Marktbericht Smart Buildings

Smart-Building-Markt: Lösungen für Bau und Gebäudeplanung sind gefragt

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Nicht nur smarte Wohnhäuser, auch vernetzte Gebäude für den Businessbereich sind gefragt. Drei Spezialisten geben ­Auskunft darüber, wie sich der Markt in den letzten Jahren verändert hat, welche Trends es im Auge zu behalten gilt und welche Anforderungen Hersteller, Distributoren und Integratoren erfüllen müssen.

(Source: DrAfter123 / iStock.com)
(Source: DrAfter123 / iStock.com)

Sie sorgen für die optimale Belüftung, eine angenehme Temperatur, sind vernetzt und sammeln eine grosse Menge an Daten: Smart Buildings. In der Schweiz soll es bis 2021 rund 1,09 Millionen vernetzte Wohnhäuser, sogenannte Smarthomes geben. Ausserdem wird mit einem Umsatz von rund 630 Millionen Euro auf dem Schweizer Smarthome-Markt gerechnet, wie dem "Digital Market Outlook" von Statista zu entnehmen ist.

Eine Zukunftsprognose für den Smart-Building-Markt im Businessbereich abzugeben, ist laut An­dreas Brunner, Vorstand der Organisation "Bauen digital Schweiz", schwierig. Die Marktentwicklung hänge stark von gesetzlichen Vorgaben, unterhaltsarmen Lösungen und dem wahrgenommenen Nutzen ab. "Unter diesen Prämissen dürften daher smarte Lösungen in Bezug auf die Gebäude­planung und -erstellung in den kommenden Jahren wohl eher nachgefragt werden als solche für den Gebäude­betrieb", sagt Brunner. Einen Unterschied zu ausländischen Märkten sieht er kaum. Wenn, dann zeigten sich am ehesten Unterschiede hinsichtlich der regulatorischen Vorschriften. "Mit Blick auf Neubauprojekte mit der Building-Information-Modeling-Methode (BIM) dürfte der Markt in Ländern mit verpflichtendem Einsatz von BIM ungleich grösser sein als hier in der Schweiz, wo die Methode weitestgehend auf Freiwilligkeit basiert."

5G, Sicherheit und neue Services

Brunner stellt eine höhere Nachfrage nach BIM-basierten Gebäuden "bei Bauherren, welche die geplanten Immobilien über den gesamten Lifecycle betreiben" fest. Nicht zu unterschätzen in Bezug auf die Nachfrage sei das "Nutzer-Investor-Dilemma". Im Idealfall führten Smart-Building-Lösungen zu geringeren Betriebskosten. Bei nicht eigengenutzten Gebäuden profitiere aber nicht der Investor selbst, sondern dessen Mieter von den tiefen Nebenkosten.

Die SBB beobachten, dass in den letzten Jahren in Bezug auf Smart Buildings die Grenzen zwischen den klassischen Phasen Planen, Bauen und Betreiben zunehmend verschwänden. "Digitale Technologien und Methoden kommen entlang des gesamten Immobilienlebenszyklus zum Einsatz und vereinfachen dank einer gemeinsamen Datenbasis die Kommunikation zwischen den beteiligten Parteien", sagt Reto Schärli, stellvertretender Leiter Medienstelle und Mediensprecher bei den SBB.

Wer von smarten Gebäuden und vom Internet der Dinge (IoT) spricht, darf auch den neuen Mobilfunkstandard 5G nicht vergessen. "Sichere und schnelle Übertragungswege sind eine wesentliche Basis, um zum einen die Datenmenge, die durch die zunehmende Vernetzung von Geräten über IoT stattfindet, überhaupt zu bewältigen. Zum anderen damit Unternehmen und Branchen zukünftig von vernetzten und intelligenten IoT-basierten Lösungen und Services umfassend profitieren können", erklärt Jens Mack, Senior Vice President Sales and International Business bei Bosch Energy and Building Solutions. Eine wichtige Anforderung an Hersteller, Distributoren und Integratoren in Sachen Smart-Building-Business sieht Mack im Datenschutz.

Dank der zunehmenden Vernetzung und der intelligenten Nutzung von Daten könnten immer neue wertschaffende Services, wie etwa In-Store Analytics und Condition-Monitoring für die Kunden entwickelt und angeboten werden. "Gerade im Bereich der Sicherheits- und Gebäudetechnik ergibt sich die Möglichkeit, alle Aspekte von IoT und Digitalisierung – also Hardware, Software, Daten und neue Technologien wie künstliche Intelligenz – zusammenzubringen und für Kunden wertvolle Lösungen zu schaffen", sagt Mack.

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