IMD World Digital Competitiveness Ranking

Digitale Wettbewerbsfähigkeit: Schweiz wieder in den Top 5

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von Kevin Fischer und jor

Die Schweiz gehört erneut zu den Top 5 der digital wettbewerbfähigsten Länder weltweit. Das geht aus einem Ranking von IMD hervor. Es zeigt aber auch auf, wo es hierzulande noch Baustellen gibt.

(Source: experto / Fotolia.com)
(Source: experto / Fotolia.com)

Die Schweiz belegt in einem globalen Ranking zur digitalen Wettbewerbsfähigkeit den fünften Platz. Das ist ein Rang höher als noch im Jahr 2021, wie aus dem "IMD World Digital Competitiveness Ranking" des Institute for Management Development (IMD) in Lausanne hervorgeht. 2019 hatte es die Schweiz bereits auf Platz 5 geschafft. Wie IMD, die EPFL und Digitalswitzerland mitteilen, belegt Dänemark dieses Jahr den ersten Platz, gefolgt von den USA, Schweden und Singapur. Die USA mussten erstmals seit Einführung des Rankings im Jahr 2017 den ersten Platz räumen.

Die Schweiz hat ihren Aufstieg gemäss Mitteilung dem Faktor Wissen zu verdanken. Das World Competitiveness Center definiert diesen Faktor als "das notwendige Know-how, neue Technologien zu entdecken, zu verstehen und zu entwickeln". Wissen ist einer von insgesamt drei Hauptfaktoren des Rankings. Die zwei weiteren sind Zukunftsfähigkeit und Technologie.

Stark in Wissen und Technologie

Bei allen Subfaktoren im Bereich Wissen rangiere die Schweiz unter den 10 besten Volkswirtschaften. In Bezug auf die Talente erreiche sie den zweiten Platz, bei der wissenschaftlichen Konzentration den achten Rang und im Bereich Aus- und Weiterbildung ebenfalls den achten Platz.

Im Bereich Technologie bleibt die Schweiz bei den Subfaktoren Kapital und technologische Rahmenbedingungen auf dem zwölften respektive elften Platz. Der regulatorische Rahmen verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht von Rang 9 auf 8.

Hier besteht Nachholbedarf

Deutlich verloren hat die Schweiz bei der Verfügbarkeit digitaler Kompetenzen. Führungskräfte schätzen diese Verfügbarkeit weniger positiv ein als noch vor einem Jahr. Damals belegte die Schweiz bei diesem Kriterium noch den elften Platz; heute schafft sie es nur noch auf Rang 18.

Weiterer Nachholbedarf besteht bei der Anzahl Hochschulabsolventen in den Naturwissenschaften (26. Platz), den Frauen mit Hochschulabschluss (30. Platz), der Anzahl Forscherinnen (31. Platz) und der F&E-Produktivität, die an der Anzahl Veröffentlichungen gemessen wird (35. Platz). Die Werte sind gemäss IMD weiterhin relativ niedrig, trotz Verbesserungen in den meisten dieser Bereiche.

Was die Kapazitäten der Regierung im Bereich Cybersicherheit betrifft, belegt die Schweiz Platz 27 von 63. Bei der Frage nach dem Stellenwert von Cybersicherheit für Führungskräfte befindet sie sich auf Platz 15. Im Bereich E-Partizipation belegt das Land Platz 18 und bei E-Government Rang 16.

"Die Schweiz ist auf dem Weg, eine voll entwickelte digitale Nation zu werden, mit einer zufriedenstellenden digitalen Infrastruktur und Regulierung, Daten-Governance und digitalen Einstellungen", sagt Arturo Bris, Director des World Competitiveness Center des IMD. "Ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Zukunft wird jedoch die Einführung eines digitalen Identitätsprogramms im Land sein. Die Spitzenreiter in der Rangliste, wie Dänemark und Singapur, sind in dieser Hinsicht bereits wegweisend."

Ein solches digitales Identitätsprogramm beschäftigt die Schweiz derzeit. Der Ständerat hat im Sommer 2022 sechs Vorstösse für eine rasche Einführung der E-ID eingereicht, wie Sie hier nachlesen können.

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