Microsofts Partner empört über Kürzungen

Microsoft: "Es gibt keine direkte Kompensation"

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Microsoft wird ab 25. Januar die Incentives im Bereich Online Services Advisor verändern. Partner, allen voran in den USA, sind empört. Microsoft beschwichtigt und weist auf neue Möglichkeiten hin, die sich durch die Änderungen ebenfalls ergeben werden.

Microsoft vergrätzt seine Partner: Einem Bericht von CRN.com zufolge plant Microsoft zum 25. Januar die Prämien für seine Partner im Bereich Online Services Advisor Incentives zu kürzen. Fachhändler, die etwa Microsofts Office 365 vertreiben, würden so bestraft. Das scheint zumindest der Tenor der Partner zu sein, die sich gegenüber dem Branchenportal zu Wort meldeten. In teilweise deftiger Sprache machten sich verschiedene US-Fachhändler Luft. Einige Partner überlegen sich nun, ihren Kunden alternative Produkte wie etwa Google Docs anzubieten.

Der Ärger scheint berechtigt: Die Fachhändler würden bis zu 50 Prozent weniger verdienen. Bei einem Vertragsabschluss für 300 Arbeitsplätze für Microsofts Top-Angebot Office 365 E3 würde ein Fachhändler statt der bisherigen 12'000 US-Dollar künftig nur noch 6000 Dollar verdienen.

Inwiefern die Schweizer Partner von den Änderungen betroffen sind, erklärte Unternehmenssprecherin Stephanie Freise auf Anfrage.

Stimmt es, dass Microsoft ab dem 25. Januar weniger Provisionen an die Partner bezahlen wird?

Die Anpassungen der Provisionsraten betrifft nur den Teil eines bestimmten Cloud Incentive im Rahmen des Enterprise Agreement (EA) Deployment. Die grundsätzliche Incentive Struktur für EA Deployments, 23 Prozent für Accelerate im ersten Jahr, für Microsoft Partner hat sich nicht geändert. Auf Grund von zahlreichen verschiedenen Stock Keeping Units (SKU) und Volumen-, beziehungsweise Verhandlungs-abhängigen Preisstrukturen für EA Deployments von Office 365 und die daraus fallweise variierenden absoluten Incentive Beträge, hat Microsoft eine sogenannte Rate Card für Deployment Incentives eingeführt. Auf dieser Rate Card sind die Incentives für die verschiedenen SKUs basierend auf einem durchschnittlichen EA-Preis festgelegt. Die Preise der Rate Card wurden nun aufgrund der Preisanpassungen für Office 365 für das zweite Quartal im Fiskaljahr 2014 angepasst. Da die 23 Prozent Incentive nun folglich von einem tieferen Ausgangspreis berechnet werden, resultiert daraus entsprechend ein tieferer absoluter Betrag.

Wie war das Feedback der Schweizer Partner auf die Ankündigung das Programm so zu ändern, dass die Partner weniger Provisionen erhalten?

Die betroffenen Partner wurden von uns direkt informiert. Die grosse Mehrheit kann die Gründe nachvollziehen und unterstützt die neue Regelung.

Was bietet Microsoft den Partnern als Kompensation für die entgangenen Ausfälle?

Es gibt keine direkte Kompensation. Da jedoch die folgenden Produkte neu in die Provisionsliste aufgenommen wurden, haben die Partner nun mehr Möglichkeiten, Provisionen zu erhalten. Hierzu zählen: Microsoft Office 365 ProPlus, Microsoft Office 365 Add-on, Non-profit for Office 365 und Dynamics CRM Online.

Verschiedene Microsoft-Partner haben angekündigt, künftig Konkurrenz-Produkte, etwa von Google, vertreiben zu wollen. Kann sich Microsoft einen möglichen Exodus der Partner aus Microsofts Channel überhaupt leisten?

Wie bereits erwähnt stehen die Partner hinter dem neuen System und erkennen durchaus auch die Chancen, die sich Ihnen bieten. Unabhängig davon, spielen die Partner seit unserer Gründung vor über 35 Jahren eine zentrale Rolle in unserer Geschäftsstrategie. Wir werden auch in Zukunft alles daran setzen, ihre Bedürfnisse miteinzubeziehen und ihre Leistung fair zu honorieren.

Wie viele Partner haben Sie bereits verloren, schweizweit und weltweit?

Uns ist kein Fall bekannt, wo wir aufgrund der erwähnten Anpassungen einen Partner verloren haben.

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