In Milton Keynes

Citrix lädt zu Red Bull Racing

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Citrix hat für zwei Tage nach Milton Keynes an den Sitz von Red Bull Racing gerufen. Der Virtualisierungsspezialist zeigte auf, wie die beiden Unternehmen von ihrer Zusammenarbeit profitieren.

Citrix hat von Dienstag bis Mittwoch ein halbes Dutzend Journalisten nach Milton Keynes eingeladen. In der nordwestlich von London gelegenen Stadt hat das Formel-1-Team von Red Bull Racing seinen Hauptsitz. Citrix ist seit zehn Jahren Technologiepartner des Energy-Drink-Rennstalls, seit einem Jahr auch Sponsor.

In einem Sitzungszimmer mit Wänden aus Glas und Aussicht auf die Technikabteilung des Rennstalls, erklärte James Bulpin, Technology Leader and System Software Architect des Virtualisierungsspezialisten, welche Vorteile die Partnerschaft für Red Bull Racing bringt. So könnten Red-Bull-Racing-Mitarbeiter über die integrierte Citrix-Plattform mit jedem Gerät arbeiten, auch im Hotel oder von der Rennstrecke aus. Citrix profitiere seinerseits vom Feedback der Red-Bull-Racing-Mitarbeiter.

Citrix Workstation für mobile Arbeitsplätze

Zoe Chilton, Head of Technical Partnerships bei Red Bull Racing, gab Einblick in den Alltag des Rennstalls, der seit 13 Saisons im Formel-1-Zirkus dabei ist. Rund 750 Mitarbeiter, darunter viele Ingenieure und IT-Spezialisten, würden die bestmögliche Technologie brauchen. Nur so habe Red Bull schon nach 6 Jahren den Fahrerweltmeister- und Konstrukteursweltmeistertitel holen können. Deshalb arbeite Red Bull mit 14 Technologiepartnern.

CAD, CFD (Fluid Dynamic Analysis), Fahrsimulation und Windkanal würden jeweils eine Unmenge Daten produzieren. Deshalb sei das Team froh, dass es nicht mehr mit Desktop-Computing, sondern die Citrix Workstation mit Zugriff auf das Citrix Data Center nutzen könne.

James Bulpin, Technology Leader and System Software Architect bei Citrix und Zoe Chilton, Head of Technical Partnerships bei Red Bull Racing. (Source: Netzmedien)

Die grösste Herausforderung für Red Bull Racing ist laut Chilton die Logistik für die um den Globus verteilte mehr als rund 20 Rennen pro Jahr. Alle zwei Wochen müssten 45 Tonnen Fracht für 60 voll vernetzte Arbeitsplätze auf Reisen gehen. Red Bull Racing hätte gerne noch mehr Arbeitsplätze an der Strecke, doch der Rennverband FIA begrenzt die Anzahl Mitarbeiter beim Rennen.

Das Rennteam von Red Bull geniesst finanzielle Bedingungen, von denen Teams wie Sauber nur träumen könnten. In der Fabrik in Milton Keynes stellt Red Bull jedes Teil am Auto selbst her, wie Chilton während einer Führung durch das streng abgesicherte Werk zeigte, mit Ausnahme der Reifen, der Bremsklötze und des Motors. Am Sitz in England ist auch der Operation Room des Teams. Wie in der Nasa-Zentrale in Houston sitzen jeweils während der Rennen etwa drei Dutzend Mitarbeiter im Raum und entscheiden über Strategieanpassungen passend zum Rennverlauf. Technologiepartner AT+T stelle die Internetverbindung her, die essenziell sei, Citrix optimiere die Verbindung, um die Daten beinahe in Echtzeit zu bekommen.

100 Sensoren am Auto ergeben 400 GB Daten pro Rennwochenende

100 Sensoren am Auto würden im Windkanal sowie während der Trainings und Rennen Auskunft über jedes Element am Auto geben. 400 GB Daten spucke das Auto jeweils an den Wochenenden aus. So könne das Team permanent lernen und das Auto verbessern. Doch auch die FIA stelle jeweils viele Bedingungen, die auf eine neue Saison am Auto angebracht werden müssten. So gebe es vom ersten bis zum letzten Rennen einer Saison schon mal 30'000 Designupdates, wie Chilton sagte.

Die verstärkte Zusammenarbeit mit Citrix sei diese Saison ein Lernjahr gewesen, sagte Chilton. Nächstes Jahr solle die Partnerschaft noch stärker werden. Man darf gespannt sein, ob das Team mit Technologie und Eigenproduktion den Abstand zum Weltmeister Mercedes einholen kann.

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