Apple soll 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen
Apple soll in Irland jahrelang erheblich weniger Steuern bezahlt haben als andere Unternehmen. Jetzt entschieden die EU-Wettbewerbshüter, dass Irland 13 Milliarden Euro Steuern nachfordern muss. Das wollen weder Apple noch die irische Regierung hinnehmen.
Die EU-Kommission hat den Steuerdeal zwischen Apple und der irischen Regierung gekippt, wie Reuters berichtet. Nun soll Irland 13 Milliarden Euro Steuern nachfordern. Sowohl die irische Regierung als auch Apple kündigten an, gegen den Entscheid der EU-Kommission vorzugehen.
0,005 Prozent Steuern
Wie Reuters schreibt, untersuchen die EU-Wettbewerbshüter Steuervorbescheide. Diese Deals seien grundsätzlich legal, würden aber zum Problem, wenn der Fiskus einzelnen Firmen Sonderkonditionen gewähre.
Aus Sicht der EU-Kommission war das bei Apple der Fall. So sei fast der gesamte Gewinn in Verwaltungssitzen gebündelt worden, die nur auf dem Papier existierten. Dadurch bezahlte Apple in Irland über viele Jahre erheblich weniger Steuern als andere Unternehmen. So soll Apple 2014 lediglich 0,005 Prozent Steuern bezahlt haben.
Amazon auf dem Prüfstand
Die EU-Kommission kann die Rückforderung für einen Zeitraum von zehn Jahren anordnen, wie es heisst. Im Fall Apple sind das für die Jahre 2003 bis 2014 13 Milliarden Euro. Die Summe entspricht in etwa einem Quartalsgewinn des Unternehmens, wie ein Blick in Apples Zahlen zeigt.
Der Fall reiht sich ein in eine ganze Serie ähnlicher Prüfungen, wie es weiter heisst. Letztes Jahr stufte die EU-Kommission etwa Deals zwischen Luxemburg und Fiat sowie Starbucks als illegal ein. Und zurzeit untersucht die EU-Kommission, ob Luxemburg Amazon und McDonald's unzulässige Vorteile gewährt.