Einsatz von KI in Business Intelligence

Wenn KI vorhersagt, wann das Flugzeug in die Wartung muss

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Künstliche Intelligenz kommt vermehrt auch in Business-Intelligence-Software zum Einsatz. Die Anwendungsgebiete von ­KI-gestützter BI sind vielfältig – von der Spracheingabe über den Verkauf bis hin zur Luftfahrt.

(Source: wladimir1804 / AdobeStock.com)
(Source: wladimir1804 / AdobeStock.com)

Vom Chatbot bis zur Kriminalprävention: Künstliche Intelligenz (KI) ist inzwischen in nahezu allen Lebensbereichen vorgedrungen. Kein Wunder also, dass Unternehmen KI auch nutzen wollen, wenn es darum geht, Geschäftsprozesse auszuwerten und zu optimieren. So findet die Technologie etwa vermehrt in Business-Intelligence-Software Anwendung.

Business Intelligence (BI), auch als Geschäftsanalytik bekannt, hilft Unternehmen dabei, Geschäftszahlen zu analysieren und gegebenenfalls Prozesse zu optimieren. Die Software nimmt rohe Geschäftsdaten aus verschiedenen Quellen auf und bereitet sie benutzerfreundlich auf, etwa in Form von Berichten, Diagrammen oder Dashboards. Dabei werden im Optimalfall Trends und Muster ersichtlich, anhand derer Geschäftsentscheidungen getroffen werden können.

Datenerfassung, Sprachsteuerung und Co.

Bereits beim Import der Daten kann künstliche Intelligenz Abhilfe schaffen, wie das deutsche Beratungsunternehmen Deloitte erklärt. Mithilfe von Machine-Learning-Algorithmen könne die Software den Datenimport automatisieren und gleichzeitig die Qualität der erfassten Daten verbessern. Zudem könne KI dabei unterstützen, unstrukturierte Daten in Form von Text, Bild oder auch Sprache zu sortieren und analysieren.

Auf der Datenzugriffsebene ermöglicht Natural Language Processing (NLP), Business-Intelligence-Software per Sprachsteuerung zu bedienen, wie Deloitte weiter erklärt. Einfache Befehle wie: "Zeige mir die Umsatzzahlen für Süddeutschland im Jahr 2018!", würden genügen, das Programm könne die gewünschten Informationen anschlies­send direkt abrufen und aufbereiten. Zudem sei es möglich, verschiedene multimediale Inhalte in Datenabfragen zu inkludieren. Die Einbettung eines bestimmten Produktbilds könne etwa die Frage nach entsprechenden Umsatzzahlen ergänzen.

Lösungen in der Industrie

KI-gestützte BI hat "gewöhnlicher" Business Intelligence vor allem eines voraus: Die Fähigkeit, anhand bestehender Daten Prognosen zu erstellen. Ein Use Case dafür ist das Betriebssystem Predix des Anbieters General Electric, das vor allem in der Schwerindustrie Anwendung findet. Dabei werden technische Geräte mit KI überwacht und vergangene Leistungsdaten ausgewertet, wie "Emerj.com" berichtet. Unter anderem liesse sich daraus ableiten, wann Industriemaschinen ausfallen könnten. Eine Anwendung, die auf Predix basiert, komme ausserdem in der Luftfahrt zum Einsatz. Fluggesellschaften könnten damit erkennen, wie lange das Fahrwerk eines Flugzeugs noch in Betrieb bleiben kann, bevor es in die Wartung muss. Ein anderes Beispiel ist die Industrie-Cloud-Plattform Mindsphere von Siemens, die ebenfalls den Ausfall von Maschinen vorhersagen soll.

KI-gestützte BI im Verkauf

Auch im Sales-Bereich kommt KI-gestützte Business Intelligence zum Einsatz. Die E-Sales-Lösung Apptus soll etwa das Verhalten von Kundinnen und Kunden vorhersagen und das Merchandising des Unternehmens entsprechend anpassen. Die Software kombiniert Big Data und maschinelles Lernen, um zu ermitteln, welche Produkte potenzielle Kundinnen und Kunden ansprechen könnten, wie "Emerj" schreibt. Wenn ein Kunde etwa einen Onlineshop besucht und Suchbegriffe eingibt, könne die Lösung verwandte Suchbegriffe auflisten und Empfehlungen anzeigen.

Für die meisten ist das freilich kein neues Konzept - grosse Plattformen wie Facebook, Google und Co. setzen auf ähnliche Weise die umstrittenen Tracking-Cookies ein, um gezielt Werbung für Produkte zu schalten, für die sich die Surfenden interessieren könnten.

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