Update: Fujitsu gibt seinem Hardwaregeschäft einen neuen Namen
Fujitsu hat sich aus dem PC-Geschäft zurückgezogen. Stattdessen konzentriert sich der Hersteller auf Infrastruktur-Services, Consulting und Enterprise-Lösungen. Das Hardwaregeschäft führt Fujitsu neu unter dem Namen Fsas Technologies.
Update vom 6.11.2024: Fujitsu treibt seine Restrukturierung weiter voran. Mit dem Umbau führt der Hersteller auch einen neuen Firmennamen ein, wie "Channel Partner" berichtet. Demnach fällt Fujitsus Hardwaregeschäft neu in die Zuständigkeit von Fsas Technologies. Ganz neu ist dies nicht, wie aus dem Bericht hervorgeht. Fujitsu änderte den Namen in Japan bereits im Frühling 2024. Per April 2025 soll es nun auch in Europa soweit sein.
Fujitsu bestätigt den Bericht auf Anfrage, stellt aber auch klar, dass der Name Fujitsu nicht verschwinden wird: "Fujitsu beabsichtigt, einen klaren, separaten Rahmen für die Unternehmensführung sowohl für das Service- als auch für das Hardware-Geschäft in Europa zu schaffen, indem die rechtliche Unternehmensstruktur an die Unternehmensführungsstruktur in jedem Land angepasst wird. Für das europäische Hardwaregeschäft plant Fujitsu, eine flexiblere Managementstruktur zu schaffen, indem das Hardwaregeschäft unter die Leitung einer europäischen Tochtergesellschaft von Fsas Technologies Inc. gestellt wird, einem Unternehmen der Fujitsu-Gruppe, das ein globales Hardwaregeschäft bilden wird. Das europäische Servicegeschäft wird in die Fujitsu Technology Solutions (Holding) B.V. integriert. Dies spiegelt das Ziel von Fujitsu wider, ein gesundes Geschäftswachstum durch Verbesserung der Managementeffizienz und der Unternehmensführung zu erhalten", heisst es in der Stellungnahme.
Update vom 15.9.2023:
So geht es mit Fujitsu in Europa weiter
Fujitsu konzentriert sich in Europa neu auf das Infrastruktur- und Consulting-Geschäft. Das sagt Fujitsu-Channel-Chef Santosh Wadwa dem Portal "Connect-Professional".
Das Portfolio von Fujitsu in Europa basiere künftig auf drei Säulen: klassischer IT-Infrastruktur, Infrastruktur-Services sowie Consulting- und Beratungsleistungen. Das Lösungsportfolio werde zudem stark in Richtung HPC, Quantencomputing und KI erweitert.
So entwickle Fujitsu unter dem Namen "Monaka" KI-Chips auf ARM-Basis, die für 2024 geplant seien. Als wichtiges mittelfristiges Ziel, nennt Wadwa die im April 2023 gelaunchte KI-Plattform "Kozuchi", über die Fujitsu künftig KI-Lösungen anbieten will.
Mehr Fokus auf Channel
Eine wichtige Rolle soll auch das Partner-Ökosystem spielen. Fujitsu plane "massive" Investitionen in den Channel. Dazu gehören zahlreiche Trainings, darunter auch kostenfreie Schulungen zum Datacenter-Portfolio für Partner, die bisher Clients verkauft haben.
Daneben soll auch neue Incentives geschaffen werden, um den Verkauf anzukurbeln. Auf den bevorstehenden Partnertagen in Garching bei München Anfang November sollen die Partner ausführlich über das aktualisierte Portfolio und die Unterstützungsmassnahmen informiert werden.
Originalmeldung vom 15.09.2023:
Fujitsu zieht sich aus dem europäischen PC-Markt zurück
Der japanische Technikkonzern Fujitsu zieht in Europa die Reissleine und stellt seine Geschäfte auf dem europäischen PC-Markt ein. Davon betroffen ist der ganze Client-Computing-Devices-Bereich (CCD), wie aus einem internen Schreiben des Herstellers hervorgeht. Fujitsus CCD-Portfolio umfasst Desktops, Notebooks, Thin Clients, Peripheriegeräte und Workstations.
Produktlieferungen sollen nur noch bis im April 2024 erfolgen, wie "Connect Professional" berichtet. Der Konzern wolle nun einen umfassenden strategischen Wandel vollziehen, um ein "DX-Unternehmen" zu werden. Unter "DX" versteht das japanische Unternehmen die Nutzung von digitalen Technologien und Daten, um innovative Services bereitzustellen und Geschäftsprozesse zu transformieren.
Fujitsu schreibt in der internen Mitteilung, dass sich das Unternehmen künftig auf plattformbezogene Datacenter-Technologien und On-Premise-Infrastrukturdienste fokussieren werde.
Bestehende Support-Verträge rund um das CCD-Portfolio wolle Fujitsu jedoch erfüllen und bis fünf Jahren nach der letzten Lieferung Ersatzteile bereitstellen. Welche Auswirkungen der Ausstieg aus dem europäischen Markt für die Angestellten hat, ist noch unklar. Der weitere Zeitplan und die Umsetzung der Massnahmen seien von Konsultationen mit Mitarbeitendenvertretungen und lokalen Vorschriften abhängig.
Der Rückzug Fujitsus aus dem Client-Geschäft kommt nicht völlig überraschend. Der globale PC-Markt befindet sich nach wie vor im Sinkflug. Die Rückgänge im zweiten Quartal 2023 haben sich laut Canalys jedoch verlangsamt, wie Sie hier lesen können. Das Ende von Fujitsus europäischen CCD-Aktivitäten kommt ein Jahr nach der Lancierung seines Computing-as-a-Service-Angebots für Unternehmen und Institutionen.