Schutz vor Katastrophen

Wallis will fast 60 Millionen Franken in neues RZ mit Einsatzzentrale stecken

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Der Walliser Staatsrat will ein zweites Rechenzentrum bauen. Das besondere: Der Bau in Siders soll auch die Alarmzentralen des Kantons unter einem Dach vereinen. Das soll für mehr Sicherheit bei Naturkatastrophen sorgen - im Kanton und im RZ.

(Source: Cosmic Timetraveler/unsplash.com)
(Source: Cosmic Timetraveler/unsplash.com)

Der Walliser Staatsrat hat beim Kantonsparlament ein neues Rechenzentrum beantragt. Der Bau in Siders soll insgesamt 65 Millionen Franken kosten, berichtet "1815.ch". 7 Millionen davon kommen aus dem regulären IT-Budget des Kantons bis 2024. Weitere 58 Millionen will die Regierung nun vom Parlament bewilligt bekommen.

Das Projekt umfasse zwei Teile. Erstens eine neue Einsatzzentrale für den Kanton Wallis. Dort sollen die Alarmzentralen 112, 117, 118 und 144 sowie die kantonale Führungsorganisation KFO unter einem Dach vereint werden. So will die Walliser Regierung die Koordination der Rettungsdienste bei Ereignissen wie etwa Naturkatastrophen verbessern. Die Einheiten sollen aber unabhängig bleiben.

"Das Wallis ist ein Kanton, der Naturgefahren und seismischen Risiken ausgesetzt ist", schreibt der Staatsrat in einer Mitteilung. "Die Erfahrung hat die Einsatzkräfte gelehrt, dass die rasche Auslösung von Alarmen und die effiziente Koordination von Ressourcen während dieser Einsätze der Schlüssel zum Erfolg sind."

 

 

Zweites Rechenzentrum für Redudanz im Notfall

Zweitens soll am gleichen Standort ein Informatik-Rechenzentrum für das Wallis entstehen. Es wäre das zweite Kantons-RZ, wie 1815.ch schreibt. Auch hier bilden Naturgefahren den Hintergrund. Das neue RZ soll die operationelle Kontinuität des bestehenden Hauptzentrums in Sion gewährleisten. Eine ständige Anwesenheit von Polizeikräften im Gebäude und Erdbebensicherheit des Baus sollen für ein hohes Sicherheitsniveau sorgen.

Das Wallis und der Raum Basel gelten gemäss der Gefährdungskarte des Schweizerischen Erdbebendienstes als am stärksten gefährdet, wie Sie hier lesen können.

Die Inbetriebnahme sei spätestens für den Sommer 2023 geplant. Bereits 2018 habe der Staatsrat einen Architektur- und Ingenieurwettbewerb für den Bau des neuen Gebäudes ausgeschrieben. Im Wettbewerb hätten sich Urbistondo + Martinez aus Lausanne als Architekten und Structurame aus Genf als Bauingenieure durchgesetzt.

In der RZ-Landschaft Schweiz wird aktuell gebaut, was das Zeug hält. Der Bund nahm Anfang März ein Rechenzentrum für Armee und Verwaltung in der Kaserne Frauenfeld in Betrieb. Green Datacenter baut seinen Standort in Lupfig weiter aus. Und in Winterthur entsteht für 60 Millionen Franken ein RZ. Für wen, ist unklar. Man munkelt, es sei Amazon Web Services.

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