Podium Displays

"Der Display-Markt ist hart umkämpft und sehr transparent"

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An dieser Stelle finden Sie immer am Freitag ein Interview mit einem wichtigen Exponenten der Schweizer ICT-Branche. Heute beantwortet Armin Fricker, Product Manager bei Ingram Micro, Fragen zum Displaygeschäft und zur allgemeinen Entwicklung des Markts.

Armin Fricker ist Product Manager bei Ingram Micro. (Quelle: Ingram Micro Schweiz)
Armin Fricker ist Product Manager bei Ingram Micro. (Quelle: Ingram Micro Schweiz)

Wie muss sich der Handel aufstellen, um im Display-Business Geld zu verdienen?

Armin Fricker: Der Display-Markt ist hart umkämpft und sehr transparent. Oftmals werden Displays als typischer Mitverkaufsartikel über den Preis und die Verfügbarkeit verkauft. Um die Profitabilität zu erhöhen, muss die richtige Produktauswahl für einzelne Marktbereiche aufgebaut werden, um auch Nischen zu bedienen. Es gibt Anwendungsbereiche, in denen Spezialanforderungen wie etwa Zertifizierungen erfüllt werden müssen oder kundenspezifische Lösungen angefragt werden. Hier ist der Endkunde dann auch bereit, einen höheren Preis für das Produkt zu zahlen. Mehr Spezialisierung bedeutet aber auch mehr Vertriebsaufwand in der Distribution und beim Reseller, denn der Beratungsaufwand steigt ebenfalls. Dies auszubalancieren ist die grosse Herausforderung.

Wohin entwickelt sich der Markt im Display-Bereich?

Der globale Markt stagniert unter anderem durch makroökonomische Einflüsse. Weiter werden Einflüsse wie Preiserosionen für den verhaltenen Markt verantwortlich gemacht. Gewinnbringend ist die Entwicklung im Bereich LED-Backlight und die stetige Nachfrage nach grösseren Bilddiagonalen.

Wie sehen Sie die Geschäftschancen im Public-Display-Geschäft?

Public Displays sind eine der Kernkomponenten im Angebot von Lösungsansätzen im Digital-Signage-Umfeld. Auch wenn diese natürlich sehr dominant/sichtbar sind, gibt es weitere Bausteine in der Gesamtlösung, die gut auf das jeweilige Display abgestimmt werden müssen. Welcher Medienplayer wird eingesetzt? Bevorzugt der Kunde eine integrierte Lösung wie etwa OPS-Player oder doch lieber eine externe Abspieleinheit? Wie ist das Display montiert? Und nicht zuletzt: Welcher Inhalt soll abgespielt werden? Die Screengrösse wird oftmals festgelegt, bevor man sich überhaupt Gedanken macht, welche Message und welchen Content in den verschiedenen Netzwerken angezeigt werden soll. Sicher sehen wir einen Trend zu Bilddiagonalen um 55 oder 65 Zoll. Allerdings haben kleinere Displays um 32 oder 40 Zoll nach wie vor je nach Einsatzgebiet ihre Berechtigung. Um hier nachhaltiges Geschäft zu generieren, müssen die Kundenanforderungen genau verstanden werden, um die richtigen Hard- und Softwarekomponenten auswählen zu können. Das ganze Eco-System muss betrachtet werden. Es darf nicht der Verkauf von Einzelkomponenten im Vordergrund stehen.

Welche Trends sehen Sie bei den Panel-Technologien?

Trendsetter wie OLED-Display und 4K-Auflösungen sind in der Warteschlange, werden jedoch erst zirka 2015 den Markt beeinflussen. Aktuell ist das Touch-Display klar im Fokus der Hard- und Softwarehersteller. Berührungsempfindliche Bildschirme werden in Zukunft um Gestensteuerung und die Steuerung durch Augenbewegungen weiterentwickelt.

Wie sind die Zukunftsaussichten im Display-Business?

Prinzipiell gut. Displays wird es in allen Marktsegmenten geben, auch wenn Tablets und mobile Geräte immer mehr verbreitet sind. Mit dem richtigen Angebot in wachsenden Bereichen wie etwa Digital Signage sind durchaus Wachstumsmöglichkeiten gegeben.

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