Analyse des Uptime Institute

Energieeffizienz von Rechenzentren stagniert

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: Réne Jaun, skk

Seit 2014 machen Rechenzentren bezüglich ihrer Energieeffizienz keine nennenswerten Fortschritte mehr, sagt das Uptime Institute. Zudem überwachen die Betreiber der Rechenzentren zwar Energieverbrauch und -effizienz, lassen aber oft andere Faktoren ausser Acht.

(Source: panumas nikhomkhai / pexels)
(Source: panumas nikhomkhai / pexels)

Die Verbesserung der Energieeffizienz von Rechenzentren gehört zu den grössten Herausforderungen der IT-Branche. Als Indikator für die Energieeffizienz eines Rechenzentrums wird oft der PUE-Wert herangezogen. PUE steht für "Power Usage Effectiveness". Er wird berechnet, indem man den Gesamtenergieverbrauch des gesamten Rechenzentrums durch die Energie, die nur für den Betrieb der IT-Systeme (Server, Speicher, Netzwerk) benötigt wird, teilt.

Energieeffizienz stagniert

In einer aktuellen Studie berichtet das Uptime Institute unter anderem über die Entwicklung dieses PUE-Werts in den vergangenen Jahren. Demnach verzeichneten Rechenzentrumsbetreiber in den Jahren 2007 bis 2014 die grössten Fortschritte, in denen der durchschnittliche PUE-Wert von 2,5 auf 1,65 sank. Seitdem stagniert der Wert weitgehend - 2021 betrug er 1,57.

Um diesen Indikator weiter zu senken, sind laut der Studienautoren erhebliche Änderungen erforderlich: "Bei bestehenden Einrichtungen kann es sich um eine Aufrüstung mit einem hocheffizienten Kühlsystem handeln; bei neuen Rechenzentren könnten innovative Ansätze oder Technologien eingeführt werden, wie z. B. die Kühlung durch direkten Kontakt mit Flüssigkeiten oder Feststoffen."

Ignorierte Faktoren

Rechenzentrumsanbieter überwachen abgesehen vom PUE-Wert am häufigsten den Stromverbrauch, den grössten Kostenfaktor im Betrieb einer Anlage. Doch wie das Uptime Institute ausführt, gibt es daneben noch weitere Faktoren, die die Umwelt beeinflussen, und auf die die Anbieter weitaus weniger achten. So kontrolliert laut der Studie nur jeder zweite Betreiber den Wasserverbrauch seiner Anlage. Und deutlich weniger als die Hälfte scheint sich mit Fragen zu Servernutzung, Kohlenstoffemissionen und Recycling zu befassen.

 

Das Uptime Institute führt weiter aus, dass sich der Betrieb eines Rechenzentrums auch auf andere Weise auf die Umwelt auswirke. Mit dem Energieverbrauch von Rechenzentren befasste sich letztes Jahr auch das Bundesamt für Energie. Laut seiner Studie sollen sich rund 45 Prozent des Verbrauchs mit geeigneten Massnahmen einsparen lassen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Wie es dem Markt für Rechenzentren in der Schweiz geht, erfahren Sie hier in der grossen Marktübersicht.

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