle. Für Filme und umso mehr für Spiele sei das neueste iPad zwingend. Das iPad 2 sei von der Leistung vergleichbar mit dem iPad Mini. Nach einer kurzen Beratung verabschiedete sich der Verkäufer, bei weiteren Fragen solle Astrid wiederkommen.

Um noch mehr von der Faszination über Apple-Produkte verstehen zu können, ging Astrid darauf in einen Apple Store. Dort wurde sie gleich am Eingang begrüsst und fand sich schliesslich in einer riesigen Menschenmenge zwischen Tischen mit ausgestellten Geräten. Nach rund einer Minute kam ein Verkäufer auf Astrid zu. Er erklärte die Unterschiede zwischen iPad 2, iPad 4 und iPad Mini und unterstrich den Vorteil des Retina-Displays beim iPad 4. Er habe selbst ein iPad 2 gehabt und sei begeistert vom neuesten Modell. Er würde unbedingt das neueste Gerät kaufen, erzählte er fasziniert. Wer aber nur selten Videos sehen, sondern hauptsächlich Nachrichten lesen wolle, dem reiche auch das ältere Modell aus. Das iPad Mini empfahl er, falls Astrid im Bett noch etwas lesen oder sehen, dafür aber keinen grossen und schweren Bildschirm in der Hand halten wolle. Astrid bedankte sich für die enthusiastische Beratung und schaute sich noch ein wenig um. Keine zwei Minuten später kam erneut ein Verkäufer freudig auf sie zu und fragte nach Ihren Wünschen.

Fazit

Das Geschäft mit Tablets scheint gut zu laufen, wie sich am Beispiel Mobilezone zeigte. Dass der Mobilezone-Verkäufer nach dem Smartphone fragte, um ein passendes Tablet zu empfehlen, empfand Astrid als sinnvollen Hinweis. Erstaunt war sie über die Vorzugsbehandlung einzelner Marken oder Betriebssysteme. Im Swisscom Shop rät der Verkäufer von einem Kauf ab, weil Windows-8-Tablets die besten seien. Bei Manor und natürlich im Apple Store arbeiten Verkäufer, die voller Enthusiasmus die Vorteile der Apple-Produkte hervorheben. Fans als Verkäufer zu haben, etwas besseres kann wohl keinem Hersteller passieren. Denn nur wer selbst begeistert ist, kann Kunden mit Begeisterung anstecken.

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