Cisco Live 2014

Cisco wittert massives Security-Potenzial dank IoE

Uhr | Updated
von Fabian Pöschl

Trends, Neuheiten, Übernahmen und eine grosse Party: Cisco hat zum Abschluss der Hausmesse Cisco Live 2014 nochmals ein mächtiges Feuerwerk gezündet.

Cisco hat am letzten Tag seiner Hausmesse Cisco Live den Willen zur Übernahme von Threatgrid bekanntgegeben. Das New Yorker Unternehmen ist spezialisiert auf Lösungen gegen Malware und Threat Intelligence. Cisco will es in die eigene Advanced-Malware-Protection-Abteilung integrieren. Angaben zum Kaufpreis sind keine bekannt.

Mit dem Kauf würde der Netzwerkausrüster seine Ambitionen unterstreichen, die Nummer 1 im Security-Markt zu werden. Christopher Young, Senior Vice President von Ciscos Security Group, verspricht weitere Investitionen im Security-Bereich. Sicherheit werde umso wichtiger, weil mit dem Internet of Everything (IoE) zahlreiche neue Geräte vernetzt werden.

Über 10'000 von Ciscos Kunden nutzen schon Lösungen für das IoE

Und das IoE ist keine Zukunftsmusik, es existiert bereits, versicherte Joseph Bradley, Managing Director von Ciscos Consulting Services. Über 10'000 von Ciscos Kunden würden bereits entsprechende Lösungen nutzen. Einige von ihnen bat er auf die Bühne oder liess sie per Videokonferenz zu Wort kommen. Etwa einen Verantwortlichen von Del Papa. Das Unternehmen ist für die Distribution von Biersorten wie Anheuser-Busch verantwortlich.

Im neuen Distributionscenter von Del Papa sind die Gabelstapler wie auch die LKWs mit Sensoren und Kameras ausgestattet. Dadurch hat das Unternehmen stets im Blick, wo sich die Ware befindet. Seither werde trotz weniger Personal effizienter gearbeitet. Für die Mitarbeiter sei die ständige Überwachung zuerst ein Kulturschock gewesen, aber seither sei ihnen auch bewusster geworden, wie sie arbeiten. Ein Vertreter der Behörde von San Mateo, einer 100'000-Einwohner-Stadt in Kalifornien, zeigte auf, wie mit Sensoren das Parkplatzproblem vieler Städte gelöst werden kann.

"Du kannst nicht schützen, was du nicht siehst"

Mit weiteren vernetzten Geräten wird das Thema Security immer komplexer, glaubt Security-Experte Christopher Young. Und auch fragmentierter, manche von Ciscos Kunden nutzen beispielsweise Security-Services von mehr als 100 verschiedenen Anbietern. Das will Young natürlich ändern. Die Kunden sollen voll auf Cisco setzen, da Cisco nicht nur Hardware, sondern auch (dank Übernahmen) ein Gesamtpaket an Security-Lösungen biete.

Nach der Übernahme von Sourcefire Ende vergangenen Jahres für 2,7 Milliarden US-Dollar, kann Cisco seinen Kunden beispielsweise einen cloud-basierten Zero-Day-Malware-Detector bieten. Real-Time-Analytics sei die Grundvoraussetzung für eine sichere Umgebung, da sich Businessmodelle rasant verändern und Threats immer dynamischer würden. Young will den Kunden "maximale Visibilität" bieten. "Du kannst nicht schützen, was du nicht siehst", rief er in die Menge.

Alle gehen in die Cloud

Young liess während seiner Keynote nicht unerwähnt, dass Cisco ein Team von über 5000 Security-Professionals vereint. Die dürften bald viel zu tun haben, Young glaubt nämlich, dass kein Unternehmen den IoE-Trend verpassen kann. Er zieht den Vergleich mit der Cloud. Vor zwei Jahren hätten noch fast alle CIOs behauptet, sie würden niemals in die Cloud gehen. "Jetzt machen es alle. Und das wird auch beim IoE so sein", prophezeit er.

Hardwareseitig präsentierte Cisco die neue ASA Virtual Firewall. Ein komplettes ASA-Feature-Set mit dynamischer On-demand-Scalability in virtuellen Umgebungen. Zudem gab Cisco ein Update für die ASA 5585-X-Serie bekannt, die nun eine der schnellsten Firewalls auf dem Markt sein soll.

Zum Abschluss veranstaltete Cisco den traditionellen Customer Appreciation Event im AT&TPark. Dort ist auch das Baseball-Team der Stadt zuhause, die San Francisco Giants. Zu Beginn rockte Lenny Kravitz  das Stadion und im Anschluss die Indie-Rockband Imagine Dragons. Die Band gewann erst vergangenes Wochenende fünf Bilboard Awards, darunter einen für das beste Rock-Album.

Webcode
328