Studie von Swisscom und MSM

So denken Schweizer Unternehmen über KI

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Geht es um KI, stehen Schweizer Unternehmen erst ganz am Anfang. Das hat eine Studie von Swisscom und MSM Research über künstlicher Intelligenz im Schweizer Markt ergeben. Die Autoren der Studie warnen ausserdem, dass Späteinsteiger mit schweren Konsequenzen rechnen müssen.

(Source: Pixabay / geralt / CC0 Creative Commons)
(Source: Pixabay / geralt / CC0 Creative Commons)

Swisscom hat MSM Research damit beauftragt, eine Studie zur künstlichen Intelligenz (KI) im Schweizer Markt durchzuführen. Die Ergebnisse wurden von den Unternehmen zur Verfügung gestellt und werden im Folgenden zusammengefasst.

Was Unternehmen mit KI in Verbindung bringen

Die Begriffe, die die befragten Unternehmen am meisten mit KI in Verbindung brachten waren "Machine Learning", "Robotics / autonome Roboter & Transportmittel", "Deep Learning" und "Gesichts- / Spracherkennung / Gestensteuerung". Den letzten Platz belegte mit Abstand "Virtual / Augmented Reality". Machine Learning sei in der Regel die Fähigkeit von Programmen, aus Lernen und Erfahrung Wissen zu schaffen. Damit verbunden seien auch Anwendungsgebiete und Teilmärkte der KI wie Sprach- und Bilderkennung, Übersetzungen, Bots und anderes, wie es im Papier heisst.

Hemmfaktoren bezüglich KI

Fehlendes Know-how sei der meistgenannte Grund der Firmen gewesen, als es um die Hürden ging, die einer Einführung der KI im Weg stehen könnten. Zudem sei der Vorteil noch nicht ersichtlich und die Technologien seien noch nicht ausgereift genug, um sie tatsächlich anzuwenden. Die Zurückhaltung und Zögerlichkeit erinnert die Autoren der Studie an frühere Umfragen bezüglich Digitalisierung. Vielleicht sei das einfach die Schweizer Natur, schreiben sie: Abwarten, beobachten, lernen.

(Source: gmast3r / iStock)

Wann die KI kommt

Unter den befragten Unternehmen rechne aktuell jedes fünfte damit, dass die KI in der eigenen Branche bereits in ein bis zwei Jahren vollumfängliche Realität werde. Jedes dritte Unternehmen jedoch rechne erst in drei bis fünf Jahren mit spürbaren Auswirkungen der KI. Jedes vierte Unternehmen erwarte KI sogar erst in fünf bis acht Jahren. Das könnte für Späteinsteiger fatale Folgen haben, wie es in der Studie heisst. Zunehmend drehe sich alles um Reaktionszeiten und das Erkennen von individuellen Kundenbedürfnissen. KI könnte gerade hier wettbewerbsentscheidende Vorteile und Zeitersparnisse liefern. Doch die Autoren empfehlen, mit kleinen Schritten und iterativen Schleifen zu starten anstatt stillzustehen oder sich zu überhastet in fremdes Terrain zu stürzen.

Entsprechend diesen Ergebnissen haben über 70 Prozent der befragten Unternehmen noch kein Budget für Projekte mit künstlicher Intelligenz eingeplant, während die restlichen 30 Prozent die Gelder bereitgestellt haben oder planen, das noch zu tun.

Was von der KI erwartet wird

Die befragten Unternehmen sollen sich von KI in erster Linie erhöhte Automatisierung und schnellere Geschäftsprozesse erhoffen. Auch bei Innovationen und dem Schaffen neuer Business-Modelle soll die intelligente Software laut Umfrage in Zukunft aushelfen können. Zudem soll die KI dem Unternehmen ermöglichen, flexibler zu werden und sich strategische Marktvorteile durch Echtzeit-Analysen verschaffen zu können.

(Source: Snopek / Fotalia)

Die Frage ist nicht ob, sondern wann

In der Studie heisst es, dass KI sowieso kommen wird. Die Frage sei nur, wann es das eigene Business wie hart treffe. Zumindest soll jedes dritte Unternehmen planen, Partnerschaften mit anderen Unternehmen oder Hochschulen einzugehen, um Einblick in die neue Materie zu gewinnen oder um Lösungen zu entwickeln. Start-ups werden aber in diesem Zusammenhang von weniger als zehn Prozent der Unternehmen gesucht.

Der richtige Anbieter ist entscheidend

Die Autoren der Studie betonen, dass es letztlich darum gehe, aus kreativen Ideen praktische, wettbewerbsfähige und kommerziell sinnvolle Business Cases zu machen. Dafür sei die Wahl der richtigen Begleitung beziehungsweise der richtigen professionellen Unterstützung gefragt. Als wichtigstes Kriterium gelte für die befragten Unternehmen dabei, dass die Anbieter Referenzen aus der Schweiz hätten. Weitere wichtige Punkte seien danach die Branchenexpertise, die Fokussierung auf vertikale Märkte und auf das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die komplette Studie kann hier bei Swisscom bestellt werden.

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DPF8_120561