Mit Smartphone und VR-Brille

Grosse Netzbetreiber tüfteln an Hologramm-Telefonie

Uhr
von Leslie Haeny und yzu

Vodafone, Telefónica, die Deutschen Telekom und Orange spannen mit dem Tech-Unternehmen Matsuko zusammen, um Hologramm-Telefonie massentauglich zu machen. Telefonierende können ihrem 3-D-Gesprächspartner entweder in einer virtuellen Umgebung oder per VR-Brille begegnen.

(Source: zVg)
(Source: zVg)

Wer schon beim Gedanken daran, die Kamera währen eines Zoom-Calls einzuschalten, kalte Füsse bekommt, dem oder der dürfte es vor der Vorstellung als 3-D Hologramm sichtbar zu sein, erst recht grauen. Science-Fiction-Enthusiasten und Tech-Fans dürften sich, ob dem Plan von Vodafone, Telefónica, der Deutschen Telekom und Orange, aber freuen. Die Mobilfunk-Netzbetreiber wollen Hologramm-Telefonie nämlich gemeinsam mit dem Tech-Unternehmen Matsuko massentauglich machen, wie es in einer Mitteilung heisst.

Bei der Hologramm-Telefonie werden Gesprächspartner und -partnerinnen entweder in einer virtuellen Umgebung angezeigt oder mithilfe einer Virtual-Reality- respektive Augmented-Reality-Brille in eine reale Umgebung eingefügt. Damit überhaupt ein Hologramm entsteht, filmen sich alle am Anruf Beteiligten mit der Selfie-Kamera ihres Smartphones, wie die beteiligten Unternehmen erklären. Eine 3-D-Rendering-Engine macht aus der 2-D-Aufnahme in Echtzeit ein dreidimensionales Abbild.

Aus 2-D wird 3-D

Der Schlüssel zu den realistischen Hologrammen liege im Einsatz mobiler Edge-Computing-Technologie. Sogenannte Distributed Networks, bei denen die Netzwerk- und Anwendungsintelligenz in grösserer Entfernung vom Netzwerkkern betrieben wird. Dadurch sollen sich sowohl Latenz als auch Bandbreite erheblich verbessern. Für eine möglichst lebendige und zuverlässige VR- und Mixed-Reality-Erfahrung ist das unerlässlich, wie es weiter heisst.

Die beteiligten Unternehmen können sich vorstellen, dass die Technologie - wenn fertig ausgereift - auch in kleineren Business-Meetings zum Einsatz kommt. "Wir sind zuversichtlich, dass wir unseren Kunden in naher Zukunft eine neue Art der Kommunikation anbieten können, indem wir diese neue holografische Technologie nutzen, um ein immersives 'virtuelles' Erlebnis zu bieten", lässt sich Daniel Hernández, VP Devices & Consumer IoT von Telefónica, zitieren.

Und Sven von Aschwege, XR Topic Lead Global Devices Partnerships bei der Deutschen Telekom, ergänzt: "Wir testen diese holografischen Anrufe gemeinsam mit anderen Mobilfunkunternehmen. Denn sie machen nur dann wirklich Sinn, wenn sie mit allen und nicht nur mit den Kunden eines Unternehmens funktionieren".

Auch Portl erzeugt Hologramme

Die Firmen sind übrigens nicht die einzigen, die an einer Hologramm-Lösung tüfteln. Das US-amerikanische Unternehmen Portl hat bereits mehrere Geräte vorgestellt, mit denen sich 3-D-Aufnahmen live übertragen lassen. Ein nach dem Unternehmen benanntes Gerät erschafft ein Hologramm in Lebensgrösse in einer Art Kasten. Zum Einsatz kam die "Holoport"-Technologie unter anderem auf einer Uhrenmesse in Asien. Der Schweizer Hersteller IWC projizierte seinen CEO auf die Messe in Shanghai. Mehr dazu lesen Sie hier.

Den Portl Mini stellte die Firma anlässlich der CES 2022 in Las Vegas vor. Wie der Name vermuten lässt, ist der Portl Mini um einiges kleiner als sein Vorgänger und eignet sich daher auch besser fürs Wohnzimmer. Hier geht’s zum Beitrag über den Portl Mini.

Webcode
DPF8_269145