Gutes Smartphone-Geschäft

Samsung: Preisdruck bei Halbleitern und Displays

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von Marc Landis und awp international

Weniger Gewinn und mehr Umsatz: Samsung kämpft gemäss vorläufigen Zahlen vor allem im Geschäft mit Halbleitern und Displays mit dem Preisdruck und der starken Konkurrenz. Besser lief es in der Handy-Sparte.

Samsung hat 2011 von einem starken Geschäft in seiner Handy-Sparte profitiert. Das Unternehmen verkaufte im vergangenen Jahr erstmals mehr als 300 Millionen Handys. Die anderen Bereiche des Herstellers von Unterhaltungselektronik, etwa die Bildschirm- und Chipsparte, litten unter der Konkurrenz und dem Preisdruck, wie die Nachrichtenagentur awp unter Berufung auf vorläufige Unternehmenszahlen berichtet.

Der operative Gewinn sank demnach im vergangenen Jahr um knapp sieben Prozent auf 16,2 Billionen Won (rund 11 Milliarden Euro). Der Umsatz legte um 6,5 Prozent auf 164,7 Billionen Won (rund 111 Milliarden Euro) zu.

Samsung veröffentlichte keine Zahlen für die einzelnen Sparten. Experten gehen aber von einem Gewinnsprung beim Geschäft mit Handys aus. Damit hätte das Unternehmen die Rückgänge in der Bildschirm- und Chipsparte aber nicht ganz ausgleichen können. Besonders bei den gängigen Speicherbausteinen für Computer habe Samsung ein Preisrückgang um mehr als die Hälfte stark zu schaffen gemacht. Im Fernsehgeschäft leiden die Koreaner wie auch ihre Mitbewerber unter stagnierenden Umsätzen.

Rekordquartal

Ausser den vorläufigen Zahlen für Samsungs Geschäftsjahr, gab das Unternehmen auch einen Ausblick auf die Quartalszahlen des vierten Geschäftsquartals. Diese sehen im Vergleich zu den Jahreszahlen um einiges besser aus, wie awp unter Berufung auf eine Samsung-Mitteilung weiter berichtet.

Der Smartphone-Boom hat demnach beim südkoreanischen Technologiekonzern Samsung nicht nur über das ganze Jahr gesehen, sondern speziell auch im letzten Geschäftsquartal die Kassen klingeln lassen: Samsung setzte im vierten Quartal des vergangenen Jahres schätzungsweise 37 Millionen Smartphones ab, wie die nationale südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf das Wertpapierhaus Kiwoom Securities berichtete. Das wäre eine Steigerung um 28 Prozent im Vergleich zum dritten Vierteljahr 2011. Mit diesem Absatz könnte Samsung das zweite Quartal in Folge vor Apple liegen, trotz der Verkäufe des neuen iPhone 4S, wie es bei awp weiter heisst. Samsung hatte Apple schon im dritten Quartal beim Smartphone-Verkauf übertroffen.

Über alle Sparten gesehen erwartet Samsung für das Schlussquartal 2011 den höchsten operativen Quartalsgewinn der Firmengeschichte. Seinem Ergebnisausblick für die Monate Oktober bis Dezember zufolge erhöhte sich der aus der normalen Geschäftstätigkeit erwirtschaftete Gewinn im Jahresvergleich um 72,8 Prozent auf etwa 5,2 Billionen Won (rund 3,5 Milliarden Euro). Beim Umsatz rechnet Samsung für das vierte Quartal 2011 mit einem Anstieg von 12,3 Prozent auf etwa 47 Billionen Won (31,6 Milliarden Euro).

Im Quartalsergebnis schlägt sich auch der Verkauf der Festplattensparte an Seagate für 1,4 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr nieder.

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