10 Millionen US-Dollar

USA setzen Kopfgeld auf Ransomware-Gruppe Conti aus

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von Coen Kaat und kfi

Die USA wollen bis zu 10 Millionen US-Dollar für Informationen zu 5 Schlüsselfiguren der Conti-Ransomware-Bande zahlen. Die Gruppierung ist zwar nicht mehr aktiv, die gesuchten Mitglieder allerdings schon.

(Source: Pixabay / Maklay62 / CC0 Creative Commons)
(Source: Pixabay / Maklay62 / CC0 Creative Commons)

Das Aussenministerium der Vereinigten Staaten von Amerika hat eine Belohnung auf fünf hochrangige Mitglieder der Ransowmare-Bande Conti ausgesetzt. Bis zu 10 Millionen US-Dollar wollen die USA für Informationen zu den prorussischen Cyberkriminellen zahlen. Interessant seien vor allem Informationen zum physischen Aufenthaltsort sowie Reise- und Ferienpläne der gesuchten Personen, berichtet "Wired".

Im Rahmen des Aufrufs veröffentlichte die Behörde nach eigenen Angaben erstmals ein Bild eines möglichen Conti-Mitglieds. Dieser ist nur als "Target" bekannt. Dabei handelt es sich um den Office Manager und Teamleiter der Ryuk/Conti-Operation, wie "Bleepingcomputer" berichtet. Der Mann habe einen Hintergrund in der Strafverfolgung.

Ebenfalls auf der Liste der Gesuchten sind "Tramp" (ehemaliger Leiter der Conti-Ransomware-Operation, leitet nun die Blackbasta-Ransomware-Aktivitäten), "Dandis" (Technical Manager und Pentester der Ransomware-Bande), "Professor" (Ryuk-Leiter mit taktischer Verantwortung) und "Reshaev" (Hauptverantwortlicher, Entwickler und Betreiber der Ryuk/Conti-Ransomware).

150 Millionen Dollar erpresst

Conti (oder Ryuk, wie die Bande vor 2020 hiess) ist wohl für über 1000 Attacken verantwortlich und soll weltweit über 150 Millionen Dollar an Lösegeldern eingesteckt haben. Nach der Invasion der Ukraine in 2022 stellte sich Conti offiziell hinter den russischen Staat. Als Reaktion darauf wurden etwa 60'000 Nachrichten aus internen Chatprotokollen von einer anonymen Person veröffentlicht, die sich nach eigenen Angaben für die Ukraine einsetzt. Unter den veröffentlichten Daten war auch der Quellcode der Ransomware.

Im Mai 2022 stellte Conti offiziell den Betrieb ein. Die Mitglieder sind jedoch noch immer voll aktiv und arbeiten nun in anderen Ransomware-Gruppierungen.

Das Kopfgeld ist Teil des "Rewards for Justice"-Programms der USA. Dieses belohnt Personen mit Informationen, die zur Identifikation oder Auffindung von Personen führen, die auf Anweisung ausländischer Regierungen Cyberattacken auf US-amerikanische Infrastrukturen lancierten. Ende April hatten die USA auf die gleiche Weise schon eine Belohnung für Informationen zur Sandworm-Gruppierung angekündigt. Dabei handelt es sich laut der USA um die Militäreinheit 74455 des leitenden Zentralorgans (GRU) des russischen Militärnachrichtendienstes. Lesen Sie hier mehr dazu.

Mehr zum Cyberkrieg in der Ukraine können Sie hier im Onlinedossier lesen.

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