Grosse Veränderungen am Schweizer Telko-Markt
Orange "paralysiert", Sunrise aufstrebend und Cablecom als Sieger: so präsentiert sich das neue Telekom-Rating 2011 der Bilanz.

Als eine "Zeit des Umbruchs" bezeichnet die Bilanz die aktuelle Situation am Telko-Markt. In seinem Telekom-Rating redet das Schweizer Wirtschaftsmagazin von "vier neuen Siegern, überraschenden Abstürzen und zwei wundersamen Auferstehungen". Als einzige Konstante ergebe sich die Veränderung, heisst es weiter. Selten sei so viel los gewesen in der Schweizer Telekomlandschaft.
Cablecom habe seine Platzierung im Bereich Festnetztelefonie von Rang 9 auf Rang 4 verbessern können. Damit sei das Unternehmen erstmals der beste Grossanbieter im Fixnetzmarkt. Die Verbesserungs-Massnahmen von CEO Eric Tveter hätten bei der Kundenzufriedenheit Wirkung gezeigt, auch der Support werde als deutlich besser wahrgenommen. Zudem verkaufe Cablecom nun wieder das IP-Produkt von E-Fon, das sich selber auf Platz zwei befindet. "Wir haben den Sprung erwartet", zitiert die Bilanz UPC-Cablecom-Geschäftskundenleiter Marco Quinter.
Verlierer Netstream
"Abgestürzt auf Platz 6" im Bereich Festnetztelefonie sei Vorjahressieger Netstream. Das Unternehmen habe mit den typischen Problemen eines schnell wachsenden Unternehmens zu kämpfen, das bleibe den Kunden nicht verborgen, zitiert die Bilanz Jörg Halter von der Telekomberatung Ocha, der das Telekom-Rating seit Jahren im Auftrag der Bilanz durchführt. Zudem habe Netstream Schnäppchenjäger angezogen, die viel Leistung fordern aber nicht dafür zahlen wollten.
Dafür habe sich Sunrise verbessern können und "quer quer durch alle Produktbereiche markant zugelegt". In der Platzierung schlage sich dies jedoch noch nicht nieder. Sunrise verliert sogar einen Rang, weil die durchschnittliche Zufriedenheit mit allen Anbietern noch stärker zugenommen habe. Auch die geplatzte Fusion mit Orange verfehlte ihre Wirkung nicht: für Sunrise wirkte sie anscheinend wie ein Befeiungsschlag, Orange hingegen wirke seither "paralysiert".
Swisscom bei Mobiltelefonie top
Von diesen Umbrüchen wiederum profitiere Swisscom, die sich im Bereich Mobiltelefonie "auf den Markt konzentrieren und die Spitze zurückerobern konnte". Dies nicht zuletzt auch dank der grossen Nachfrage nach dem iPhone: Swisscom verkaufe am Schweizer Markt die meisten Smartphones von Apple.
Im Bereich Datendienstleistungen für Unternehmen habe sich UPC Cablecom verbessert und stehe nun wieder auf Platz eins. Auch Sunrise habe "deutlich positivere Bewertungen" erzielt, Orange hingegen leide unter der Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Eigentümerschaft.
Cyberlink glänzt im Bereich ISP
Als "spannend" bezeichnet die Bilanz die Veränderungen im Markt der Internet Service Provider (ISP). Swisscom sei längst nicht mehr "das Mass aller Dinge" und belegt den vorletzten Platz. So habe sich Cyberlink den Spitzenrang vor Colt zurückgeholt. Auch Finecom und SolNet hätten ihre Position verbessern können.
Entscheidend für den Schweizer Markt sei die Zukunft von Orange. Falls ein "strategischer Investor wie etwa die spanische Telefónica" die Firma übernehmen würde, könnte das für erneute Veränderungen am Markt führen.

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