Kanton Aargau setzt auf KI-Strategie
Der Kanton Aargau stellt seine KI-Strategie inklusive erster Projekte zur Umsetzung vor. Die Strategie soll die verantwortungsvolle Umsetzung von KI-Anwendungen in der Verwaltung ermöglichen und Behördenprozesse optimieren.

Der Kanton Aargau hat eine eigene KI-Strategie. Sie war seit Januar 2025 fertig geschrieben - "jetzt ist sie endlich freigegeben", wie Syrian Hadad, Sektionsleiter Technologie- und Lösungsentwicklung im Kanton, auf seinem Linkedin-Profil mitteilt. Die Strategie teilt künstliche Intelligenz in drei Kategorien ein, was dabei helfen soll, bedacht in Projekte zu investieren.
Laut Hadad differenziert man in der Strategie zwischen fachlicher KI, generativer KI und einer Kombination aus beidem. Fachliche KI komme vorzugsweise in der Verwaltung zum Einsatz, während generative KI-Anwendungen von einem breiteren Publikum genutzt werden, etwa für das Erstellen von Inhalten oder das Verarbeiten von Sprache. Das Zusammenspiel aus beiden Formen kombiniere Fachwissen mit generativer Leistung und schaffe so KI-Assistenten, die "verstehen, was gebraucht wird", schreibt Hadad.
Ziel der Strategie - an deren Entwicklung auch die Berner Fachhochschule beteiligt war - sei es, "einen sicheren, transparenten und ethisch verantwortungsvollen Rahmen für den Einsatz von KI-Technologien zu schaffen, um Verwaltungsprozesse zu optimieren und datenbasierte Entscheidungen breiter abstützen zu können", heisst es im Strategiepapier.
Nächste Schritte
Der Kanton Aargau arbeitet bereits an einigen KI-Projekten, wie Hadad erklärt. So sei eine eigene, sichere Open-Source-Plattform für generative KI in der IT des Kantons integriert worden. Sie baue auf diversen Modellen auf, wie etwa Llama von Swisscom, GPT4o und weiteren Modellen aus Microsoft Azures EU Data Bounding. Das garantiere dem Kanton technische, rechtliche und finanzielle Unabhängigkeit, versichert der kantonale IT-Leiter.
Des Weiteren gehe bald ein intelligenter Bot live, der Fragen rund um den Prozess zur Beantragung von Stipendien beantwortet - und das auf Basis kantonaler Fachlogik. Auch arbeite man gemeinsam mit Adnovum an einem RAG-basierten Voicebot, der auf Microsoft Azure Speech Services und Azure AI Search aufbaut. Der Voicebot soll nicht nur gesprochene Sprache verstehen können, sondern sich auch auf internes Wissen beziehen, um präzise Antworten liefern zu können.
Datenschutz
Die Strategie des Kantons Aargau umfasst zudem Leitlinien zum Umgang mit KI, unter anderem im Hinblick auf Transparenz, Sicherheit und Rechtskonformität. Ein besonderes Augenmerk legt der Kanton ausserdem auf die Klassifikation und Verarbeitung von Daten. Die Datenklassifikation des Kantons Aargau soll "Daten anhand ihres Schutzbedarfs systematisch kategorisieren, um eine einheitliche und gesetzeskonforme Verarbeitung sicherzustellen."
Das sogenannte Data Science Board soll dafür sorgen, dass KI-Innovationen die Vorgaben der Datenklassifikation einhalten und Daten unter Einhaltung der definierten Standards verarbeiten.
Auch die Stadt Bern feilt an ihrer Digitalisierungsstrategie: Sie plant, ihre bestehende IT-Services-Management-Plattform zu optimieren und fordert dafür insgesamt 5,3 Millionen Franken. Lesen Sie hier mehr dazu.

Cookie-Diebstahl nimmt rasant zu - auch in der Schweiz

Best of Swiss Software geht in die zweite Runde

Inventx lanciert KI-Plattform für Finanzdienstleister

Google bringt KI aufs Smartphone - ganz ohne Internet

Vishing-Angriffe zielen auf Salesforce-User

AWS lanciert autonome europäische Cloud

Wenn Owl Kitty Madonna praktisch die Show stiehlt

Faigle übernimmt Druckzentrum der ehemaligen Credit Suisse

Wie der Datenschutz von morgen aussehen könnte
