HPE, GE und Linkedin kooperieren

Facebooks Open-Compute-Projekt erhält Konkurrenz

Uhr

Mit der Open19 Foundation gibt es neu eine Konkurrenz zum Open-Compute-Projekt. Die Initianten Linkedin und Facebook verfolgen ähnliche Ziele. Es gibt allerdings auch Unterschiede.

Quelle: Screenshot von open19.org
Quelle: Screenshot von open19.org

Hewlett-Packard Enterprise, Flex, General Electric, Linkedin und Vapor IO haben die Open19 Foundation gegründet. Sie verfolgt ähnliche Ziele wie Facebooks Open Compute Project. Das einzige Unternehmen, das bei beiden Projekten mitmacht, ist Microsoft, die Mutter von Linkedin. Beide Initiativen wollen es einfacher machen, Rechenzentren zu bauen. Die Ansätze und die Ausrichtung sind aber unterschiedlich.

Konvergenz versus offene Server-Designs

Open Compute will modulare Rechenzentren schaffen, die auf Commodity-Hardware beruhen und möglichst gut skalieren. Wer Compute, Speicher und Netzwerkgeräte so kombiniert, wie es der Standard vorsieht, stellt sicher, dass die einzelnen Komponenten einfach austauschbar sind und miteinander harmonieren.

Die Idee war ein Gegenentwurf zu konvergenten Infrastrukturen. Die Branche versteht darunter meist die Kombination von Server-, Speicher- und Netzwerk-Hardware in einer Box. Die hyperkonvergenten Infrastrukturen gehen noch einen Schritt weiter und legen den Fokus auf Software. Sie bieten Zusatzfunktionen wie Back-ups, Caching und Deduplizierung. Für den Administrator gibt es zudem eine Anwendung, mit der er alle Komponenten verwalten kann.

Was Open Compute und Open19 unterscheidet

Die Open19 Foundation verfolgt einen anderen Ansatz. Sie veröffentlicht zwar auch Designs für den Aufbau von Rechenzentren mit Standard-Hardware. Im Gegensatz zu Open Compute liegt der Fokus aber nicht auf Hyperscale und riesigen Datacenter-Umgebungen. Open19 soll auch für kleinere Rechenzentren und Edge Computing funktionieren. Das Konzept bringt die Rechenkapazität wieder zum Entstehungsort der Daten. Der Gegentrend zu den hyperkonvergenten Infrastrukturen kam mit der Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge auf.

Das Open19-Design soll unabhängig von der Grösse des Raums und des Rechenzentrums funktionieren. Es enthält unter anderem Spezifikationen für die Rack-Boxen, das Netzwerk und die Energieversorgung. Wer diese einhält, entwickelt Hardware, die perfekt in 19-Zoll-Racks passt. Im Unterschied zu Open Compute ist es den Unternehmen frei, ihre Server-Designs offenzulegen. Open19 definiert also eine Architektur für Server- und Speicherkomponenten in einem 19-Zoll-Rack, während Open Compute auf spezielle Masse und Rack-Konfigurationen setzt.

Webcode
DPF8_42524