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Martin Gartmann von UMB über Managed Services

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von Coen Kaat

Die IT wird auch für KMUs immer mehr zum ausschlaggebenden Erfolgsfaktor – die Ressourcen dafür bleiben jedoch Mangelware. Ein Umstand, den die Anbieter von Managed Services wohl freuen dürfte. Wie der Channel von diesem Wachstumsmarkt profitieren kann, erklärt Martin Gartmann, CSO, Leiter Business Development & Sales bei UMB.

(Source: Fotografie Stephan Ulrich Im Zentrum 23 8604 Volketswil)
(Source: Fotografie Stephan Ulrich Im Zentrum 23 8604 Volketswil)

Was verstehen Sie unter Managed Services in Bezug auf Ihr ­Portfolio?

Martin Gartmann: Managed Services bilden einen zentralen integralen Bestandteil des UMB-Sourcing-Portfolios. Wir verstehen darunter die komplette Übernahme von Betriebsleistungen für unsere Kunden als pauschalisierten Service, mit mess- und überprüfbaren Qualitätskriterien sowie einem strukturierten Governance-Prozess. Die Übernahme der Betriebsverantwortung durch UMB in Kombination mit einem herausragenden Servicemanagement sind wesentliche Merkmale der Managed-Service-Komponenten. Dabei übernehmen wir, angefangen vom Service Desk über das Monitoring und Client Management bis hin zu kompletten Betriebsübernahmen von grossen und umfassenden IT-Infrastrukturen die Verantwortung und bieten diese Dienstleistungen als Service an.

Wie wichtig sind Managed Services für Sie respektive Ihre Partner?

Managed Services sind ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Dienstleistungsportfolios. Sourcing-Services sind eine der Kernkompetenzen von UMB. Mit bereits knapp 20-jähriger Erfahrung in diesem Bereich sind wir ein Sourcing-Provider der ersten Stunde. Dadurch haben wir bereits sehr früh mit der Service-Transformation begonnen und uns mit der Marktveränderung intensiv beschäftigt sowie diesen Bereich über die Jahre stets ausgebaut und nachhaltig erweitert.

Was muss ein Reseller können, um Managed Services anzubieten?

Durch die sehr enge Verknüpfung von Consulting, Engineering, Sourcing, Servicemanagement, einer gemeinsamen Governance und einem hohen Mass an Betriebs- und Businessverständnis ist es ganz entscheidend, diese verschiedenen Disziplinen eines Managed Services optimal zu verknüpfen und jeden einzelnen Bereich auf höchstem Niveau abzudecken. Es reicht nicht, seine bestehenden Serviceleistungen einfach neu zu verpacken und quasi mit einem pauschalen Preismodell zu präsentieren. Dies allein ergibt noch keinen Mehrwert für den Kunden. Erst wenn die Verschmelzung sämtlicher Aspekte mit Leading-Edge-Know-how und langjähriger Erfahrung als Servicebezug ermöglicht wird, ergibt sich ein echter Mehrwert für den Kunden.

Für welche Art von Kunden sind Managed Services interessant?

IT-Teams durchlaufen derzeit eine ihrer intensivsten Transformationsphasen. Interne IT-Abteilungen stehen zunehmend vor der Herausforderung, nicht nur als Kostenfaktor, sondern als Servicelieferant betrachtet zu werden, der einen substanziellen Mehrwert für die Fachabteilungen bieten kann. Die Wandlung hin zu definierten IT-Services und deren Management ist definitiv eine sehr etablierte Lösung. IT-Organisationen jeglicher Grösse sind längerfristig gezwungen, eine revolutionäre Industrialisierung ihrer Produktions- und Serviceprozesse zu meistern. Sie müssen sich, gegenüber den Fachabteilungen, als kosteneffiziente und verläss­liche IT-Provider positionieren, welche die Bedürfnisse verstehen und die Geschäftsstrategie mit passenden Diensten bestmöglich unterstützen. Dies ist für sämtliche Kundengrössen und Branchen eine sehr zentrale Aufgabe und kann durch eine Transformation von einer produktorientierten und funktionsgetriebenen IT-Abteilung in eine Serviceorganisation und durch den Bezug von Managed Services mit Speed und Flexibilität gelöst werden. Keine einfache, aber eine lösbare Aufgabe. Insofern bieten wir in sämtlichen Kundensegmenten von kleinen KMUs bis hin zu Enterprise-Unternehmen unsere Managed Services erfolgreich an und können auf diese Weise einen entscheidenden Beitrag zur Transformation leisten und die Businessveränderung des Kunden unterstützen.

Wie wirkt sich die digitale Transformation auf das Geschäft mit Managed Services aus?

Dass Firmen ab einer gewissen Grösse vor etwa 30 Jahren eigene IT-Abteilungen aufgebaut haben, war damals nur richtig: Die IT steckte in den Kinderschuhen, es gab kaum passende Angebote, die Potenziale sowie die Folgen eines Missgriffs waren überblickbar. Das alles hat sich seither jedoch verändert – und zwar fundamental. Die digitale Transformation betrifft heute sämtliche Bereiche und Prozesse eines Unternehmens. Die technische Entwicklung verläuft derart rasant, dass Fachbereiche und interne IT-Abteilungen zunehmend überfordert sind. Den internen Abteilungen fehlt oft die nötige Innovationskraft. Gerade im IT-Bereich ist es aber von Zeit zu Zeit unumgänglich, das digitale Rad neu zu erfinden und eine generelle Businesstransformation an die Hand zu nehmen – sei es, weil die Entwicklung des Marktes oder der Technik es verlangen, oder sei es, weil innovative Prozesse einem Unternehmen den entscheidenden Vorsprung zur Konkurrenz sichern können. Stillstand ist zwar nicht gerade der Tod, jedoch ein todsicherer Weg in den Rückschritt. Ich bin überzeugt, dass ein erster Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen digitalen Transformation die Auslagerung des IT-Basis-Betriebs darstellt. Durch die drei strategischen Wirkungsfelder von UMB im Bereich der Businesstransformation, operativen Exzellenz und Transformation Technology begleiten wir unsere Kunden von der Bereitstellung einer flexiblen und skalierbaren IT-Plattform, deren Betrieb über die Prozessintegration und Digitalisierung seiner Businessanforderungen hin zur Veränderung der Wertschöpfungskette und neuen Geschäftsmodellen.

Ab dem Jahr 2019 will Microsoft Cloud-Services aus Schweizer Rechen­zentren anbieten. Wie wirkt sich Microsofts Eintritt auf den
Markt aus?

Ich bin überzeugt, dass die Schweizer Microsoft-Cloud-Services eine ­Bereicherung für unsere umfassenden Hybrid-Cloud-Services sind, die wir bereits heute in Zusammenarbeit mit Microsoft erfolgreich anbieten. Ein gekonntes und sinnvolles Zusammenspiel unserer ­eigenen Private-Cloud-Services mit den Angeboten von Microsoft und unserer Leading-Edge-Engineering-Kompetenz in diesen Bereichen ­wirken sich positiv aus. Diese Kombination ermöglicht einen weiteren Schritt zur hochflexiblen und skalierbaren Ressourcennutzung aus den verschiedenen Möglichkeiten von Private- und Public-Cloud-Services.

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