Verschmelzung der Vertriebskanäle

Neue Chancen für den POS

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Eine aktuelle Studie von BSI in Kooperation mit der ZHAW hat die Situation des Point of Sale beleuchtet. Der Studie zufolge ist die Lage eindeutig: Statt im Multikanal-Vertrieb liegt die Zukunft im Cross-Channel-Kundenbeziehungsmanagement, kurz CRM.

"Der vernetzte Laden". (Quelle: BSI)
"Der vernetzte Laden". (Quelle: BSI)

Die Studie "Der vernetzte Laden" von BSI (Business Systems Integration) und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) bescheinigt dem Point of Sales (POS) gute Überlebenschancen. Obwohl der POS nicht mehr den Löwenanteil des Umsatzes generieren wird, müsse er ein wichtiges Instrument des Handels bleiben.

Durch die Verlagerung des Umsatzes auf Online-Käufe gerät der POS branchenübergreifend immer mehr unter Druck, führen die Autoren der Studie an. Die Kosten für das traditionelle Verkaufsmodell liessen sich kaum mehr rechtfertigen. Reine Online-Händler seien, was Kosten und Preise angeht, vielfach im Vorteil.

Der POS kann Mehrwert generieren

Trotzdem wollen die Autoren dem POS kein Verfallsdatum geben. Die Zahl der Handelsunternehmen, die den Weg der Integration paralleler Vertriebskanäle gehen, würde stetig steigen. Vom POS über den Webshop bis hin zur App generierten diese Unternehmen Mehrwerte für ihre Kunden.

Statt nebeneinander mehrere Vertriebskanäle zu bedienen, müssten sich Händler daran ein Vorbild nehmen und sich auf ein Cross-Channel-Kundenbeziehungsmanagement (CRM) einlassen. So könnten Kunden nahtlos durch die Kanäle begleitet werden. "Dies ist eine technische Herausforderung, die einerseits eine nahtlose CRM-Systemunterstützung erfordert und andererseits neue Ansprüche an das Prozessmanagement und die Unternehmenskultur stellt", erklärt Dr. Frank Hannich von der ZHAW. "Die Herausforderung ist es, die Kunden beim Channel Hopping zu begleiten."

Der Handel muss sich Herausforderungen stellen

Das übergeordnete Ziel des Cross-Channel-Ansatzes ist es, den Informations- und Kaufprozess für die Kunden zu erleichtern. Dadurch können Einkaufs-Hürden abgebaut werden und letztlich mehr Umsatz generiert werden. Die Autoren der Studie identifizierten für das Erreichen dieses Ziels konkrete Herausforderungen: Big Data und Datenschutz, Zusammenarbeit der verschiedenen Kanäle und Abteilungen, Datenerfassung und Datenqualität sowie die nachträgliche Integration neuer Kanäle in das System.

Auf den Punkt gebracht bedeutet dies schlussendlich, dass der Handel sich wieder auf seine Kernkompetenzen besinnen muss, wie sich die Autoren ausdrücken. Der Handel muss Waren und Kunden kanalunabhängig wieder zusammenbringen. Durch die Integration und Verschmelzung der Kanäle, soll der POS seine klassischen Kompetenzen zurückerlangen können. Persönliche und individuelle Beratung sowie soziale Interaktion würden so auch in einer digitalen Zukunft den POS wieder erstarken lassen.

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