"Nur Dienstleistungen werden die Kundennähe sichern"
Tina Møller Tellefsen, OEM Director bei Microsoft Schweiz, beantwortet Fragen zum Markt sowie zu den Zukunftsaussichten im PC- und Komponentengeschäft.

Wie muss sich der Handel aufstellen, um im PC-Business Geld zu verdienen?
Tina Møller Tellefsen: Der traditionelle PC-Handel ist zu einem Geschäft für Geräte und Dienstleistungen geworden, in dem Vertriebspartner in der Lage sein müssen, den Kunden bereits im Entscheidungsprozess für neue Geräte zu unterstützen. Fachhändler müssen somit die ganze Palette - von Desktop-PCs, Notebooks, Tablet-PCs, Smartlets bis hin zu Mobiltelefonen - im Detail kennen. Um in diesem Markt erfolgreich zu sein, ist es entscheidend, sowohl den Markt und dessen Mechanismen zu kennen, als auch die Bedürfnisse und Sicht des Kunden zu verstehen. Wie kann der Hardware-Austausch dabei helfen, die Produktivität, Mobilität oder Flexibilität für den Kunden zu erhöhen? Welchen Beitrag leistet der Vertriebspartner bei Fragen in Bezug auf das Gerätemanagement, Sicherheitslösungen, den sicheren Remote-Zugriff, die Kompatibilität von LOB (Line-Of-Business) Apps usw.? Es ist äusserst wichtig, dass sich die Vertriebspartner von dem traditionellen Geschäft lösen, bei dem es lediglich darum geht, Waren weiterzuverkaufen. In Zukunft werden sich diejenigen Partner erfolgreich von Mitbewerbern abheben, die nebst dem Verkauf von Hardware zusätzliche Mehrwerte anbieten. Denn nur diese Dienstleistungen werden sich langfristig als Differenzierungsmerkmal halten und die Kundennähe sichern.
Wie hat Windows 8 das PC-Geschäft beeinflusst?
Die signifikanteste Veränderung liegt in der Breite der Produktpalette. Die Auswahl für Geschäftskunden und Privatanwender ist grösser denn je: vom klassischen Desktop-PC bis hin zum ultramobilen Tablet mit Touchscreen und Stift bieten wir gemeinsam mit unseren OEM-Partnern alles an. Da der Trend immer mehr dahin geht, mehrere Geräte parallel im Einsatz zu haben - z.B. Smartphone, Tablet und Notebook - schätzen unsere Kunden die einheitliche Benutzeroberfläche und das einfache Synchronisieren von Daten quer über alle Geräte besonders. Für unsere Geschäftskunden ist natürlich besonders wichtig, dass die Windows 8 Plattform BYOD-Szenarien(Bring Your Own Device) optimal unterstützt und dies ohne Einbussen punkto Produktivität und Sicherheit.
Wie hat der Tablet-Boom das PC-Geschäft verändert?
Die aktuellen Veränderungen beschränken sich nicht nur auf das Thema Tablets - es geht um das Thema mobile Lösungen allgemein. Laptops werden kleiner und lassen sich auch ohne Tastatur nutzen, Smartphones werden immer grösser und leistungsstärker - kurz: das Thema Mobilität gewinnt enorm an Bedeutung, aber es ist momentan nicht klar erkennbar, in welche Richtung der Trend geht. Dabei ist es wichtig, nicht nur die Hardwarekomponente, sondern auch die Cloud als "Enabler" zu betrachten. Wir selber spüren den Trend Richtung Mobilität ganz klar - die Nachfrage nach Windows-basierten Lösungen für die unterschiedlichsten Szenarien hat zugenommen. Hochmobile Phablets für Ärzte oder grosse Tablet-PCs für Kundenberater im Finanzsektor sind nur zwei Beispiele. Diese Trends haben einen starken Einfluss auf das traditionelle PC-Geschäft. Tablet-PCs sind jedoch kein Ersatz für Notebooks. Sie haben den Erneuerungszyklus des PCs verlängert, aber mit der Einführung neuer Formfaktoren wie 2-in-1-Geräte oder Hybrid-PCs haben diese Geräte neue Massstäbe für Mobilität und Produktivität gesetzt und werden als Hybridgeräte für unterschiedliche Zwecke eingesetzt.
Welches sind die Trends im PC-Komponentenmarkt 2014?
Das ist nicht unser Kerngebiet - deshalb möchten wir die Frage nicht beantworten, respektive den (Hardware-) Experten überlassen.
Wie sehen Sie die Entwicklungen im Schweizer Assembler-Markt?
Der Assembler-Markt ist in den letzten Jahren leider zurückgegangen, und wir haben eine Konsolidierung der Partner in diesem Bereich erlebt. Wir sehen immer noch eine grosse Chancen für lokale Assembler in der Schweiz, die individuelle Projekte und flexibel aufgebaute Geräte anbieten. Die grossen multinationalen Unternehmen sind nicht so flexibel und benötigen mehr Zeit bis zur Markteinführung. Da sich jedoch die Hardware in hohem Mass weiterentwickelt, ist es für die Zukunft der lokalen Assembler natürlich entscheidend, dass jeder seine eigene Nische findet, in der er Hardware und Software kombiniert und so Lösungen mit Mehrwert schafft.

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