Digital Signage in Unternehmen

Mehr als nur digitale Whiteboards

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Digital Signage findet nicht nur in der Kommunikation im öffentlichen Raum Verwendung. Auch im ­Unternehmensalltag leisten digitale Schilder wertvolle Dienste. Schweizer Unternehmen sind dabei allerdings eher ­zurückhaltend. Dennoch haben einige Branchen die Möglichkeiten bereits erkannt.

Im Newsroom der Tageszeitung «20 Minuten» halten mehrere Signage-Displays die Redaktoren über die wichtigsten Entwicklungen auf dem Laufenden. (Quelle: 20 Minuten)
Im Newsroom der Tageszeitung «20 Minuten» halten mehrere Signage-Displays die Redaktoren über die wichtigsten Entwicklungen auf dem Laufenden. (Quelle: 20 Minuten)

Im öffentlichen Raum ist Digital Signage allgegenwärtig. Deutlich weniger verbreitet ist hingegen der Einsatz dieser Technologie in Firmen. Zumeist dienen hier Signage-Anwendungen der Information. Häufig anzufinden sind Installationen etwa in Eingangsbereichen von grossen Gebäuden, wo sie den Weg weisen oder Werbebotschaften wiedergeben. Ebenso werden Signage-Anwendungen, ob nun Displays, Videowalls oder ­Beamer, als digitale Anschlagbretter verwendet, um Mitarbeiter zu informieren.

Damit sind die Anwendungsmöglichkeiten jedoch bei weitem nicht erschöpft. Laut einer Studie von IDC durchläuft der Bereich Digital Signage in Unternehmen gerade einen Wandel. "Moderne Digital-Signage-Installationen produzieren erheblichen Mehrwert, da sie dem Publikum auswechselbare und interaktive Inhalte zugänglich machen", wird IDC-­Analyst Keith Kmetz in der Studie zitiert. Daher erwarten die Marktforscher ein starkes Wachstum bei unternehmensbezogenen Digital-Signage-Anwendungen.

Neuer Kommunikationskanal

Laut einer Studie des Digital-Signage-An­bieters Comqi kommunizieren 90 Prozent der Unternehmen mit ihren Mitarbeitern ­vorrangig per E-Mail. Bis zu einem Drittel ­dieser Nachrichten werden überhaupt nicht geöffnet. Durch Digital Signage könne hier ein neuer Kommunikationskanal erschlossen werden, war eine der zentralen Ergebnisse der Studie. Die Erfahrungen des Anbieters hätten gezeigt, dass diese Art der Kommunikation von den Mitarbeitern gut angenommen werde. Gerade wenn es um die Ansprache der jüngeren Generation gehe, die mit Bildschirmen aufgewachsen sei, biete Digital Signage viele Möglichkeiten.

Die Zufriedenheit der Unternehmen mit den Anwendungen ist daher auch sehr gross. In einer IDC-Umfrage gaben 82 Prozent der befragten Unternehmen an, mit ihren Digital-Signage-­Installationen "sehr zufrieden" zu sein. Sie berichteten von Effizienzsteigerungen und erheblichen Verbesserungen bei der Mitarbeiterkommunikation.

Noch kein Boom in der Schweiz

In der Schweiz halten sich Unternehmen aber eher noch zurück, sagt Stephan Hartmann, Abteilungsleiter Professional Video und Zubehör beim Schweizer Distributor Telion, in einem Gespräch. Seinen Erfahrungen nach spiele Digital Signage "bei den meisten Unternehmen noch eine untergeordnete Rolle". Einzig die grossen Schweizer Banken hätten die Potenziale schon frühzeitig erkannt und stark in diese Technologie investiert, sagt Hartmann. Auch grosse Medienhäuser wie etwa Tamedia setzen Signage bereits für die interne Kommunikation ein. Bewegung beobachte Hartmann auch im Retail-Bereich und bei internationalen Unternehmen. Laut Hartmann fehlt es an einem Vorläufer in der Schweiz: Wenn wichtige Marktplayer in Digital Signage investieren würden, dann könnte die Entwicklung schnell Fahrt aufnehmen. Dennoch sieht er ein "klar steigendes Interesse".

Informationsvorsprung nutzen

Vorteile böten sich vor allem grossen Unternehmen mit vielen verstreuten Standorten, sagte Hartmann. Mit entsprechend zugeschnittenen Digital-Signage-Anwendungen könnten Informationen ohne Zeitverlust übermittelt werden. Dies verschaffe den Unternehmen einen Informationsvorsprung, was bei geschäftskritischen Prozessen nicht zu unterschätzen sei. So könnten etwa Entwicklungen, Events und Neuheiten in Echtzeit vermittelt werden. Auch haben optische Darstellungen den Vorteil, dass sie, richtig gemacht, schnell erfasst werden können, wie er weiter erklärt.

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