Was Kunden wollen

"Wir streben grundsätzlich eine Beschaffung direkt beim Hersteller an"

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Werner Breinlinger leitet seit Anfang dieses Jahres die Organsiation und Informatik der Stadt Zürich. Als Direktor achtet er bei Einkäufen nicht nur auf den Preis von IT-Produkten und Dienstleistungen. Im Vordergrund steht die Kompetenz der Serviceanbieter.

Werner Breinlinger ist Direktor von Organisation und Informatik (OIZ) der Stadt Zürich. (Quelle: Organisation und Informatik der Stadt Zürich (OIZ))
Werner Breinlinger ist Direktor von Organisation und Informatik (OIZ) der Stadt Zürich. (Quelle: Organisation und Informatik der Stadt Zürich (OIZ))

Können Sie in ein paar kurzen Sätzen umschreiben, was Ihre tägliche Arbeit beinhaltet?

Werner Breinlinger: Die Organisation und Informatik der Stadt Zürich, kurz OIZ, ist Informatik-Vollanbieterin. Sie erbringt IT-Basisdienstleistungen für die Stadt Zürich. Hierzu zählen der Betrieb, der Unterhalt der Netzwerke und die Bereitstellung von IT-Arbeitsplätzen. Darüber hinaus realisiert die OIZ mit den Dienstabteilungen Projekte an der Schnittstelle zwischen Fach- und Basisapplikationen. Dafür betreiben wir auch zwei neue Rechenzentren, wie etwa das RZ Albis, dessen Betrieb wir im April 2012 aufnahmen.

Wo kommen Sie bei Ihrer Arbeit mit IT-Dienstleistern beziehungsweise Serviceanbietern in Berührung?

In unserem Wirkungsbereich arbeiten wir auf verschiedenen Stufen mit Lieferanten und Serviceanbietern zusammen.

Welches sind dabei die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienstleister beziehungsweise Serviceanbieter mitbringen müssen?

Die nachgewiesene Kernkompetenz in den von uns benötigten Dienstleistungen ist zentral. Diese müssen durch entsprechende Referenzen bestätigt sein. Ausserdem bestehen wir auf eine angemessene Unternehmensgrösse. Das benötigte Know-how soll nicht nur auf eine Person beschränkt sein. Und schliesslich sind auch die Kosten der Dienstleistung relevant.

Kaufen Sie die Komponenten, die Sie benötigen, direkt beim Hersteller ein, oder tätigen Sie Ihre Käufe über einen Fachhändler?

Wir streben grundsätzlich eine Beschaffung direkt beim Hersteller an.

Das Thema Sicherheit ist ein zentraler Aspekt eines jeden Rechenzentrums. Was tun Sie für die Sicherheit Ihrer Anlage, und wie kann Sie der ICT-Fachhandel hierbei unterstützen?

Die Sicherheit der beiden Rechenzentren war bereits beim Bau ein Leitkriterium. Sie sind gemäss ISO 27001 zertifiziert. Es wurden zahlreiche potenziell gefährliche Faktoren berücksichtigt, etwa die Cyberkriminalität oder äussere Einflüsse, vor denen es sich zu schützen gilt. Dabei haben uns Hersteller aus diversen Branchen unterstützt. Während des Betriebs überprüft ein Team von OIZ-Spezialisten laufend die Sicherheit der Rechenzentren.

Kunden lagern Teile ihrer IT an Sie aus. Gibt es auch bei Ihnen Bereiche, die Sie outsourcen? Was würden Sie hingegen nie aus der Hand geben?

Die OIZ prüft, welche Leistungen sie sinnvollerweise selbst erbringt und für welche Aufgaben sie auf den Beschaffungsmarkt zurückgreifen will. Neben rein betriebswirtschaftlichen Überlegungen beeinflussen insbesondere Aspekte wie IT-Security, Vorgaben aus den Datenschutzrichtlinien und generell der städtische Auftrag an die OIZ die Entscheidungsfindung. In diesem Sinne wird jeder mögliche Fall einzeln geprüft und individuell beurteilt.

Werner Breinlinger

Der 59-jährige Wirtschaftsingenieur Werner Breinlinger ist seit Anfang dieses Jahres Direktor von Organisation und Informatik (OIZ) der Stadt Zürich. Die Erfahrung für diese Aufgabe sammelte er während seiner Zeit als OIZ-Vizedirektor.

Er übernahm diese Funktion 1994, nachdem er zuvor in der Privatwirtschaft als IT-Projektleiter und Unternehmensberater tätig gewesen war. Nach einer Zeit der Reorganisationen und Erweiterungen, die Breinlinger mitgeprägt hat, soll der neue Direktor das Informatikzentrum der Stadtverwaltung nun in eine Phase der Konsolidierung führen.

Hierzu zählt auch die Konzentration der ICT-Umgebungen der Stadt im neuen Rechenzentrum OIZ Albis. Es wurde im November 2012 fertiggestellt. Das neue Rechenzentrum bietet eine Gesamtfläche für Serverräume von 1800 Quadratmetern.

Das Datacenter gilt als eines der modernsten der Schweiz. Zu seiner Wirtschaftlichkeit tragen auch Colocation-Services bei. Prominente Kunden sind beispielsweise die Privatbanken Julius Bär und Vontobel. 2014 will sich auch die Schweizer Nationalbank in der OIZ einmieten. Das Datacenter wartet zudem mit mehreren Besonderheiten auf, so werden etwa mit der Abwärme der IT-Systeme künftig rund 400 Wohnungen in der Umgebung mit Energie versorgt.

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