Kodak von Insolvenz bedroht
Weil sich ein Hedge-Fonds plötzlich ziert und statt 900 Millionen "nur noch" 600 bis 700 Millionen US-Dollar in Kodak investieren will, könnte Kodak schon in den ersten Monaten 2012 in Insolvenz gehen.
Kodak soll Probleme haben, das für sein Überleben notwendige frische Geld aufzutreiben, berichtet Heise.de unter Berufung auf das Wall Street Journal. Konkret dürften rund 200 bis 300 Millionen US-Dollar fehlen. Mit mehreren Hedge-Fonds habe Kodak über das Einschiessen von 900 Millionen Dollar gesprochen. Diese seien jetzt nur noch zu einer Investition von 600 bis 700 Millionen Dollar bereit.
Kodak brauche das Geld, um die Zeit bis zum Verkauf von rund 1100 Patenten zu überbrücken. Verhandlungen darüber würden schon länger laufen; auch die Smartphone-Schwergewichte Google und Apple seien interessiert. Allerdings seien alle Interessenten sehr vorsichtig, weil eine spätere Kodak-Insolvenz dem Käufer viel Ärger mit Gläubigern einhandeln könne, schreibt Heise. Wenn es in den kommenden Wochen nicht gelinge, den Patentverkauf abzuschliessen oder eine Finanzierung zu vereinbaren, könnte Kodak in den ersten Monaten 2012 zu einem Insolvenzantrag gezwungen sein.
Schon im Oktober hatte die Finanznachrichtenagentur Bloomberg von Insolvenzüberlegungen bei Kodak berichtet und einen zwischenzeitlichen Kursrutsch ausgelöst. Das Unternehmen beteuerte damals, es habe keine aktuelle Absicht, einen Insolvenzantrag zu stellen. Bei der Vorlage der Quartalszahlen Anfang November sah sich Kodak dann zum dramatischen Eingeständnis gezwungen, dass binnen zwölf Monaten das Aus drohe, wenn keine Quelle für frisches Geld aufgetan werde, heisst es in der Meldung weiter.
Fotopionier Kodak war während mehr als 100 Jahren Pionier eines der führenden Unternehmen in diesem Bereich und wäre auch für die Digitalisierung der Consumer-Fotografie gut aufgestellt gewesen. Mit der Einführung der Kodak Photo CD (1992) und später mit der Kodak Picture Disc galt das Unternehmen gar einer der Vorreiter bei der Digitalisierung von (analogen) Fotografien. Kodak setzte aber nach wie vor auf Film.
Noch 1996, als schon erste Digitalkameras für Consumer auf dem Markt waren, hatte das Unternehmen mit grossem Aufwand das damals neue Kleinbild-System APS (Advanced Photo System) eingeführt, ohne zu erkennen, dass der Digitalfotografie die Zukunft gehörte. Was folgte, war eine Phase des stetigen Niedergangs des einst stolzen Unternehmens. Kodak brachte im Verlauf der Digitalisierung der Fotografie bis 2010 mehrere Umstrukturierungen, Bereichsverkäufe und strategische Neuausrichtungen hinter sich. Die Mitarbeiterzahl sank von einmal über 60000 auf heute weniger als 20000 Mitarbeitende.
Konzernchef Antonio Perez will Kodak als Druckspezialisten neu ausrichten, doch der Umbau läuft schleppend. Im dritten Quartal gab es zuletzt einen Verlust von 222 Millionen US-Dollar; die Barbestände schmolzen von 1,6 Milliarden Dollar zu Jahresbeginn auf 862 Millionen Dollar Ende September.

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