IDC-Bericht zum Cloud-IT-Infrastrukturmarkt

Lenovo reisst Cloud-Hardware-Umsatz runter

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Die Umsätze durch den Verkauf von Cloud-IT-Infrastukturen sind weltweit zurückgegangen. Das liegt primär an einer starken Performance des Markts im Jahr 2018. Dieses Jahr sollen die Ausgaben für Cloud-Infrastrukturen erstmals durchweg grösser sein als diejenigen für Nicht-Cloud-Infrastrukturen.

Die Umsätze der Anbieter von IT-Infrastrukturprodukten für Cloud-Umgebungen sind im dritten Quartal 2019 weltweit zurückgegangen. Zu diesen Produkten gehören Server, Enterprise Storage und Ethernet-Switches, wie das Forschungsunternehmen IDC im Bericht "Cloud IT Infrastructure Tracker" mitteilt. Ein Grund für den Rückgang im Vergleich zum Vorjahr sei das starke Wachstum des Markts im Jahr 2018. Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahrs gingen die Gesamtausgaben um 1,8 Prozent zurück. Das entspreche Ausgaben von 16,8 Milliarden US-Dollar im dritten Quartal 2019.

Public-Cloud-Nachfrage geht zurück, Private Cloud wird beliebter

Der Rückgang der Ausgaben für Cloud-IT-Infrastrukturen sei besonders vom Public-Cloud-Segment getrieben worden, das im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent geschrumpft sei. Doch liege das Gesamtsegment im Aufwärtstrend und zeige wegen einer starken Performance im Jahr 2018 eine Verlangsamung. Der grösste Teil der Ausgaben für Cloud-IT-Umgebungen werde weiterhin aus der Public Cloud getätigt. Doch die Nachfrage nach privater Cloud-IT-Infrastruktur steigt, weshalb der Anteil der Public-Cloud-IT-Infrastruktur 2019 weiter abnehmen wird, wie die Autoren des Berichts festhalten. Die Umsätze der Private-Cloud-Anbieter seien im dritten Quartal 2019 um 3,2 Prozent gestiegen im Vergleich zum Vorjahr und hätten beinahe 5 Milliarden Dollar erreicht. IDC rechnet 2019 mit einer Erhöhung der Ausgaben in diesem Segment um 7,2 Prozent gegenüber 2018.

Ausgaben für Cloud-IT-Infrastrukturen setzen zum Überholen an

Die IT-Infrastrukturbranche nähere sich dem Punkt, an dem die Ausgaben für die Cloud-IT-Infrastruktur diejenigen der Nicht-Cloud-IT-Infrastruktur dauerhaft übersteigen. Im dritten Quartal 2019 machten Cloud-IT-Umgebungen 53,4 Prozent des Umsatzes der Anbieter aus, im Gesamtjahr werde er 49,8 Prozent ausmachen. Im Jahr 2020 rechnen die Autoren des Berichts mit einem konstanten Anteil von über 50 Prozent.

Investitionen in IT-Infrastukturprodukte ausserhalb der Cloud seien im dritten Quartal 2019 um 7,7 Prozent gegenüber 2018 zurückgegangen. Für das Gesamtjahr erwarte IDC einen Rückgang der weltweiten Ausgaben in diesem Segment um 5,3 Prozent. Bis 2023 soll der Anteil dieser Ausgaben nur noch 41,9 Prozent der gesamten IT-Infrastrukturausgaben ausmachen. 2018 seien es noch 51,6 Prozent gewesen.

Markt wächst in Zentral- und Osteuropa

Regional betrachtet ist das Wachstum im Segment Cloud-IT-Infrastruktur in den USA, Westeuropa und Lateinamerika im dritten Quartal 2019 zurückgegangen. Das ist auf die allgemeine Marktschwäche zurückzuführen sowie auf den Vergleich zu einer starken Performance im Jahr 2018, wie die Marktforscher schliessen. Im Raum Asien/Pazifik ohne Japan seien die Ausgaben gering um 1,2 Prozent gewachsen im Vergleich zum Vorjahr, ebenfalls bedingt durch den Vergleich zu einem starken 2018. Weiter wuchsen die Ausgaben für das Segment in Kanada (4,9 Prozent), Zentral- und Osteuropa (4,6 Prozent) und im Nahen Osten sowie Afrika (18,1 Prozent), wie es weiter heisst.

Marktführer Dell büsst an Umsatzwachstum ein

Die Zahlen der Top-5-Anbieter von Cloud-IT-Infrastukturen lesen sich entsprechend den Einschätzungen von IDC mässig. Das grösste Umsatzwachstum im dritten Quartal 2019 von 14,8 Prozent darf Inspur / Inspur Power Systems für sich beanspruchen. Marktführer Dell Technologies hat im Vergleich zum Vorjahr 2,6 Prozent eingebüsst. Am wenigsten gewachsen ist aber Lenovo. Das Umsatzwachstum ist um 20,2 Prozent zurückgegangen im Vergleich zum Vorjahr.

Umsatzwachstum der Top-Firmen im Bereich Cloud-IT-Infrastruktur

Top-5-Anbieter von Cloud-IT-Infrastruktur

Ausblick

Die Ausgaben für Cloud-IT-Infrastrukturen werden gemäss Erwartungen von IDC über die nächsten fünf Jahre hinweg jährlich um je 7 Prozent wachsen. Im Jahr 2023 wird der Umsatz 92 Milliarden Dollar erreichen und 58,1 Prozent der gesamten IT-Infrastrukturausgaben ausmachen. Public-Cloud-Zentren werden 66,3 Prozent dieses Betrags ausmachen bei einem jährlichen Umsatzwachstum von 6 Prozent. Die Ausgaben für die Private-Cloud-Infrastruktur werden bis 2023 jährlich um 9,2 Prozent grösser.

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