Red Hat Summit 2020

Red Hat nimmt sich Container, Microservices und Serverless vor

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Rund 100 Kunden und Partner von Red Hat aus der Schweiz und Österreich hätten am Wochenende nach San Francisco fliegen sollen, um am Red Hat Summit 2020 teilzunehmen. Daraus wurde nichts. Der Event fand wegen Corona virtuell statt. Red Hat stellte neue Lösungen für die hybride Cloud vor.

Jim Whitehurst, President von IBM. (Source: zVg)
Jim Whitehurst, President von IBM. (Source: zVg)

"Innovation ist das wichtigste Thema unserer Kunden", hat Jim Whitehurst, President von IBM, bei der Eröffnung des diesjährigen Red Hat Summit gesagt. Dieser geht aufgrund des Coronavirus virtuell statt in San Francisco über die Bühne. Um das Thema Innovation anzupacken, setzt Red Hat laut Whitehurst auf die Open Hybrid Cloud. Open, weil offene Ökosysteme das Rückgrat von Innovation seien. Hybrid, weil das Modell die Gegenwart und Zukunft der IT sei. Und Cloud, weil die Cloud-Technologie Apps immer und überall verfügbar mache.

Red Hat stellte neue Lösungen vor, um die IT-Welt von heute besser zu meistern. Schlagworte waren Container, Microservices und Serverless. Entwickler kommen heute um diese Konzepte nicht mehr herum. Sie haben die Art und Weise, wie Firmen ihre Apps umsetzen, stark verändert. Das hat dazu geführt, dass sich viele Unternehmen in zwei Welten befinden: Während moderne Applikationslandschaften auf Container- und Microservice-Architekturen basieren, setzen viele Legacy-Apps noch auf die klassischen Virtualisierungstechnologien. Die Verbindung der zwei Welten ist für viele IT-Abteilungen eine Herausforderung. Red Hat will dieses Problem mit seiner Vision der Open Hybrid Cloud lösen.

Jim Whitehurst ist vor kurzem zum President von IBM aufgestiegen. Lesen Sie hier, was sich bei IBM sonst noch änderte.

Der diesjährige Red Hat Summit fand aufgrund des Lockdowns virtuell statt. Paul Cormier (links) und Jim Whitehurst stellten die Neuheiten von Red Hat daher aus dem Homeoffice vor. (Source: Stream Red Hat)

Openshift für Banking und 5G

Neuerungen gibt es unter anderem für Red Hat Openshift. Einer der Schweizer Vorzeigekunden der Container-Plattform ist Credit Suisse. "Wir bauten zuerst eine eigene Cloud-Umgebung", sagte Daniel Ochsner, Head of Platform Container Services und Regional Head of Hosting und Data Services der Bank. Da auf dieser heute über 3000 Business-Apps laufen, musste sie modernisiert werden. Credit Suisse setzt dafür auf Red Hat, Kubernetes und Openshift.

Auch Ford nutzt Openshift. Der Autohersteller könne neue IT-Umgebungen dank der Lösung in Minuten statt Tagen zur Verfügung stellen, sagte Eric Karsten, Director Enterprise Architecture & Emerging Technologies bei Ford. Das sei gerade jetzt, wo die über 110’000 Angestellte des Unternehmens zuhause arbeiten, besonders wichtig. Verizon verwendet ebenfalls Openshift. Das Unternehmen setze die Technologie unter anderem für 5G ein, sagte Trini Kalapala, Vice President Technology und Supplier Strategy des Unternehmens.

Das ist neu in Openshift 4.4

Red Hat stellte die Version 4.4 von Red Hat Openshift und Software für Kubernetes vor. Es gibt folgende Neuerungen:

  • Kubernetes 1.17 als Basis

  • Verbesserter Descheduler für die Verwaltung von Workloads (Pods)

  • Update des Load Balancers HAProxy auf die Version 2.0

  • Support für das Stream Control Transmission Protocol (SCTP)

  • Verbesserungen für Persistent Volume (PV) für die Funktionen Re-Size, Snapshots, Restore und Clone

  • Einfachere Installation von Openshift mit dem Kubernetes Operator Model, inklusive Full-Stack-Automatisierung für Red Hat Virtualization und User Provisioned Infrastructure für Red Hat Openstack und Microsoft Azure

  • Verbessertes DNS Forwarding

  • Neues Metrics Dashboard

  • Bessere Übersicht der Kosten von Openshift-Clustern

  • Generelle Verfügbarkeit von Openshift Serverless und Eventing als Technology Preview

  • Support für das Entwickler-Tool Helm 3

  • Openshift Pipelines als Tech-Preview (CI/CD add-on)

  • Developer Preview von Openshift Builds

  • Tech-Preview von Openshift Virtualization, das auf der Technologie KubeVirt basiert. Die Open-Source-Lösung soll die Verwaltung von Cloud-Native- und Serverless-Workloads vereinheitlichen.

  • Die Monitoring- und Deployment-Lösung “Red Hat Advanced Cluster Management for Kubernetes” soll das Life Cycle Management vereinfachen und bald als Tech-Preview verfügbar sein

Die Lösungen sind unter anderem für Amazon Web Services, Google Cloud Platform, IBM Cloud und Microsoft Azure verfügbar. Zusätzlich gibt es Managed-Angebote für Openshift Native, Azure Red Hat Openshift und IBM Red Hat Openshift Kubernetes. Die Software läuft laut Red Hat auf x86-, IBM-Power- und Mainframe-Architekturen.

Update für Ansible und Fedora 32

Red Hat lancierte zudem Verbesserungen für Red Hat Insights, der As-a-Service-Lösung für Security- und Risk-Management. Sie ist in allen Red-Hat-Enterprise-Linux-Versionen integriert. Auch für Red Hats Ansible Automation Platform gibt es neue Funktionen. Die Plattform zum Modellieren von IT-Umgebungen bietet neu verbesserte Analysefähigkeiten und einen Automation-Service-Katalog mit Lifecycle Management. Es gibt ausserdem eine neue Art der Kuratierung und mehr zertifizierte Inhalte für die Automatisierung.

Red Hats Linux-Distribution Fedora ist in der Version 32 erschienen. Sie basiert auf dem Linux-Kernel 5.6 und nutzt Gnome 3.36 als Desktop-Umgebung. Die im Kernel enthaltene Technologie EarlyOOM soll den virtuellen Speicher optimieren. Auch der Umgang mit Flash-Speicher sei nun effizienter, sagt Red Hat. Weitere Komponenten sind GCC 10, Glibc 2.31, LLVM 10, Python 3.8 und Ruby 2.7. Fedora ist kostenlos verfügbar.

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