Ablösung für statische Rundsteuerung

Quickline baut intelligentes Mess- und Regelsystem für St. Moritz Energie

Uhr | Updated
von Dejan Wäckerlin und cka

St. Moritz Energie beauftragt Quickline ein intelligentes Mess- und Regelsystem zu installieren. Dieses soll es Anlagen ermöglichen, Energie dann zu produzieren oder zu verbrauchen, wenn es sich am meisten lohnt.

(Source: snowing / freepik.com)
(Source: snowing / freepik.com)

Der Schweizer Telko Quickline hat einen Auftrag von St. Moritz Energie Ende September für 2 Millionen Franken erhalten. Der Auftrag besteht in der Lieferung, Konfiguration und Bereitstellung eines "intelligenten" Mess- sowie Steuer- und Regelsystems für den Netzbetrieb. Die Ausschreibung und der Zuschlag an Quickline wurden auf der Beschaffungsplattform Simap kommuniziert.

Das intelligente Messsystem soll nicht nur Strom, Wasser, Gas und Fernwärme messen können, sondern auch Anlagen steuern, wie Quickline auf Anfrage mitteilt. Dies soll es der Anlage ermöglichen, Energie dann zu produzieren oder zu verbrauchen, wenn es sich am meisten lohnt. "Dies ist dank der aufeinander abgestimmten Prozesse mit integrierter und sicherer Kommunikationslösung aus einer Hand möglich", schreibt das Unternehmen.

Das intelligente Steuer- und Regelsystem für den Netzbetrieb löst die statische Rundsteuerung ab. Diese schaltet nach einem festen Zeitplan vorwiegend die Boiler ein und aus. Durch Wärmepumpen, Ladestationen für Elektroautos und Photovoltaik-Anlagen stehen Verteilnetzbetreiber wie St. Moritz vor großen Problemen. Mit dem Messsystem könne das Energieunternehmen das eigene Verteilnetz stabil halten.

Die Plattform ist intuitiv und vollständig automatisiert. Sie eignet sich vor allem für kleinere und mittlere Energieversorger - wie beispielsweise St. Moritz Energie. Der Rollout des Systems soll - im Normalfall - innerhalb von drei bis sechs Monaten nach dem Zuschlag erfolgen.

Quickline sticht Konkurrenz aus

Quickline war nicht der einzige Bewerber. Der Telko setzte sich gegen einen weiteren Konkurrenten durch. Quickline führt dies auf den niedrigeren Preis und auf die Unterstützung der Energieversorger Localnet und Energie Seeland zurück.

In der Ausschreibung formulierte St. Moritz Energie einige Anforderungen, an die Quickline sich nun halten muss:

  • Sämtliche Komponenten müssen bis zum 1. November 2027 die Datensicherheitsprüfung nach StromVV Art. 8b oder gemäß den jeweiligen gültigen gesetzlichen Bestimmungen erfüllen. Kann der Anbieter dies nicht garantieren, folgen Kosten.
  • Quickline muss garantieren können, dass alle für den Auftraggeber erfassten Daten von Endkunden ausschließlich auf Rechnern in der Schweiz gespeichert werden und dem schweizerischen Datenschutzrecht unterstehen.
  • Für die Kommunikation auf der "letzten Meile" muss das vorhandene FTTH-Netz genutzt werden. Kommunikation über Funk, DSL, PLC erlaubt das Energieunternehmen nicht. Ausnahmen gelten nur dort, wo keine FTTH-Infrastruktur vorhanden ist.

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