Zahlen, Zahlen, Zahlen

Japan glänzt wieder

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Japan im Aufwind: Die grossen Drei Panasonic, Sony und Sharp haben ihre Geschäftsergebnisse auf den Tisch gelegt. Die Zahlen sind beachtlich.

Offenbar hat die japanische CE-Branche ihre Krise überwunden. Zumindest das abgelaufene erste Quartal war vielversprechend, wie die Geschäftsergebnisse der grossen drei Konzerne Panasonic, Sony und Sharp belegen. Zum Aufschwung beigetragen haben dürfte auch der von der Regierung verordnete schwächere Yen-Kurs.

Panasonic konnte gemäss Geschäftsbericht im ersten Quartal seinen Umsatz um 0,6 Prozent auf 1,8 Billionen Japanische Yen (umgerechnet rund 17 Milliarden Franken) steigern. Der operative Gewinn stieg um knapp zwei Drittel auf 64,2 Milliarden Yen (umgerechnet rund 6,05 Milliarden Franken).

Panasonic überzeugt

Für das bis Ende März 2014 laufende Geschäftsjahr erwartet Panasonic einen unveränderten Nettogewinn von 50 Milliarden Yen (rund 471 Millionen Franken). Das ist beachtlich in Anbetracht der Tatsache, dass der Hersteller das vergangene Geschäftsjahr zum zweiten Mal in Folge mit einem Verlust von 754,2 Milliarden Yen abschloss, umgerechnet über 7 Milliarden Franken.

Der Umbau, den Konzenchef Kazuhiro Tsuga vor einem knappen Jahr nach wiederholten Milliardenverlusten dem Unternehmen verordnete, dürfte rund 2 Milliarden Euro gekostet haben, wie das Elektrojournal berichtet. Gespart haben dürfte Panasonic durch den weltweiten Abbau von 40'000 Stellen in den vergangenen Jahren. Tsuga will Panasonics Schwerpunkt weg von der CE-Branche verlegen. Er baut auf Sparten wie Zulieferungen für die Autobranche und befindet sich in Gesprächen über einen Verkauf von Teilen der Gesundheitssparte.

Sony schreibt Schwarz

Auch Sony hat das erste Quartal in der Gewinnzone beendet. Konzernchef Kazuo Hirai verfolgt eine ähnliche Strategie wie Kazuhiro Tsuga bei Panasonic. Er begann im vergangenen Jahr den Konzern nach mehrjährigen Milliardenverlusten drastisch umzubauen und scheint damit erfolgreich zu sein.

Sonys Umsatz stieg im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13 Prozent auf 1,7 Billionen Yen (knapp 16 Milliarden Franken). Der Gewinn belief sich auf 3,5 Milliarden Yen, rund 33 Millionen Franken. Ein Jahr zuvor schloss Sony das erste Geschäftsquartal noch mit einem Verlust von 10 Milliarden Yen ab.

Erfolgreiches TV-Geschäft

Besonders erfolgreich lief Sonys Geschäft mit Smartphones und PCs, mit einem Umsatzplus von 36 Prozent auf 5,9 Milliarden Yen (rund 55,6 Millionen Franken). Aber auch das lange Zeit serbelnde TV-Geschäft konnte mit einem Umsatzplus von 18 Prozent auf überzeugen. Im Gaming-Geschäft hingegen resultierte ein operativer Verlust von 14,8 Milliarden Yen (rund 139 Millionen Franken), da sich die Playstation 3 kurz vor Marktstart der Playstation 4 schlecht verkauft, wie der Standard schreibt. Auch der Marktstart der neuen Konsole verursache hohe Kosten.

Sony korrigierte seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach oben und erwartet neu einen Umsatz von 7,9 Billionen Yen (rund 70,6 Milliarden Franken) statt zuvor 7,5 Billionen Yen. Der operative Gewinn soll sich Ende Geschäftsjahr auf 50 Milliarden Yen belaufen (rund 471 Millionen Franken).

Die positiven Ergebnisse dürften dazu beigetragen haben, dass Sony nicht auf den Vorschlag seines grössten Einzelaktionärs Daniel Loeb einging. Dieser wollte Sonys Film- und Musikgeschäft vom Konzern abspalten.

Sharp überrascht

Auch Sharp hat die Analysten mit schwarzen Zahlen überrascht. Der bereits totgeschriebene Konzern konnte im ersten Quartal einen Gewinn von 3,01 Milliarden Yen erzielen (rund 28 Millionen Franken).

Besonders erfolgreich sei Sharps Geschäft mit Solarmodulen gewesen. Für das Gesamtjahr bleibt Sharp unverändert bei seiner Gewinnprognose von 80 Milliarden Yen (knapp 754 Millionen Franken).

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