Politik und Cybercrime
Cybercrime ist staatenlos. Sie macht vor keiner Landesgrenze halt. Und sie lässt sich auch von keiner politischen Werbung abschrecken. Aus Cybercrime-Sicht sind Opfer einfach nur Opfer, ganz egal, wo diese domiziliert sind. Darum ist auch die Schweiz davon betroffen. Dass das Land nicht zur EU gehört, schützt es ebenso wenig, wie die relativ geringe Grösse der Eidgenossenschaft.
Die jüngsten Beispiele: Wie Anfang Juli bekannt wurde, hatten Cyberkriminelle versucht, den Bürobedarf-Anbieter Offix zu erpressen. 45 Bitcoins – rund 350 000 Franken – wollten die Cyberkriminellen haben. Ansonsten würden sie die verschlüsselten Daten nicht mehr freigeben. Noch im gleichen Monat stand das Geschäft des Gebäudetechnik-Spezialisten Meier Tobler still. Das Warenbewirtschaftungssystem des Unternehmens war Ziel eines Cyberangriffs geworden. Dies führte zu Umsatzeinbussen von rund 5 Millionen Franken, wie Meier Tobler im August im Halbjahresbericht schrieb.
Cybersecurity ist jedoch definitiv ein politisches Thema. Einerseits, weil Staaten selbst immer häufiger und immer lauter im Cyberraum mitmischen. Wie und warum dies die Privatwirtschaft bedroht, erklärt Sonja Meindl, Country Manager Schweiz und Österreich bei Check Point.
Andererseits funktioniert eine gelungene Cyberabwehr nur dann, wenn Staat, Wirtschaft und Forschung gemeinsam anpacken. Wie sonst soll sich ein KMU verteidigen, wenn auf der Gegenseite staatliche Akteure mit entsprechenden Mitteln stehen? Wie diese Kooperation gelingt, zeigten die "Swiss Cyber Security Days" (SCSD) – die erste nationale IT-Security-Fachmesse und -konferenz der Schweiz. Im Februar 2019 feierte der Event in Freiburg Premiere. Nun planen die Veranstalter bereits fleissig die SCSD 2020. Was die Besucher erwartet, verrät Milena Thalmann, Business Development, SCSD.
Wer Begriffe wie DDoS, SQL-Injection und Ransomware zwar alle schon mal gehört hat, aber nicht mehr weiss, welcher Begriff was bedeutet, kann sich im IT-Security-Glossar einen schnellen Überblick darüber verschaffen.
Ich wünsche viel Lesevergnügen und sichere Geschäfte mit der Oktober-Ausgabe des "IT-Markt".
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