"Wir verstehen unsere Dienstleister als Sparringspartner"
Hans Leuenberger verantwortet als CIO die IT des Möbelhauses Pfister. Für die tägliche Arbeit setzen er und sein Team auf Outsourcing-Partner. Das schafft Kapazitäten für strategische Projekte wie etwa das Onlinegeschäft.

In den meisten Unternehmen muss die IT-Infrastruktur immer mehr leisten. Dennoch müssen die Kosten runter. Um diesen Spagat meistern zu können, setzen CIO Hans Leuenberger und sein Team beim Möbelhaus Pfister auf Outsourcing-Partner. Dadurch kann sich das IT-Team des Möbelhauses auf strategische Projekte konzentrieren. Wie etwa den Ausbau des Onlinegeschäfts.
Welches sind die wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienstleister mitbringen müssen?
Hans Leuenberger: Wir verstehen unsere Dienstleister als Sparringspartner, die uns in unserem Bestreben weiterhelfen, Mehrwerte zu generieren. Sie müssen in ihren Disziplinen professionell sein. Ausserdem müssen sie über den Tellerrand hinausblicken und handeln können. Zudem ist der wirtschaftliche Aspekt permanent eine grosse Herausforderung. Unsere IT muss immer schneller, agiler und besser werden, mehr businessunterstützende Services anbieten können und dies mehrheitlich zu denselben oder, noch besser, tieferen Kosten. Das alles ist manchmal schon nahe an der Quadratur des Kreises.
Deshalb baut Pfister auf Outsourcing-Partner – wie funktioniert das Modell?
Pfister hat eine lange Outsourcing-Tradition, deshalb muss ich zuerst ein wenig ausholen. Das erste Full-Outsouring-Mandat hatte Pfister 1995 vergeben. Im Jahr 2000 wurde eine Trennung zwischen der IT-Infrastruktur und der Anwendungsbetreuung vorgenommen. Es wurde damals erkannt, dass die Betreuung der geschäftsnahen Bereiche, wie Application Services und Support, besser durch ein eigenes Team bewerkstelligt wird, das schnell und kompetent auf die stetigen Veränderungen am Markt reagieren kann. Grundsätzlich verfolgten wir aber die Strategie, dass wir, wenn immer möglich, IT-Dienste, Cloud-Services inklusive, beziehen wollen und von eigenen Hardware-Investitionen Abstand nehmen. An dieser Strategie halten wir bis heute im Wesentlichen fest. Deshalb lassen wir die IT-Infrastruktur durch IT-Provider betreiben. Der Löwenanteil unserer Aufträge entfällt dabei auf HP. So setzen wir etwa in den Bereichen Front- und Backend mehrheitlich Produkte von HP ein.
Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ausgelagert?
Eigentlich alle Bereiche, die unsere IT-Systeme betreffen. Also die Basis-Infrastruktur wie LAN, WAN, WLAN und weitere Teile des Backends genauso wie auch das Frontend mit seinen Arbeitsplätzen der Anwender. Selbst File- und Printservices gehören zu diesem "Paket". Für andere Bereiche, wie unseren Webshop, Point of Sales, Digital Signage und Ähnliches, arbeiten wir zurzeit mit gemischten Modellen. Je nach Bedarf und Sinnhaftigkeit.
Welche Bereiche würden Sie hingegen nie outsourcen?
Wir handeln nach dem Grundsatz: "Die Freiheit der Entscheidung liegt trotz eines hohen Outsourcing-Grades bei Pfister." Ein Full-Outsourcing käme für uns daher nie wieder infrage, da wir davon überzeugt sind, dass businessnahe Aufgaben wie Application Services und Support sowie das ganze Prozess-Engineering und Design in die Hände von Pfister gehören. Dies begründet sich auch durch die Verbundenheit zum Unternehmen.
Wann kommen Sie und Ihr Team ins Spiel?
Wir zeichnen selbstverständlich insgesamt für die Organisation und den Betrieb der Informatik gegenüber unserer Geschäftsleitung verantwortlich. Das heisst, wir konzentrieren uns auf ein straffes und nachhaltiges Service Level Management. Durch diese Aufteilung haben mein Team und ich Kapazitäten gewonnen, um uns primär auf die Zukunftsthemen bei Pfister fokussieren zu können. Hierzu zählt etwa die Planung und Umsetzung von IT-Projekten im Zusammenhang mit der Unternehmensstrategie von Pfister wie dem Onlinehandel. Hier konnten wir seit Jahresbeginn 23 Prozent mehr Besucher verzeichnen und den Umsatz zweistellig steigern. Selbstverständlich ziehen wir auch im strategischen Bereich laufend externe Personen als zusätzliche Querdenker in die Entwicklung unseres Tuns mit ein, damit wir auch in Zukunft immer ganz vorne in der Retail-Liga am Ball bleiben.

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