Schwerpunkt Servermarkt

"Virtualisierung als Technologie ist etabliert"

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Das Servergeschäft birgt Herausforderungen für Hersteller und Channel. Harald Wojnowski, Managing Director von Also Schweiz, spricht über Trends, Entwicklungen und Chancen für den Handel.

Harald Wojnowski, Managing Director von Also Schweiz (Quelle: Netzmedien)
Harald Wojnowski, Managing Director von Also Schweiz (Quelle: Netzmedien)

Wie hat sich das Servergeschäft in den letzten zwölf ­Monaten verändert?

Harald Wojnowski: Der Serverbereich hat im letzten Jahr gemäss Gartner einen neuerlichen Umsatzrückgang von 5 Prozent in Kauf nehmen müssen. Von unseren Kunden erhalten wir vermehrt Feedback, dass sie für ihre Endkunden Infrastruktur in grösseren Rechenzentren von Drittanbietern beziehen und nicht mehr beim Endkunden vor Ort installieren. Insofern hat sich das Geschäft stark verändert – und wird dies auch weiterhin tun.

Vor welchen Herausforderungen stehen die Hersteller?

Server werden immer mehr zur "Commodity", und deshalb ist es wichtig, dass sich die Hersteller über andere Bereiche differenzieren. Beispiele hierzu sehe ich im Infrastrukturmanagement mit ­neuen Softwarelösungen. Zusätzlich werden die klassischen Server­hersteller mit neuen Mitbewerbern und neuen IT- Architekturen und Managementkonzepten konfrontiert. Hier stelle ich fest, dass unsere Hersteller bestens auf die neuen Herausforderungen vorbereitet und bereits mit neuen Lösungen aktiv sind.

Welche technologischen Trends zeichnen sich ab?

Virtualisierung als Technologie hat sich in den letzten Jahren breit etabliert. Ich bin überzeugt davon, dass wir im Bereich der virtualisierten Infrastrukturen zukünftig noch mehr sehen werden. Neue Architekturen wie Software-Defined Datacenter oder Software-Defined Storage sind inzwischen bei einigen Herstellern im Angebot. Interessant ist auch der Ansatz der sogenannten Converged- und Hyperconverged-Lösungen im Rechenzentrumsumfeld. Diese liefern vorkonfigurierte Hardware- und Softwarepakete in einer einzigen Umgebung und vereinen Rechenzentrumskomponenten – wie beispielsweise Server und Storage – zu einer Appliance, die sich zentralisiert verwalten lässt. Die Zielsetzung ist klar: Engineering-Aufwand vermindern, Kompatibilitätsprobleme reduzieren und das Management von Servern, Storage und Netzwerksystemen vereinfachen. Gleichzeitig sollen die Kosten für Verkabelung, Kühlung, Strom und physikalischen Raum minimiert werden.

Welche Rolle spielen Aspekte wie Nachhaltigkeit, ­Energieeffizienz und Datensicherheit?

Alle drei Aspekte sind sehr wichtig. Dank besserer Energieeffizienz können nachweislich Kosten gesenkt werden. Und weil immer mehr IT-Leistungen gefordert werden, ist es wichtig, auch an Massnahmen zu arbeiten, die einen nachhaltigen Einfluss auf unsere Umwelt haben. Datensicherheit ist und bleibt eine der obersten Prioritäten in der IT. Wir bieten unseren Partnern ein umfassendes Portfolio an Security-Lösungen und unterstützen sie gerne bei Projektanfragen.

Worauf muss sich der Channel in den kommenden Jahren einstellen?

Neue Trends und Themen wie beispielsweise Big Data, Datenanalyse, hochintegrierte mobile Lösungen, Internet of Things, 3-D-Druck und zahlreiche weitere erfordern neue Kompetenzen. Bestehende Fähigkeiten werden in ihrer Bedeutung abnehmen, Aufgaben innerhalb des Channels je nach Kundenbedürfnis neu verteilt. Für Endkunden Lösungen aus einer Hand anbieten zu können, obwohl die Breite der zu beherrschenden Themen immer grösser wird, lassen die Anforderungen an die Partner weiter steigen. Umso mehr bin ich überzeugt, dass starke Partnerschaften hochspezialisierter Channelpartner und offene Lösungsansätze, kombiniert mit flexiblen Cloud-Angeboten, ein wichtiger Schlüssel für den künftigen Erfolg sind.

Wo bieten sich für den Channel neue Umsatzmöglichkeiten?

Der Wiederverkauf von Cloud-Lösungen wird heute nach wie vor massiv unterschätzt. Wobei es hier weniger um den Verkauf von eigenen Lösungen geht als vielmehr um die Möglichkeit, unterschiedlichste Lösungen hochspezialisierter MSPs – beispielsweise über den ALSO Cloud Marketplace – zu beziehen und seinen Kunden zur Verfügung zu stellen. Dabei bietet insbesondere die zentrale und automatisierte Abwicklung vom Angebot über den Verkauf bis zur transparenten Abrechnung von Cloud-Lösungen den grössten Mehrwert. Der Channelpartner kann für sich den administrativen Aufwand und seine Kosten reduzieren, um so auf einfache Art zusätzliche Einnahmequellen zu generieren.

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