IT-Security

Podium-Antworten von Matthias Brunner, Infinigate

Uhr | Updated
von Marc Landis

Welches sind die grössten Fehler, die in Zusammenhang mit IT-Security gemacht werden?

IT-Security darf nicht als ein End- Zustand wahrgenommen werden. Vielmehr ist IT-Security als ein Prozess zu begreifen. Es gibt viele kleine und kontinuierliche Schritte, die getan werden müssen. Zu oft wird noch geglaubt, dass man mit einem Projekt Sicherheit im Unternehmen erlangen kann. Man hofft, dass danach Ruhe herrscht. Nein, jede Firma muss sich laufend Gedanken machen, wie viel Aufwand betrieben werden kann und muss, um auf ein vordefiniertes Sicherheitslevel zu kommen. Hundertprozentige Sicherheit ist nicht erreichbar.

Wovor muss ein modernes IT-Sicherheitskonzept im Unternehmen heutzutage schützen? Über welche Bedrohungen von innen / von aussen muss man nachdenken?

IT wird zunehmend mobiler, nicht nur durch die bei Unternehmen eingesetzten mobilen Geräte, sondern vor allem durch den verstärkten Einsatz von Cloud-Computing. Zukünftig werden Firmen verstärkt Services aus der Cloud nutzen, wodurch Firmendaten das Unternehmen verlassen. Somit sind nicht nur die Mitarbeiter und deren Devices mobil, sondern auch die Daten. Ein modernes IT-Sicherheitskonzept muss sich daher der nächsten Generation der Daten-Mobilität stellen.

Welche Sicherheitsüberlegungen sind für den Umgang mit IT für den privaten Gebrauch zu Hause anzustellen?

Ein solider Basisschutz muss im privaten Gebrauch selbstverständlich werden. Zudem ist ein zuverlässiges und vollautomatisiertes Update- Prozedere sicherzustellen. Des Weiteren ist für wirksamen Kinder- und Jugendschutz zu sorgen. Das Internet bietet zu viele Informationen und Inhalte, die nicht für Jugendliche geeignet sind.

Was sind denkbare zukünftige Bedrohungsszenarien in der IT, über die heute schon nachgedacht werden muss?

Die Vernetzung wird weiter zunehmen, nicht nur zwischen Unternehmen, sondern auch zwischen Unternehmen und Privaten. Dem sollte grosse Beachtung geschenkt werden. Szenarien für die Vernetzung von Privathaushalten sind beispielsweise die Stromversorgung und Heizanlagen. Wird beispielsweise das Update für eine Heizanlage eines Einfamilienhauses künftig per Internet eingespielt, birgt dies die gleichen Gefahren wie für jeden Computer, der am Internet hängt. Ein Hacker könnte Hunderte von Heizanlagen unter seine Kontrolle bringen und grösste Schäden anrichten.

Welches sind in Bezug auf die Sicherheit die Herausforderungen an die IT-Infrastruktur?

Entscheidend ist das Zusammenspiel der verschiedenen eingesetzten Sicherheitssysteme. Ein einzelner Vorfall kann schnell ausfindig gemacht und behoben werden. Aber in einer Kettenreaktion kann es zu schwerwiegenden und unübersichtlichen Problemen kommen. Deshalb ist die Vernetzung und Kontrolle der verschiedenen in Unternehmen in Einsatz stehenden Sicherheitssysteme eine Herausforderung.

Wie muss sich der Channel aufstellen, um im IT-Security-Business Geld verdienen zu können?

Der Trend geht klar in Richtung Beratung und Fokus. IT-Security stellt hohe Anforderungen und jeder Markteilnehmer muss sich klar werden, ob er IT-Security als eines von mehreren Geschäftsfeldern führen kann oder sich ausschliesslich auf IT-Security fokussieren will.

Wie sind die Zukunftsaussichten in diesem Markt?

Die Aussichten sind ausgezeichnet! Das Internet ist da und es wird sich weiterentwickeln. Immer mehr Prozesse werden über das Web laufen und so Nachfrage und Anspruch nach Sicherheit weiter wachsen.

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