Podium PC-Markt

Markus Weiler über Entwicklungen im PC-Markt

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Im vergangenen Jahr liefen die Geschäfte auf dem Schweizer PC-Markt besser als 2015. Die Stückzahlen gingen zwar leicht zurück, doch die Umsätze stiegen. Markus Weiler von Alltron analysiert den Markt und die Chancen, die er dieses Jahr bieten könnte.

Markus Weiler, Leiter Einkauf und Produktmanagement IT bei Alltron. (Quelle: Alltron)
Markus Weiler, Leiter Einkauf und Produktmanagement IT bei Alltron. (Quelle: Alltron)

2016 stiegen die Umsätze im Schweizer PC-Markt um knapp 3 Prozent. Was erwarten Sie für 2017?

Markus Weiler: Wir sind 2016 überdurchschnittlich gewachsen. Wir rechnen auch dieses Jahr mit weiterem Wachstum, vor allem im High-end-Markt. Stabile Zahlen erwarten wir bei Consumer-/Entry-Level-PCs. Es bleibt abzuwarten, was für einen Effekt es auf PC-Käufe hat, dass die neuen «Kaby Lake»-CPUs von Intel offiziell keine Windows-Betriebssysteme mehr unterstützen, die älter als Windows 10 sind.

Welche Rolle spielen Micro-PCs wie etwa der Intel Nuc?

Intel NUC hat Erfolg. Er ist energie- und kosteneffizient, kompakt und wohnzimmertauglich. 2016 haben wir gegenüber Vorjahr dreimal so viele Micro-PCs verkauft und erwarten weiterhin starkes
Wachstum.

Wie wirken sich Gaming und Virtual Reality auf den Schweizer PC-Markt aus?

Gaming sowieso, aber insbesondere Virtual Reality stellen hohe Anforderungen an die Rechenleistung und Bilderzeugung eines Computers. Wir rechnen mit Wachstum im High-End-Markt, aber wir gehen davon aus, dass es 2017 noch die Early Adopters sein werden und nicht die Masse, die VR-ready-PCs kaufen oder zusammenstellen. Augmented respektive Mixed Reality indes wird sich kaum auf den Schweizer PC-Markt auswirken. Hier wird die Rechenleistung in mobile Geräte integriert, wie das etwa Microsofts Hololens oder das Lenovo Phab 2 Pro mit Google Tango zeigen.

Was steckt hier für den Channel drin?

Ausser dem Zusammenstellen VR-tauglicher PCs und eventuell Hilfe bei Installation und Kalibrierung ist vor allem der Zubehörverkauf ein Geschäft für den Channel. Alltron als Distributor ist in puncto Sortiment und Logistik gut aufgestellt. Der Fachhandelspartner kann bei uns rasch auf ein sehr breites und tiefes Sortiment zugreifen. Virtual und Augmented Reality könnten etwa in der Medizin, Architektur oder Logistik mittelfristig ein spannendes Feld werden. Gerade für Branchenlösungen, «As-a-service»- und Finanzierungsmodelle – wenn auch nicht bereits 2017.

Wie kann der Channel mit Sonderwünschen, wie etwa Build to Order, umgehen?

Die Masse der Kunden kann mit einem breiten Sortiment an Standardkonfigurationen bedient werden. Built-to-order-PCs werden hauptsächlich für Workstations mit speziellen Anforderungen oder Gaming-PCs nachgefragt. Alltron verfügt über ein internes Assembling-Team. Beim Hersteller Dell bietet Alltron dem Fachhandelspartner die Möglichkeit, PCs und Workstations gegen Aufpreis als Build to Order zu bestellen – bereits ab nur einem Stück.

Sind Parallelimporte ein Problem?

In der Schweiz sind die Preise für Elektronik attraktiver als im umliegenden Ausland, zumal mit den anderen Tastaturlayouts und Stromsteckernormen umständliche Hürden zu überwinden sind. Ausserdem ist es am einfachsten, Ansprüche auf Garantieleistungen im eigenen Land geltend zu machen. Deshalb schätzen wir den Markt für parallelimportierte PCs als klein ein.

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