Aufholen im digitalen Wettbewerb

Was die Schweiz am zweiten Digitaltag erwartet

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Digitalswitzerland und die SBB haben über den zweiten Digitaltag informiert. Der Event am 25. Oktober soll der Bevölkerung die Digitalisierung näher bringen. So wollen die Veranstalter mithelfen, dass die Schweiz im globalen Wettbewerb mithalten kann.

Von links: Andreas Meyer (SBB), Marc Walder (Digitalswitzerland) und Birgit Pestalozzi (Digitalswitzerland). (Source: Netzmedien)
Von links: Andreas Meyer (SBB), Marc Walder (Digitalswitzerland) und Birgit Pestalozzi (Digitalswitzerland). (Source: Netzmedien)

In Zürich haben Digitalswitzerland und die SBB das Programm für den zweiten Digitaltag enthüllt. In Vielem gleicht der Event am 25. Oktober 2018 dem Digitaltag des Vorjahres. Die SBB spielen wieder eine tragende Rolle, viele Veranstaltungen finden an Schweizer Bahnhöfen statt. Wieder rollt ein Digitalzug durch die Schweiz, wieder sind drei Bundesräte mit an Bord, wieder soll der Bevölkerung die Digitalisierung möglichst konkret nahe gebracht werden.

Die Unterschiede zum vergangenen Digitaltag zeigen sich in den Dimensionen, wie Initiant und Ringier-CEO Marc Walder an der Pressekonferenz aufzeigte. Die Zahl der teilnehmenden Organisationen habe man von 45 auf 70 erhöht. Darunter sind neben grossen Schweizer Firmen wie Swisscom, ABB oder Credit Suisse auch globale IT-Player wie IBM oder HPE. Schweizer IT-Anbieter und ihre Verbände sind - mit wenigen Ausnahmen - nicht auf der Liste der Partner zu finden.

Marc Walder blickte auf den vergangenen Digitaltag zurück und voraus auf den bevorstehenden. (Source: Netzmedien)

Der Digitaltag finde nun in 12 Städten statt, sagte Walder. Neu mit von der Partie ist 2018 beispielsweise Vaduz. Verschiedene Aktivitäten und Attraktionen - so auch der Digitalzug - fänden ausserdem schon in der Woche vor dem 25. Oktober statt.

Schweiz soll digital aufholen

Dass die Schweiz wieder einen Digitaltag braucht, daran besteht laut Walder kein Zweifel. Zwar sei das Land in vielen Vergleichen der Konkurrenzfähigkeit vorne mit dabei, bei den digitalen Kompetenzen sehe es aber weniger gut aus. Walder verwies hier auf den ehemaligen CIO von Estland, Taavi Kotka, nach dessen Einschätzung die nordischen Staaten der Schweiz in punkto Digitalisierung gut 20 Jahre voraus seien.

Vor allem bei der Ausbildung von Experten, bei Forschung und Entwicklung, bei der digitalen Partizipation sowie bei den rechtlichen Rahmenbedingungen habe die Schweiz Nachholbedarf, sagte Walder. Mitzuhelfen, die Menschen im Land digital fit zu machen und den Willen zur Veränderung zu stärken, darin sehe er einen Auftrag der Veranstaltung. Wenn in den Familen am Abend des Digitaltags über 3-D-Drucker diskutiert werde, dann habe der Digitaltag sein Ziel erreicht.

Engagiert sich für den Digitaltag: Andreas Meyer. (Source: Netzmedien)

Die Menschen zum Dialog anzuregen, darin sah auch SBB-Chef Andreas Meyer eine "gesellschaftliche Verantwortung" der Wirtschaft. Es gehe darum, die Kärfte zu bündeln, "damit wir auf dem internationalen Markt eine Chance haben". Wie dieser Markt aussehe, habe er auf der jüngsten Chinareise mit Bundesrätin Doris Leuthard erlebt. "Es ist unglaublich, was dort abgeht", sagte Meyer sichtlich beeindruckt.

Zeigen, wie die SBB digitalisieren

Die SBB möchten den Besuchern des Digitaltags die Technik an konkreten Beispielen zeigen, etwa durch Einblicke in den Arbeitsalltag eines Lokführers. Obwohl Meyer betonte, dass das Digitale das "Physische" nicht verdrängen werde, wies er auch auf Arbeiten hin, die in Zukunft von Maschinen statt Menschen ausgeführt werden könnten. Während es Lokführer auch in Zukunft noch brauche, liessen sich Rangierarbeiten automatisieren. Auch, weil die SBB für diese Tätigkeit kaum noch Leute fänden.

Die Zahl der Veranstaltungsorte des Digitaltags wurde ausgebaut. (Source: https://www.digitaltag.swiss/)

Digitale Technik sei eine Hilfe für den Menschen, sagte der SBB-CEO. Einerseits für die Angestellten, die damit ihre Arbeit machten. Andererseits für die Bahnkunden, die damit leichter ans Ziel kämen. Dabei zeigten sich die SBB auch Lösungen anderer Anbieter gegenüber offen. "Fairtiq haben wir nicht selber entwickelt aber solche Entwicklungen übernehmen wir gerne", sagte Meyer.

Sicherheitstipps von Google

Per Videobotschaft warben die Chefs der weiteren Hauptpartner SRG, Google Schweiz und Swisscom für den Digitaltag. SRG-Generaldirektor Gilles Marchand betonte die Bedeutung der Digitalisierung für die Schweiz. Google will laut Country Director Patrick Warnking Workshops für bessere Cybersecurity und kostenlose IT-Kurse für Firmen anbieten. Urs Schaeppi, CEO von Swisscom, rief zum Besuch des Digitaltags auf und stellte in Aussicht, dass die Digitalisierung der Schweiz Jobs zurückbringen werde.

Birgit Pestalozzi stellte das Programm des zweiten Digitaltags vor. (Source: Netzmedien)

Was alles auf dem Programm des zweiten Digitaltags steht, zeigte im Anschluss Birgit Pestalozzi von Digitalswitzerland. Geplant sind:

  • Ein Livestream von der Hauptbühne im Hauptbahnhof Zürich, wo Start-up-Pitches und TED-Talks stattfinden

  • Ebenfalls im Zürcher HB eine Arena mit Stammtischgesprächen, Celebrity-Talks und Radiosendungen

  • Verschiedene Aktivitäten der Partner an verschiedenen Orten der Schweiz

  • Regionale Fokusthemen und Liveschaltungen auf die Hauptbühne

  • Sieben Themenwelten zu Mobilität, Bildung, Gesundheit, Medien, Lifestyle, Arbeit 4.0 und Datenschutz. Gerade die beiden letzteren Schwerpunkte hätten bei den Partnern Resonanz ausgelöst.

  • Möglichkeiten zum Dialog vor und während des Digitaltags, etwa im "Daten Café", wo Experten über das Thema Datenschutz informieren sollen

  • Spezielle Aktivitäten für Schüler, die Generation 40+ und Senioren

Das Programm des Digitaltags werde aktuell noch gestaltet, sagte Pestalozzi. Der aktuelle Stand und die Veranstaltungsorte seien unter digitaltag.swiss einsehbar.

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