Mehrheit sieht Hürden bei KI in Apps

KI-Integration bleibt für Entwicklungsleiter herausfordernd

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von Dajana Dakic und NetzKI Bot und jor

Laut Gartner stufen die meisten Softwareentwicklungs-Leiter die Integration von KI-Features in Anwendungen als grösste Baustelle ein. Auch die Nutzung von KI-Tools im Entwicklungsprozess bleibt anspruchsvoll, weshalb neue Wege im Recruiting und Skill Management erforderlich sind.

(Source: Jirakit / stock.adobe.com)
(Source: Jirakit / stock.adobe.com)

Die Integration von künstlicher Intelligenz in Unternehmensanwendungen steht weiterhin vor grossen Hürden. Laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsunternehmens Gartner unter 400 Leitenden von Softwareentwicklungs-Abteilungen in den USA und Grossbritannien bewerten 77 Prozent die Integration von KI-Funktionen als bedeutende Herausforderung. 71 Prozent bezeichnen zudem die Nutzung von KI-Tools zur Unterstützung von Abläufen in der Softwareentwicklung als problematisch.

Technologische Herausforderungen und Marktentwicklung

Hyperscaler und neue Anbieter entwickeln Plattformen zur Unterstützung der KI-Integration, doch laut Gartner bleibt die Umsetzung komplex. Jim Scheibmeir, Vice President Analyst bei Gartner, empfiehlt: "Technische Führungskräfte sollten sich für Plattformen zur Entwicklung von KI-Anwendungen oder für solche mit dem besten Ökosystem entscheiden, und nicht für eine Kombination aus unterschiedlichen Anbietern, grossen Sprachmodellen (LLMs) und KI-Diensten. Dieser Ansatz ermöglicht Skalierbarkeit, Wiederverwendung und Konsistenz in einem Technologiebereich und in der Softwareentwicklung, der noch sehr neu ist." Gartner beziffert das Marktvolumen für solche Entwicklungsplattformen aktuell auf 5,2 Milliarden US-Dollar.

KI-Assistenzsysteme und der Wandel in Softwareteams

Die Einführung von KI-gestützten Entwicklungsassistenz-Systemen beeinflusst laut Gartner nicht nur Tools, sondern auch die Zusammensetzung der Softwareteams. KI-Agenten würden in Entwicklerteams aktuell als Lernpartner agieren und so zusätzliche Freiräume für die Bearbeitung komplexerer Aufgaben eröffnen. 

Gartner beobachtet, dass dadurch verstärkt Quereinsteigende ohne klassische Informatikausbildung in technische Rollen vorrücken. Nitish Tyagi, Principal Analyst bei Gartner, sieht dies als Chance: "Die Einbindung von Teammitgliedern ausserhalb der naturwissenschaftlichen, technischen und mathematischen Fachrichtungen - etwa aus Design, Psychologie oder den Künsten - kann neue Perspektiven und kreative Ansätze zur Problemlösung einbringen." 

Neue Anforderungen an die Personalgewinnung

Bis 2028 rechnet Gartner damit, dass 40 Prozent der Fachkräfte in Softwareteams dank generativer KI keine klassische Informatikausbildung mehr haben werden - aktuell seien es 20 Prozent. Im Recruiting würden Fähigkeiten im Umgang mit generativer KI und überfachliche Skills an Gewicht gewinnen - grundlegende Programmierkenntnisse bleiben jedoch entscheidend, da Unternehmen auch künftig KI-generierte Ergebnisse kritisch prüfen müssten.

Daher setzen Firmen in ihren Auswahlverfahren laut Gartner zunehmend auf Fähigkeiten und Interviewplattformen, um geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu identifizieren. Darüber hinaus würden KI-Technologien und Skill-Daten zur Gestaltung individueller Lernpfade für Mitarbeitende genutzt. Der Umfrage zufolge halten 38 Prozent der Befragten KI-gestützte Lernformate für den effektivsten Weg, neue Fertigkeiten zu erwerben.


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