17 Filialen und 80 Mitarbeitende

PCP-Gruppe steht vor der Schliessung

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von Yannick Züllig und msc

Die PCP-Gruppe, zu der auch Steg gehört, schliesst ihren Onlineshop sowie ihre Verkaufsfilialen. Das Unternehmen erwartet, in den nächsten Tagen seine Bilanz deponieren zu müssen.

(Source: Tim Mossholder)
(Source: Tim Mossholder)

Der PCP-Gruppe, welche unter anderem die Steg Electronics, Techmania oder PC-Ostschweiz betreibt, droht der Untergang. Wie das Unternehmen mitteilt, rechnet man damit, in den nächsten Tagen die Bilanz deponieren zu müssen. 

Ein Versicherungsunternehmen habe der Gruppe die Kreditlimiten gekündigt. Die Folgen für die Liquidität konnten nicht aus eigenen Mitteln bewältigt werden, und die Suche nach kurzfristigem Ersatz verlief erfolglos. PCP befürchtet daher eine Überschuldung.

Die Schliessung umfasse alle 17 Filialstandorte sowie die Zentrale in Schaffhausen. Zusammen mit dem Logistikunternehmen Columbus.net, welches ebenfalls betroffen ist, sind in der Schweiz rund 80 Arbeitsplätze gefährdet. Weitere 50 Stellen kommen im deutschen Radolfzell und dem slowakischen Bratislava dazu.

Schliessung scheint unausweichlich

Laut eigner Aussage lief das Geschäft der Gruppe bis zuletzt nach Vorgabe. PCP erwartete ein positives Jahresergebnis. Innert kurzer Zeit habe dann ein Kreditversicherungsunternehmen ohne Vorankündigung Kreditlimiten in Millionenhöhe reduziert. 

Gründete PCP 1998: Lorenz Weber. (Source: Netzmedien)

Im August folgte die Auflösung der gesamten Limite von 7 Millionen Franken. "Der Entscheid in dieser Höhe und Kurzfristigkeit ist für uns nicht nachzuvollziehen", sagt Lorenz Weber, Gründer des Unternehmens, zum Vorgehen der Versicherung.

Inzwischen geht das Unternehmen davon aus, dass die Schliessung unabwendbar sei. Es seien mehrere Dutzend Gespräche mit Investoren, Banken und Mitbewerbern geführt worden. 

"Wir hatten einen Vorschlag zur Erhöhung des Eigenkapitals ausgearbeitet. Aufgrund des unkoordinierten Vorgehens einzelner Parteien konnte dieser aber nicht umgesetzt werden", sagt Lorenz Weber. "Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt, was wir bis heute nicht verstehen. Insbesondere vor dem Hintergrund nicht, dass durch einen eventuellen Konkurs Gläubigerinteressen gefährdet sind, auch die Interessen der Kreditversicherung selbst."

Die Auswirkung der Schliessung wäre für Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner "immens" heisst es im Schreiben. Der Prozess werde von Rechts- und Finanzsachverständigen begleitet, oberste Priorität habe die ordnungsgemässe Durchführung aller notwendigen Schritte.

Erst im Herbst 2022 hatte PCP die ebenfalls angeschlagene Marke Prime Computers übernommen. Im Interview erklärte PCP-CEO Lorenz Weber, dass die Rettung des Herstellers stattfand, nachdem Medien über dessen bevorstehende Schliessung berichtet hatten, und die Aufmerksamkeit von PCP erregte.
 

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