Peter Ohnemus

Was macht eigentlich . . . Peter Ohnemus?

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von Erhard Rüttimann

Seine Karriere ist nicht nur von Erfolgen geprägt. Einen Höhepunkt erreichte er mit seiner SQL AG, die er Anfang der 90er an Sybase verkaufte. Später folgte mit dem Absturz seiner Fantastic Corporation der Tiefpunkt. Er rappelte sich wieder hoch und machte weiter, gründete die Asset4 und verkaufte das Unternehmen 2009 an Thomson Reuters. Peter Ohnemus (Bild) ist wieder da.

Was bedeuten Ihnen Ihre Misserfolge?

Ich glaube, es braucht sie. Ich habe einige Male hart einstecken müssen. Wenn man scheitert, ist man sehr einsam. Man versteht die Welt nicht mehr und man hat auch das Gefühl, dass einen die Welt nicht mehr versteht. Das ist schwer. Da muss man einfach durch. Wer intelligent ist und daraus lernt, kann nachher aber grössere und bessere Dinge schaffen.

Was bedeuten Ihnen Menschen?

Es gibt heute noch viele Menschen, die mich seit Beginn begleiten. Beim Aufbau von ICT-Unternehmen, wo man praktisch nur auf dem Knowhow der Leute basiert, sind die Mitarbeitenden alles. Ich habe gelernt, wie wichtig eine soziale Denkweise ist. Ich bemühe mich, immer allen Menschen mit Respekt zu begegnen. Ich behandle sie so, wie ich selbst behandelt werden möchte.

Was raten Sie Firmengründern, um erfolgreich zu sein?

Man muss die besten Leute in der Industrie haben und man muss gut für sie sorgen.

Wer hat Ihre Karriere entscheidend gefördert?

Zum Beispiel Mark Hoffmann, der Gründer von Sybase. Er hat mich bei den Venture Capitalists empfohlen und mir den Weg zu meinem Engagement bei Logic Works geebnet.

Auf welche Ihrer Leistungen sind sie stolz?

Auf das erste grosse Projekt bei Sybase. Nach jahrelanger Aufbauarbeit ist es uns gelungen, den UBS-Devisenhandel als Kunden zu gewinnen. Das war der Einstieg für Sybase in den europäischen Kapitalmarkt und die Grundlage für den späteren Erfolg in dieser Industrie.

Was sind Ihre Ratschläge an junge Menschen, die in der ICT etwas bewegen wollen?

Sie müssen sich intensiv mit den Möglichkeiten von Web 3.0, Nanotechnologie und Sensorik auseinandersetzen. In den kommenden Jahren wird man über diejenigen Unternehmer reden, die verteilte Systemarchitekturen mit eingebauter logischer Intelligenz betreiben. Es gibt heute praktisch kein Unternehmen, in dem man nicht mindestens 30 bis 50 Prozent Kosten einsparen könnte. Wer etwas Grosses, Neues aufbauen will, muss in Effizienz investieren.

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