Nach jahrelangem Rechtsstreit

Update: IBM bezahlt Genfer Kantonalbank bis zu 40 Millionen Franken

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von Ludovic de Werra und René Jaun und kfi, aob, tme

Jahrelang haben die Genfer Kantonalbank und IBM einen Rechtsstreit geführt. Nun haben sie ihn mit einem Vergleich beigelegt. IBM verpflichtet sich dabei zur Zahlung von 30 bis 40 Millionen Franken.

(Source: Gina Sanders / Fotolia.com)
(Source: Gina Sanders / Fotolia.com)

Update vom 16.5.2023: Der Rechtsstreit zwischen IBM und der Genfer Kantonalbank ist beigelegt. Wie die "NZZ" (Paywall) berichtet, haben sich die Parteien auf einen Vergleich geeinigt.

Demnach haben die Parteien über den Inhalt des Vertrages zwar Stillschweigen vereinbart. Doch lautt NZZ-Recherchen habe sich IBM verpflichtet, der Bank zwischen 30 und 40 Millionen Franken zu bezahlen. Die Zahlung sei auch bereits erfolgt, heisst es weiter.

Update vom 25.11.2022: Genfer Justiz bestätigt Millionenstrafe für IBM Schweiz

Das Genfer Kantonsgericht hat das im Juni 2021 ergangene Urteil des erstinstanzlichen Gerichts bestätigt, in dem IBM Schweiz zur Zahlung von 46,8 Millionen Franken an die Genfer Kantonalbank (BCGE) verurteilt wurde. Der Streit betraf verschiedene Leistungen und die Art der Rechnungsstellung des IT-Outsourcing-Anbieters. In einer Mitteilung nahm das Bankinstitut das Urteil des Kantonsgerichts "mit Genugtuung zur Kenntnis". IBM Schweiz kann noch beim Bundesgericht Berufung einlegen.

 

Originalmeldung vom 30.06.2021: IBM soll Genfer Kantonalbank 46,8 Millionen Franken Schadenersatz zahlen

Die Genfer Kantonalbank (GeKB) und IBM befinden sich seit über 10 Jahren wegen eines Vertragsstreits im Konflikt. Wie die NZZ mitteilt, hat das Genfer Gericht den IT-Dienstleister IBM Schweiz nun zu einer Zahlung von 46,8 Millionen Franken an die Bank verurteilt. Das Genfer Bankgewerbe nimmt das Urteil "mit Genugtuung" zur Kenntnis. Gemäss der Presseagentur AWP wird IBM Schweiz das Urteil anfechten, da das Unternehmen den Entscheid des Genfer Gerichts für eine Fehlschluss hält.

Wie "AWP" schreibt, gehen die Streitigkeiten zwischen IBM Schweiz und der GeKB auf einen Vertrag aus dem Jahr 2006 zurück, den die GeKB mit dem Unternehmen Unicible geschlossen hatte. Die Firma sollte das IT-System der Bank auf eine neue Plattform übertragen. Nachdem IBM 2007 Unicible aufkaufte, änderten sich bestimmte Punkte des Vertrags, insbesondere zur Preisgestaltung.

In der Folge verschlechterte sich die Beziehung zwischen der Bank und ihrem IT-Dienstleister, wie es weiter heisst. Es herrschte Uneinigkeit bezüglich den zu zahlenden Beträgen für Dienstleistungen und die Vertragspartner warfen sich gegenseitig vor, die Vertragsbedingungen nicht einzuhalten. Das und mehr führte 2010 dazu, dass IBM die Geschäftsbeziehung einseitig beendete. IBM Schweiz verlangte in einer Übergangsphase monatliche Zahlungen von knapp 1,5 Millionen Franken, wie "AWP" berichtet. Bis ein neuer IT-Dienstleister gefunden war, musste die GeKB für ihr Überleben 12 Millionen Franken hinblättern, wie "AWP" schreibt.

IBM Schweiz will übrigens 10 Prozent der hiesigen Stellen abbauen. Das Unternehmen einen Grossteil der 300 betroffenen Mitarbeitenden bereits entlassen. Mehr dazu erfahren Sie hier.

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