Podium

Werner Fehlmann von Siemens spricht über Gebäude mit IQ

Uhr
von Coen Kaat

Das Smarthome hat seinen Siegeszug angetreten – auch im Geschäftsumfeld. Werner Fehlmann, Head Solution & Services bei Siemens Schweiz Building Technologies, erklärt, für wen sich smarte Gebäude lohnen, welches Marktpotenzial in der Schweiz besteht, und wie der IT-Fachhandel davon profitieren kann.

Werner Fehlmann, Head Solution & Services bei Siemens Schweiz Building Technologies. (Source: Siemens)
Werner Fehlmann, Head Solution & Services bei Siemens Schweiz Building Technologies. (Source: Siemens)

Für wen lohnt sich ein smartes Gebäude?

Werner Fehlmann: Ein smartes Gebäude lohnt sich sowohl für Nutzer als auch für Eigentümer. So vereinfachen nachhaltige Zweckgebäude den Betrieb und steigern die Nutzerattraktivität. Mit der damit einhergehenden Attraktivitätssteigerung kann zudem die Nutzfläche schneller vermietet werden, sodass der Eigentümer mehr Profit generieren kann. Schliesslich lassen sich mit einem smarten Gebäude auch der Unterhalt und die Wartung automatisieren.

Welche technologischen Trends erkennen Sie derzeit?

Einer der wichtigsten und meistgenannten technologischen Trends ist sicherlich die Digitalisierung in unserem Bereich. Zum Beispiel können bei Total Building Solutions in einem Gebäude interagierende Disziplinen wie etwa Brandmeldeanlagen oder Videoüberwachung mittels Managementplattform zentral gesteuert werden. Ein weiterer digitaler Trend ist BIM (Building Information Modeling), das den Bauprozess von der Planung bis zur Wartung digital abbildet. Somit kann effizienter gebaut und Kosten können eingespart werden. Gemein ist diesen Trends, dass alle Disziplinen mit IT im Zusammenhang stehen und vermehrt auf Cloud-Lösungen gesetzt wird. Mittels Apps können Prozesse und Lösungen benutzerfreundlich visualisiert, betrieben und gemanagt werden. Somit sind die Daten für die Benutzer immer, überall und aktuell verfügbar.

Was für ein Marktpotenzial erkennen Sie in der Schweiz?

In der Schweiz erwarte ich einen langfristig stark wachsenden Markt bei den digitalisierten Gebäuden. Insbesondere in spezifischen Märkten wie Life Science und Healthcare. Ausserdem sehe ich Marktpotenzial in der allgemeinen Gebäude-Performance – also nicht nur bei der Energieeffizienz, sondern vor allem in der Optimierung des laufenden Betriebs.

Wie kann der IT-Fachhandel davon profitieren?

Die Digitalisierung in der Gebäudebranche braucht Know-how, mehr IT- und Netzwerkprodukte und somit auch immer mehr IT-Experten, da alle Systeme vernetzt sind. Das Herzstück von smarten, digitalisierten Gebäuden ist die IT- und Cybersecurity, denn es gilt in Zukunft, vermehrt Attacken abzuwehren und zu verhindern.

Welche Herausforderungen für Hersteller, Distributoren und Integratoren bringen zunehmend intelligente Gebäude mit sich?

Mit intelligenten Gebäuden gehen neue Türen auf, sodass neue interdisziplinäre Bereiche erschlossen werden können. Vernetzungen und Integrationen werden dabei wichtiger. Hier wird der Bedarf weiter steigen, um alle technischen Möglichkeiten zu nutzen. Wie bereits erwähnt, werden damit mehr IT-Experten benötigt. Da weiter im Voraus geplant werden muss, steigen auch die Anforderungen an Hersteller und Integratoren. Hier denke ich vor allem an BIM, das alle Beteiligten im Bauprozess zu einem Umdenken zwingen wird.

Tags
Webcode
DPF8_66542