Ersteinsatz im Juni

Post macht E-Voting-System öffentlich zugänglich

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von Yannick Züllig und rja

Die Post gibt Interessierten die Möglichkeit, ihr neues E-Voting-System auszuprobieren. Hintergrund ist der geplante Ersteinsatz im Juni.

(Source: Angkana / stock.adobe.com)
(Source: Angkana / stock.adobe.com)

Die Post macht ihr E-Voting-System öffentlich. Das Unternehmen gibt allen Interessierten die Möglichkeit, E-Voting kennenzulernen und auszuprobieren, heisst es in einer Mitteilung.

Auf einer Testplattform lässt sich der gesamte Stimmabgabe-Prozess durchspielen. Anschliessend bittet die Post um Feedback zum Prozess. Hintergrund der Aktion sei der erstmalige Live-Einsatz des Systems bei den Abstimmungen vom 18. Juni in drei Kantonen.

Vom Stimmrechtsausweis zum Feedbackformular

Und wie funktioniert die Testplattform? In einem ersten Schritt muss der Nutzer oder die Nutzerin einen digitalen Stimmausweis herunterladen.

Bei einem richtigen Urnengang erhielten die Stimmberechtigten den Stimmrechtsausweis mit den Angaben fürs E-Voting und den übrigen Abstimmungsunterlagen per Post. Die Anmeldung im E-Voting-System erfolgt mit der Eingabe des Initialisierungscodes, der auf dem Stimmrechtsausweis zu finden ist, und mit einem zusätzlichen Authentifikationsmerkmal. 

Für die richtigen Abstimmungen könne dieses Merkmal je nach Kanton unterschiedlich sein: beispielsweise das Geburtsjahr oder das Geburtsdatum. Auf der Testplattform verwenden alle Nutzerinnen und Nutzer das vorgegebene Geburtsjahr 1980. Anschliessend führt der Prozess die Testperson in wenigen Schritten bis zum Abschluss der versuchsweisen Stimmabgabe.

Anschliessend bitte die Post noch um Feedback zum Abstimmungsprozess.

Das ewige Projekt

Die Post geht davon aus, dass ihr System auch nach dem ersten Feldversuch am 18. Juni Anklang finden werde und beruft sich dabei auf eine Studie von Deloitte. Demnach wollen 84 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer ihre Stimme gerne manchmal oder immer elektronisch abgeben.

Ob und wann das System in weiteren Kantonen oder auf eidgenössischer Ebene eingeführt wird, ist noch offen. Und auch das Entwicklungsprojekt geht weiter.  Die Post hält fest: "Die Arbeiten am System werden nie komplett abgeschlossen sein".

Dies gelte besonders in puncto Sicherheit. In Vergangenheit führte die Post bereits einen gross angelegten Intrusion-Test und ein öffentliches Bug-Bounty-Programm durch. In der Mitteilung schreibt der Konzern, man werde weiterhin auf "die Expertise von Fachleuten aus der ganzen Welt setzen."
Die Geschichte von E-Voting in der Schweiz begann vor mehr als 20 Jahren. Und sie ist geprägt von überraschenden Rückschlägen. Mehr dazu lesen Sie hier.

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