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Podium-Antworten von Marco Kündig, Manager Datacenter and Cloud Switzerland, Cisco

Uhr | Updated
von Marc Landis
Marco Kündig, Cisco
Marco Kündig, Cisco

Wie muss sich der Channel aufstellen, um in Verkauf und Implementierung von Virtualisierungslösungen erfolgreich zu sein?

Marco Kündig: Bei Virtualisierungs-Ansätzen werden in den meisten Fällen Low-End Architekturen durch High-End Architecturen ersetzt um den erhöhten Anforderungen auf der Ebene Storage, Server und Netzwerk gerecht zu werden. Somit ist es für Channel-Partner wichtig, Kompetenzen in den Bereichen LAN, SAN, Server und Storage abdecken zu können. Am besten kommen Pre-validierten Architekturen wie FlexPod oder Vblock zum Einsatz. Damit bilden Best-of-Breed Produkte die fix-fertigen Lösungen für die Produktion von virtuellen Workload. Virtualisierungs-Lösungen sind Beratungs-intensiv, deshalb braucht es gute Berater sowie Resourcen für Pre-Sales, Implementatierung und Post-Sales auf Seite des Partners.

Wohin entwickelt sich der Markt im Zusammenhang mit Virtualisierung?

Virtualisierung wird nicht mehr hinterfragt. In der Schweiz kommt sie schon in hunderten von Unternehmungen zum Einsatz und wird immer breiter eingesetzt. Auch für businesskritische Systeme. Somit werden nun die Vorteile von Virtualisierung auch noch stärker automatisiert und in die Cloud überführt. Cloud Ansätze werden zuerst mit Private Cloud Portalen und dann mit Integration von Cloud Providern unterstützt. Alle Kunden-Segemente setzen heute Virtualisierung ein. Auch Branchen-Lösungen lassen sich mittlerweile virtualisieren. Durch die Desktop-Virtualisierung werden neue Geschäftsfelder geöffnet. Die klassischen Desktop Management Lösungen werden dadurch zentralisiert und müssen anders positioniert werden. Der Desktop-Support wird bestimmt damit weniger hardwarelastig sein.

Muss der Reseller Angst haben, dass er durch die fortschreitende Virtualisierung wegrationalisiert wird?

Der Handel, der sich traditionell aufs PC und Server Geschäft konzentriert, wird durch diese Entwicklung unter Druck kommen. Gesamt-Lösungs-Anbieter haben grosse Chancen um sich im disruptiven Markt mit Virtualisierung zu differenzieren und Kunden mit einer hochwertigen Beratung zu gewinnen. Sehr oft nimmt der Anbieter, der das businesskritische Gesamtsystem zur Verfügung stellen kann, eine sehr gute Position ein, um weitere Teile wie Storage oder VDI für sich zu gewinnen.

Welchen Status haben Virtualisierungslösungen heutzutage bei der Bereitstellung von IT-Dienstleistungen in Unternehmen?

Die meisten Unternehmen haben heute 30 bis 40 Prozent ihrer Server virtualisiert. Die meisten möchten auf 95 Prozent gehen. Kriegen jedoch noch Push-back von den Applikations-Verantwortlichen die dedizierte Hardware verlangen. Mehr und mehr kann jedoch bewiesen werden, dass Virtualisierung sehr gut funktioniert und für die meisten Zwecke die Anforderungen erfüllt. Weiterhin nicht virtualisieren lassen sich aus lizenzrechtlichen Gründen gewisse Datenbanken oder Anforderungen an den Support. Aus Sicht der Performance können mit den heutigen Technologien praktisch 100 Prozent der Anforderungen auch in virtuellen Maschinen abgedeckt werden.

Wo sehen Sie Probleme/Herausforderungen im Geschäft mit Virtualisierungslösungen?

Es gibt fast keine technischen Herausforderungen mehr. Die Virtualisierungs-Lösungen haben sich über die letzten drei Jahre entwickelt und decken nun alle möglichen Bereiche ab. Weiterhin Schwierigkeiten bereiten Support, Zertifizierung und lizenztechnische Abhängigkeiten. Auch diese werden sich durch die Nachfrage der Kunden über die nächsten zwei bis drei Jahre auflösen. Bei Virtualisierung muss man darauf bedacht sein, dass die unterliegende Infrastruktur wie Netzwerk und SAN und I/O-Adapter den neuen Anforderungen genügen. Mit traditionellen Ansätzen wie Gigabit-Ethernet oder nativem Fiberchannel lassen sich virtualisierte Umgebungen nicht effizient betreiben. 

Wie sind die Zukunftsaussichten im Geschäft mit Virtualisierungslösungen?

Die hohe Virtualisierungs-Rate erlaubt nun automatisierte Cloud Umgebungen mit selfservice Portalen für Anwender aufzubauen. Die Automatisierung bringt nochmals eine weitere Effizienzsteigerung und ist die Basis für eine hoch standardisierte Infrastruktur, die in die Private Cloud wie auch die Public Cloud überführt werden kann.

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