Faire Mäuse und Smartphones
Faire Elektronik statt Geräte, bei denen die Produktion menschenunwürdig ablief. Darauf setzen kreative Hersteller.
Die IT-Branche geniesst was den Herstellungsprozess anbelangt keinen guten Ruf. Wer die täglichen News über Foxconn und Konsorten verfolgt, könnte den Eindruck gewinnen, elektronische Geräte werden alle unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert.
Doch der Eindruck täuscht. Es gibt nachhaltige Elektronik - faire Mäuse beispielsweise. Susanne Jordan hat das "Projekt zur Herstellung fairer Elektronik" gegründet und verkauft nachhaltige Computermäuse unter dem Namen NagerIT, wie Heise.de berichtet. Die Maus sei die zurzeit fairste Maus, die es gibt, behauptet Jordan. Sie lässt die Computermäuse in einer Regensburger Behindertenwerkstatt der Initiative Retex fertigen.
Zwei Drittel der Computermaus würden fair hergestellt werden. Interessierte Kunden können die gesamte Lieferkette einsehen. Auf der Webseite schreibt Jordan, das Ziel sei eine komplett faire Maus, weshalb weitere Versionen folgen werden. Herausforderungen bestünden beispielsweise bei Kabeln: "Es gibt recyceltes Kupfer, aber keine USB-Kabel aus recyceltem Kupfer", sagt Jordan gegenüber der taz. Die Maus NagerIT ist zum Preis von 26,90 Euro erhältlich.
Jordans übergeordnetes Ziel ist ein IT-Markt mit fairen Produkten. Deshalb will Jordan nicht nur eigene, faire Produkte entwickeln, sondern auch grössere Unternehmen zum Handeln bewegen. So will sie beispielsweise die Arbeitsbedingungen in Produktionsländern wie China verbessern.
Damit steht sie nicht alleine. Auch eine niederländische Initiative namens Fairphone will gemäss Heise.de im Herbst nächsten Jahres ein faires Smartphone für 250 Euro ausliefern. Das im Gerät enthaltene Zinn soll "konfliktfrei" aus dem Kongo sein. Spätere Versionen sollen zudem "konfliktfreies" Coltan sowie "Fairtrade"-Gold und –Kobalt enthalten.
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