Umfrage von Myni Gmeind

Schweizer Gemeinden fehlt es für die Digitalisierung oft an Ressourcen

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von Alexandra Hüsler und lha

Schweizer Gemeinden erachten die Digitalisierung und die Cybersicherheit als zwei der wichtigsten Themen. Die Offenheit gegenüber der digitalen Transformation besteht, aber es fehlen oft die personellen und finanziellen Ressourcen für die Umsetzung.

(Source: Anyka / Fotolia.com)
(Source: Anyka / Fotolia.com)

Abgesehen von Infrastrukturprojekten und Finanzen sind die Digitalisierung und die Cybersicherheit die wichtigsten Themen, die Gemeinden beschäftigen. Vier von fünf Gemeinden sähen die digitale Transformation als Mittel zur Effizienzsteigerung und als eine Dienstleistung für die Bewohner an. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der Verein Myni Gmeind zum vierten Mal in Zusammenarbeit mit dem schweizerischen Gemeindeverband und der Fachhochschule Nordwestschweiz durchführte, um die Fortschritte der digitalen Transformation zu untersuchen. 

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass nicht die digitalen Kompetenzen oder das Know-how, sondern die Offenheit gegenüber dem Thema Digitalisierung und der politische Wille ausschlaggebend für den Erfolg der digitalen Transformation sind. Insgesamt 61 Prozent der Befragten gaben an, diesen Willen in ihrer Gemeinde stark oder eher stark zu spüren. "Die digitale Transformation ist endgültig in den Gemeinderäten und Verwaltungen angekommen", sagt Myni-Gmeind-Präsident Alex Sollberger.

Fehlende personelle und finanzielle Ressourcen

Personelle und finanzielle Ressourcen seien für die Befragten fast ebenso wichtig wie die Offenheit und der politische Wille. Allerdings gaben nur 41 Prozent der Gemeinden an, dass die finanziellen Mittel für die Digitalisierung ausreichend gegeben oder eher gegeben sind, während die Mehrheit ihre personellen Ressourcen als ungenügend oder eher ungenügend bewerten.

Rund 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie der Meinung sind, die personellen Ressourcen durch die Schaffung von zusätzlichen Stellenprozenten steigern zu können. Weitere 25 Prozent sehen die vorübergehende Auslagerung anderer Aufgaben an externe Dienstleister als Lösung. "Beide Wege würden zusätzliche personelle Ressourcen für die digitale Transformation generieren, gleichzeitig aber auch eine Herausforderung bei den finanziellen Ressourcen vergrössern", sagt Sollberger.

Die Digitalisierung könne dazu beitragen, den Fachkräftemangel längerfristig zu reduzieren, heisst es weiter. Aktuell haben 47 Prozent der Gemeinden eine für die digitale Transformation zuständige Stelle oder Person bestimmt. Im Vorjahr waren es noch 42 Prozent. "Wir ermutigen die Gemeinden deshalb, an der digitalen Transformation dranzubleiben. Im Wissen um die Herausforderungen, aber auch vor allem um die Chancen, die sich aus ihr ergeben", lässt sich Christoph Niederberger, Direktor des schweizerischen Gemeindeverbands, zitieren.

Eine detaillierte Präsentation der Ergebnisse von 2024 und die Resultate der Gemeindeumfragen aus vergangenen Jahren sind hier verfügbar. Von den angeschriebenen 2131 Schweizer Gemeinden haben 560 Gemeinden (26 Prozent) den Fragebogen vollständig und weitere 1121 (53 Prozent) teilweise ausgefüllt.

 

Nicht nur Gemeinden befassen sich mit der digitalen Transformation, sondern auch Karin Keller-Sutter. Die Bundesrätin und EFD-Vorsteherin informiert in einem Interview über den Stand der Digitalisierung in der Schweiz.

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